Die größten Showtime Serien
«Homeland» - Sieben Staffeln/ laufend«Shameless» - Neun Staffeln/ laufend
«Ray Donovan» - Sieben Staffeln/ laufend
«Dexter» - Acht Staffeln/ abgeschlossen
«Californication» - Sieben Staffeln/ abgeschlossen
«Die Tudors» - Vier Staffeln/ abgeschlossen
Im Juli 1981 war Showtime dem größeren Sender HBO jedoch einen Schritt voraus. Showtime setzte ab diesem Zeitpunkt auf ein 24stündiges Ausstrahlungsformat und betrat damit neues Gebiet. HBO zog erst im Dezember desselben Jahres nach. Was heute als Standard wahrgenommen wird, war damals ein revolutionärer Akt in der Welt des Fernsehens. Und Showtime war ein bedeutender Teil dieser neuen Fernsehlandschaft.
Die 1980er Jahre waren für Showtime eine experimentelle Zeit. Der Sender musste seine eigene Identität suchen, um zu wissen, welche Formate seine Zukunft bestimmen würden. So belebte Showtime 1983 die Anwaltsserie «The Paper Chase» für drei Staffeln wieder, obwohl die 1979 abgesetzt wurde. Abseits davon waren die Achtziger des Senders primär von Comedy-Inhalten und Stand-Up-Programmen geprägt, dramatisches hingegen suchte man vergebens.
1988 kam mit dem Launch von „Showtime Event Television“ ein weiterer Wendepunkt in der Showtime-Historie. Ein PPV-Kanal, der sich besonderen Programmen widmete, die allgemein als Special-Interest galten. In den frühen 1990ern nahm das Programm Fahrt auf. Es wurden mehrere Independent-Kurzfilme eingekauft, die im Rahmen der «30-Minute Movie» Serie gezeigt wurden. Eine dieser Premieren, der Kurzfilm «12:01 PM», wurde 1991 für den Oscar nominiert. Im Rahmen derselben Reihe gewann ihn ein Jahr später sogar der Kurzfilm «Session Man».
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2000 brachte Showtime die Serie «Queer as Folk» auf den Markt, die die Geschichte von einer befreundeten Gruppe homosexueller Frauen und Männer erzählt. Doch der Erfolg, den sich Showtime aus der qualitativ guten und inhaltlich innovativen Serie versprach, blieb verhalten. Der Grund dafür war wieder einmal der eigentliche Big Player HBO, der 1999 mit «The Sopranos» die Fernsehwelt auf den Kopf stellte. Während «The Sopranos» mit neuen Erzähltechniken, nuancierten Charakteren und grandiosen Darstellern eine neue Ära einleitete, konnte Showtime keine Produktion vorweisen, die einen ähnlichen Einfluss gehabt haben könnte. Mit HBO Serien wie «Sex and the City» und «Oz - Hölle hinter Gittern» wurde es für Showtime nicht gerade leichter gegen den Rivalen anzutreten.
Die Konkurrenz zwischen den Sendern beschränkte sich dabei nicht nur auf das Segment der Filme und Serien. Auch im Bereich des Sports wurden die Senderechte hart umkämpft. Der Boxsport, der in den USA deutlich attraktiver für das Fernsehen ist als es in Deutschland der Fall ist, wird von den verschiedenen Sendern hart umkämpft. „HBO Boxing“ ist auch dabei das mitunter größte Schwergewicht, doch auch Showtime warf gerade in den 1990ern immer wieder seinen Hut in den Ring. Denn Showtime nahm einzelne Boxer unter Vertrag, was zur Folge hatte, dass die Sportler nicht auf anderen Sendern kämpfen konnten und die Übertragungsrechte allein bei Showtime lagen. Zu diesen Boxern zählte damals auch der legendäre Mike Tyson, dessen Kämpfe stets ein sicherer Quotenmagnet waren.
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Das führte dazu, dass die Beliebtheit von Showtime stieg. Das spiegelt sich auch in den aktuellen Zahlen des Senders wider. Im ersten Quartal 2019 überstieg der Sender erstmals die acht Millionen Abonnentenmarke - zwei Jahre früher als erwartet. Interne Prognosen gingen davon aus, dass man erst 2022 die sechzehn Millionen überschritten haben wird. Dieses Ziel wurde nun auf fulminante 25 Millionen Abonnenten in drei Jahren angehoben.
«Homeland» ist aktuell eines der stärksten Zugpferde im Bereich der Serien und bewegt mit der momentan siebten Staffel durchschnittlich 1,2 Millionen Zuschauer zum Einschalten. Dennoch muss die Serie im direkten Vergleich mit vorherigen Staffeln eine Zuschauerabwanderung von fast dreißig Prozent verkraften, was unter anderem dadurch geschuldet ist, dass die Serie oftmals von Staffel zu Staffel die Thematiken ändert und tragende Hauptcharaktere sterben lässt.
Und auch wenn das Finale der Serie mehrfach kritisiert wurde, ist «Dexter» eine der größten Showtime-Serien. Die Geschichte rund um den Mörder Dexter Morgan, der als Forensiker bei der Polizei arbeitet und ein Doppelleben führt, schwankte dabei zwischen sehr guten und sehr schlechten Staffeln. Ein ausgeglichenes Mittelmaß fand die Serie dabei nie, bis sie nach der achten Staffel beendet wurde. Trotz der schwankenden Qualität erfreute sich die Serie großer Beliebtheit, was sich auch in den Quoten wiederspiegelte. Im Schnitt sahen die finale Staffel 2,4 Millionen US-Amerikaner und markiert einen der bis dato größten Showtime Erfolge.
Es scheint jedoch, dass die Rivalität zwischen Showtime und HBO insbesondere in den letzten Jahren wiederbelebt wurde. Denn Showtime gewinnt an Zuwachs. Das lässt sich dadurch erklären, dass der US-Sender besonders in den vergangenen Jahren verstärkt auf gute Serienproduktionen gesetzt hat und dadurch seine Zielgruppe gefunden hat. Dabei stellt sich der Sender mit Comedy-, Drama und Politserien breit auf, um möglichst ansprechend für das Publikum zu sein.
Auch der Kampfsport ist insbesondere mit dem Boxen und vergleichsweise neuen Mixed-Martial-Arts interessant für die Fernsehsender. Showtime selbst ist bereits lange im Geschäft der Boxübertragungen und landete Ende August 2017 einen Mega-Hit. Mit dem großen Duell zwischen dem Boxer Floyd Mayweather und den UFC Superstar McGregor gelang es Showtime das zweit erfolgreichste Kampfsportevent aller Zeiten an Land zu ziehen. Ein Erfolg, der HBO nicht vergönnt war. Mit 4,3 Millionen PPV-Käufen, die jeweils stolze neunzig Dollar kostete, war der Kampf ein Multi-Millionen Geschäft.
Aber ob sich Showtime in den nächsten Jahren als Konkurrent auf direkter Augenhöhe mit HBO herausstellt, ist noch unklar. Das Potential ist jedoch vorhanden, zumal Showtime schon mehrere Produktionen in der Hinterhand hat. Derzeit wird an der Serie «Ripley» gearbeitet, in der ein Krimineller unfreiwillig zum Privatdetektiv wird. Und auch der große Name «Halo» ist im Hause Showtime. Dabei handelt es sich um die Rechte an der gleichnamigen Videospielreihe, die allgemein als Klassiker im Videospielbereich gilt und eine enorme Fanbase hinter sich hat. Diese hofft bereits seit Jahren auf eine gute Adaption, die Showtime demnächst liefern könnte.
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«Dexter» und «Homeland» können über iTunes und Amazon Prime gestreamt werden. Neue Showtime-Produktionen landen in aller Regel über einen Output-Deal bei Sky
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