Es hatte sich angedeutet: Eineinhalb Jahre nachdem RMC Sport und das dahinter stehende Telekommunikationsunternehmen Altice die exklusiven Champions-League-Rechte erworben hat, endet das Kapitel auch schon wieder. RMC Sport bleibt nur noch bis Sommer 2021 Partner der UEFA. Abgezeichnet hatte sich die Entscheidung deshalb, weil der Fußball-Deal Altice nicht den gewünschten Kundenstrom erbracht hat, dafür aber viel Geld kostete. Daher macht die Königsklasse in Frankreich nun eine (teure) Rolle rückwärts. Wie am Freitagnachmittag und somit nur wenige Tage nach Ende der Bieterfrist bekannt wurde, schnappen sich künftig die Pay-TV-Sender BeInSports und Canal Plus wieder die Rechte.
Canal Plus wird in der neuen Rechteperiode 2021 bis 2024 dienstags und mittwochs das Topspiel übertragen dürfen - wohl in aller Regel eine Partie mit französischer Beteiligung. BeInSports wird die weiteren 104 Spiele exklusiv übertragen. Abgemacht ist auch, dass das Champions-League-Finale im Free-TV laufen muss. Hier wird der große Sender TF1 der künftige Partner sein. Altice zeigte das Spiel bisher als Parallelübertragung bei BFM TV. Der neue Deal bringt der UEFA einem L'Equipe-Bericht zufolge so viel Geld wie noch nie ein: Angeblich sollen die TV-Sender 375 Millionen Euro pro Saison auf den Tisch legen. Dem Zeitungsbericht zufolge musste in Frankreich eine zweite Bieterrunde einberufen werden, weil das Rennen so knapp war. Bisher zahlte Altice 350 Millionen Euro pro Saison. BeIn sprach von einem disziplinierten und maßvollem Gebot, das zudem auch umfangreiche Wiederholungsrechte umfasst.
Yousef Al-Obaidly, Präsident von beIN Sports France betonte auch, dass „wir aus geschäftlicher Sicht entschlossen sind, wirtschaftlich vernünftige und verhältnismäßige Angebote im Interesse unserer langfristigen finanziellen Sicherheit und unserer Kunden abzugeben". Nicht vergeben wurden bis dato die Rechte der Europa League und der neuen unterklassigen Europa Conference League und des Uefa Super Cups, die getrennt ausgeschrieben wurden. In Deutschland starten derweil die finalen Stunden der Ausschreibung. Medienexperten sehen im französischen Modell mit der vertraglich fixierten Finalpartie im Free-TV auch ein Vorbild für die Bundesrepublik.
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