Interview

medienfreunde: Florian Froschmayer

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Regisseur Florian Froschmayer ist ein Krimi-Experte – macht demnächst aber eine Kunstausstellung. Uns hat er einen Einblick in seine Mediengewohnheiten gewährt.

Ein Film, der mich als Kind geprägt hat …
«Zurück in die Zukunft». Es war der 28. Dezember 1985, als ich diesen Film mit meinem Vater in einem Kino in Bern sah. Es war der Tag, an dem ich für mich entschieden habe, dass ich Filme machen möchte. Ich war so begeistert von der Art, dem Tempo und dem Humor dieser unglaublichen Geschichte. Der Film, die ganze Trilogie, ist für mich bis heute mit das Innovativste, was es an filmischer Erzählform gibt.

Eine Serie, die ich in meiner Kindheit entdeckt habe und noch immer liebe …
Da gibt es viele, «Salto Mortale», «Ich heirate eine Familie», «Der Fahnder» (erste Ausgabe mit Klaus Wennemann) … Deutsche Serien, wie sie heute wieder total angesagt sind. Geschichten über mehrere Episoden, ja sogar Staffeln. Ehrliche und abgründige Figuren, die in einer realen Welt überleben müssen.

Eine Serie, die viele Leute hassen, ich aber großartig finde …
«Studio 60 on the Sunset Strip» – kennen wahrscheinlich nur wenige. Aber die meisten von denen, die die Serie kennen, mögen sie nicht. Ich persönlich mag sie sehr, ich mag das Tempo, die Sprache, die Figuren. Auch wenn man der einzigen Staffel anmerkt, dass sie eigentlich auf mehr angelegt war, finde ich es am Ende eine runde Sache und mochte den Blick hinter die Kulissen einer Comedy-Show.

Ein Film/eine Serie, den/die viele Leute feiern, ich aber nicht leiden kann …
«Pulp Fiction», auch wenn Quentin Tarantino einer der Regisseure ist, der alleine mit seinem Namen ein Genre begründet hat. Da fühle ich mich zum Beispiel mit Filmen von Roland Emmerich enger verbunden, denn ich finde seine Art der filmischen Erzählung einzigartig.

Drei beendete Medienprojekte, die ich wiederbeleben würde, wenn ich könnte …
«Wetten dass…?», aber in der alten Form wie damals bei Frank Elstner. Mit Wetteinsätzen, die später von den Promis eingelöst werden müssen.

Die Serie «Friends» – einfach nur, weil ich sie vermisse. Aber wahrscheinlich ist es genau gut so, wie es ist.

«Zurück in die Vergangenheit» – bis heute für mich eine der besten und spannendsten Serienideen, die es je gegeben hat.

Wenn ich das Gesamtwerk einer Schriftstellerin/eines Schriftstellers, eine Serie oder eine Filmreihe mit auf eine einsame Insel nehmen könnte, von der man mich erst in sechs Monaten wieder abholt …
Aaron Sorkin. Obwohl ich alles von ihm kenne, würde ich es gerne nochmals in Ruhe schauen.

Wenn ich in einer Show (egal ob sie bereits abgesetzt ist oder nicht) mitmachen könnte, dann in …
.. der Talkshow von Joachim Fuchsberg «Heute Abend mit …» – als Gast.

Ein Medienberuf, der mich immer fasziniert hat, den ich mir aber niemals zutrauen würde …
Fernsehmoderator.

Würde ich die arte-Reihe «Durch die Nacht mit …» planen, würde ich folgende zwei Medienpersönlichkeiten zusammenpacken …

Chris Cuomo von CNN und John Oliver. Zwei für mich sehr beeindruckende Menschen. Der eine ein Anwalt und Journalist, der andere ein Comedian. Beide rhetorisch großartig, beide mit einer Leichtigkeit und einem super Humor. Beide schnell und extrem intelligent. Da könnte ich extrem viel lernen!

Auf YouTube schaue ich vornehmlich …
«Late Show with Stephen Colbert», «Last Week Tonight with John Oliver», Tests und Tutorials von technischen Geräten (Kameras, Gimbals, Software)… und: Yoga with Adrianne (ja, ich mach auch mit!)

Wenn ich gerade überhaupt nichts mit Medien zu tun habe, dann …
… schlafe ich.

Mein aktuelles Projekt / meine aktuellen Projekte …
Ich bin gerade in den finalen Schritten der Postproduktion für zwei Filme für die Reihe «Der Zürich-Krimi», bei denen ich Regie geführt und auch als Autor mitgearbeitet habe. Die Ausstrahlung ist für Frühjahr 2020 geplant. Außerdem kuratiere ich nächstes Jahr im Rahmen der photoBERLIN eine Sonderausstellung. Zusammen mit ca. 10 Regiekollegen werde ich Setfotos ausstellen, die wir bei unserer Arbeit als Regisseure gemacht haben. Ein spezieller und anderer Einblick in die Arbeit eines Filmemachers. Die Eröffnung ist für Ende Februar 2020 geplant. Zudem habe ich mit einem Autor aus Los Angeles eine Serie entwickelt, für die wir gerade einen passenden Produktionspartner suchen. Gleiches gilt für einen Kinofilm, den ich mit einer deutschen Autorin entwickelt habe.

Am 22. November 2019 wird im Ersten um 22 Uhr Florian Froschmayers erster Luzerner «Tatort» wiederholt: «Ihr werdet gerichtet».

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