Vermischtes

Fünf Jahre nach dem Sony-Hack: War es wirklich Nordkorea?

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Im November 2014 wurden interne Daten und E-Mails von Sony Pictures veröffentlicht. Mit zunehmendem Abstand zu der Meldung, die die Medienbranche erschütterte, verhärten sich die Zweifel an der damaligen Theorie, Nordkorea hätte Sony gehackt.

Filmfacts «The Interview»

  • Kinostart: 5. Februar 2015
  • Genre: Komödie
  • FSK: 12
  • Laufzeit: 112 Min.
  • Regie: Seth Rogen, Evan Goldberg
  • Drehbuch: Dan Sterling
  • Darsteller: James Franco, Seth Rogen, Randall Park, Diana Bang, Lizzy Caplan, Reese Alexander
  • OT: The Interview (USA 2014)
Am 24. November 2014 blickte die Medienwelt erschrocken auf Sony Pictures: Das Hollywood-Studio wurde gehackt und Tonnen von vertraulichen Daten, Zahlen und Kommunikationsverläufen gerieten an die Öffentlichkeit, ebenso wie hochauflösende Kopien von kommenden Sony-Filmen. Dieser Datenbruch war eine Katastrophe für Sony Pictures: Er enthüllte die Datensicherung Sonys als schwach (unter anderem wurde bekannt, dass einige Daten hinter dem Passwort 'sonypictures' hinterlegt wurden). Durch die geleakten Informationen wurden massive Gagendifferenzen bei Sony-Filmen bekannt (so erhielten die tragende Nebenrollen aufweisenden Schauspielerinnen Amy Adams und Jennifer Lawrence bei «American Hustle» deutlich niedrigere Gagen als Jeremy Renner, der nur wenige Filmminuten lang zu sehen ist). Und Studiochefin Amy Pascal, die sich mitten in Vertragsneuverhandlungen befand, wurde durch diverse unsensibel formulierte E-Mails bloßgestellt.

Eine Nachricht der Hacker behauptete, dies sei eine Racheaktion, um Sony die Produktion der Nordkorea-Satire «The Interview» heimzuzahlen, außerdem wurde eine Drohung ausgesprochen, man werde Terrorattacken auf Kinos ausüben, die den Film zeigen. Der geplante Massenstart des Films sowie seine große Weltpremiere wurden abgeblasen, was Sony Kritik von Mitbewerbern einbrachte sowie vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama. Nun, fünf Jahre später, sind im Hause Sony noch nicht alle Wunden verheilt. Viele ranghöhere Sony-Köpfe mussten im folgenden Tumult das Studio verlassen und Amy Pascal ist nunmehr nur noch als Produzentin aktiv. Was sich aber mit dem gewonnenen Abstand verändert hat: Die Zweifel an der 2014 propagierten Theorie, dass Nordkorea hinter dem Hack steckt, werden immer größer.

«The Interview»-Hauptdarsteller, -Produzent, -Autor und -Regisseur Seth Rogen hält in einem 'The Hollywood Reporter'-Feature zum Sony-Hack fest, dass er und sein Regie-, Schreib- und Produktionspartner Evan Goldberg im Zuge der Cyberattacke auf Sony eine Expertenfirma für digitale Sicherheit anheuerten. Diese hätte festgestellt, dass nicht einmal ein einziger Versuch gestartet wurde, auf ihre Daten und Endgeräte zuzugreifen. Für Rogen ist es "sehr verdächtig", dass er und Goldberg nie gezielt angegriffen wurden – als Köpfe hinter dem vermeintlichen Stein des Anstoßes wären sie doch das naheliegende Ziel.

Auch Steve Mosko, Chef von Sony Pictures Television, glaubt nicht daran, dass das FBI 2014 mit Nordkorea den wahren Schuldigen gefunden hat. Er beteuert sogar: "Ich habe niemals geglaubt, dass das irgendwas mit 'The Interview' zu tun hatte." Etwa die Hälfte der Gesprächspartner des Branchenportals schlagen in dieselbe Kerbe – in einem offiziellen Studiostatement hält Sony dagegen fest: "Wir haben keinen Grund, zu vermuten, dass irgendwas anderes geschah, als vom FBI in seiner Untersuchung dargelegt wurde." Gesprächspartner von 'The Hollywood Reporter' glauben derweil an interne Täter – ob es nun Sony-Investoren waren, die die Sony-Aktie schwächen wollten, um im exakt richtigen Zeitpunkt zu verkaufen, gekränkte Ex-Angestellte oder eine von der Konkurrenz eingeschleuste Saboteurin, das unterscheidet sich von Theorie zu Theorie.

Auch wenn die wahren Umstände weiterhin unbekannt sind, haben Sony und die Branche generell aber Lektionen gelernt – so sei seither in Hollywood das Niveau der Sicherheitsvorkehrungen angehoben worden.

Mehr zum Thema... American Hustle The Interview
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