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Die bildundtonfabrik, eine Kreativklitsche mit Hauptsitz in Köln-Ehrenfeld, zeigte dieses Jahr eine riesige Bandbreite. Ihr Aushängeschild, das «Neo Magazin Royale», bot 2019 mit «Ehrenfeld ist überall» ein Special in Form eines Konzertmitschnitts von Jan Böhmermann und dem Rundfunk-Tanzorchester. Es trollte die deutsche Wikipedia, um auf ihre einseitigen Relevanzkriterien hinzuweisen. Es griff die Betrugsmasche von Zuckerwasserpantschern und von Gewinnspiel-Simulationen in Form bunter Abenteuerspiel-Apps auf. In einer herrlichen «Die ultimative Chartshow»-Parodie persiflierte das «Neo Magazin Royale» die einseitige Medienberichterstattung über das Mauerfalljubiläum. Und in einem vorab nicht angekündigten Fiction-Special zelebrierte es mit einer Zeitreisekomödie seinen Heimatsender.
Die bildundtonfabrik gewann zudem für die doppelbödige Überraschungsshow «Lass dich überwachen! Die PRISM IS A DANCER Show» einen Grimme-Preis, einen Deutschen Comedypreis sowie die Romy. Die Sketchshow «Kroymann» schnappte sich derweil einen Grimme-Preis und den Deutschen Fernsehpreis und mit ihrem WDR-Dokuprojekt «Docupy» gewann die bildundtonfabrik noch einen Grimme-Preis. Unter anderem klärte «Docupy» 2019 über den Heimatland-Begriff auf und darüber, wie Facebook das Sexleben seiner User ausleuchtet. Außerdem startete die btf ihre erste Fiction-Serie: Die Netflix-Comedyserie «How to Sell Drugs Online (Fast)», eine turbulente, modern erzählte Serie voller Referenzen, stimmig geschriebener Charaktere und kreativer Einfälle. Verdienterweise wurde eine zweite Staffel bestellt.
Auch Florida Entertainment weitet ihr Feld in Richtung Fiction aus: Gemeinsam mit der Produktionsschmiede Bird & Bird hat die Firma die joyn-Serie «Check Check» auf den Weg gebracht. Und davon soll es künftig mehr geben: Nach der unaufgeregt-komischen, zudem auch einfühlsamen Comedyserie wurde bekannt, dass die Bird & Bird in einer neuen Florida-Tochter aufgehen wird: Florida Entertainment. Die tüftelt bereits intensiv an ihren nächsten Projekten, so dass gar keine lange Wartezeit zu erwarten steht.
Außerdem hat die Florida einen stattlichen Showhit auf's Parkett gebracht: «Joko & Klaas gegen ProSieben» war einer der Bausteine eines denkwürdigen Showsommers und wurde aufgrund seiner beeindruckenden Quoten eilig in eine zweite Staffel geschickt, die noch im Herbst 2019 folgte. Die verrückte Showidee, Joko und Klaas gemeinsam in den Wettkampf für 15 Live-Sendeminuten zu schicken, wurde ins Ausland verkauft und bescherte Fans von Joko und Klaas zudem mit genialen Wetteinsätzen. Egal, ob sie verloren haben und daher widerwillig «taff» moderieren oder eine ProSieben-Hymne performen mussten, oder ob sie gewonnen haben. In zwei der letzteren Fällen bewiesen Joko und Klaas erneut ihre humanistische Haltung und haben einmal in atemberaubenden Liveminuten drei packende Stimmen für mehr Toleranz und Verständnis zu Wort kommen lassen und einmal mit einem gewitzten Werbefilm auf die hohlen Parolen derer hingewiesen, die Hass schüren.
Die Live-Minuten bekamen unter anderem den Preis für Popkultur, während ein anderes Florida-Projekt mit deutlich steigenden Quoten belohnt wurde: «Late Night Berlin» fand 2019 endgültig seine Stimme, seinen Rhythmus und sein Tempo, was im linearen Fernsehen als auch online das Publikum enorm vergrößert hat. Und auch andere laufende Florida-Projekte, wie das «Duell um die Welt», zeigten sich 2019 in erfreulicher Form. Für 2020 wurde unter anderem ein neues Format mit Joko Winterscheidt angekündigt – man ruht sich also nicht auf seinen Lorbeeren aus.
In diesem Sinne: Auf dass diese zwei Produktionsfirmen, die Brüder im Geiste sind, 2020 so weitermachen. Und vielen Dank für das unterhaltsame sowie aufgeweckte 2019!
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