Nicht einmal 48 Stunden soll es gedauert haben, bis Matthias Opdenhövel die Moderation von «The Masked Singer» zusagte. Diese kleine Anekdote erzählte ProSieben-Senderchef Daniel Rosemann im Interview mit Quotenmeter.de kurz vor dem Start von «The Masked Singer» im Juni. Für Opdenhövel, der Marke und Konzept bereits aus dem Ausland kannte, dürfte die Annahme der Moderation eine der besten Entscheidungen der vergangenen Jahre gewesen sein. Denn mit ihr gelang ihm abseits von der ARD-«Sportschau» die Rückkehr auf die große Show-Bühne. Das ProSieben-Comeback war damit perfekt.
Die ganz großen Erfolge im Show-Bereich feierte Opdenhövel vor allem im vergangenen Jahrzehnt, zwischen 2006 und 2011 erlangte er breite Bekanntheit als Moderator von «Schlag den Raab». In diese Zeit fielen die erfolgreichsten Jahre der Raab-Show, die in ihren Anfängen teilweise mehr als 30 Prozent der Werberelevanten begeistern konnte. Mit «Schlag den Raab» und diversen «TV total»-Events machte sich Opdenhövel einen Namen, was auch der ARD nicht verborgen blieb. Sie warb den Moderator von ProSieben ab und machte ihn zum «Sportschau»-Gesicht. Großer Erfolg mit eigenen Primetime-Shows blieb für Opdenhövel im öffentlich-rechtlichen Fernsehen aber aus.
Mit «The Masked Singer» hat sich das geändert. Natürlich ist der unfassbare Erfolg der Maskenshow bei ProSieben bei weitem nicht der alleinige Verdient von Matthias Opdenhövel. Das launige Rate-Panel half der Show genauso wie das spannende und neuartige Konzept und die Tatsache, dass ProSieben das Format erstmals weltweit live aufzog.
Trotzdem zeigte sich ProSieben-Chef Rosemann schon im Vorhinein überzeugt von Opdenhövel und adelte ihn regelrecht. «The Masked Singer» lebe „von spontanem Witz, spontanen Einfällen, Ideen und Rätseln - von Dingen, die man nicht planen kann. Eine Show wie diese (...) braucht einen Moderator, der sein Handwerk sehr gut beherrscht, wenig Lampenfieber hat, gleichzeitig voll da ist und Spaß an der Idee hat.“ Von diesem Format gäbe es in Deutschland nicht viele, so der ProSieben-Chef weiter.
Für Opdenhövel kam der Erfolg mit «The Masked Singer» letztendlich auch in einem Jahr, das mit einem kleinen Dämpfer begann. Die zweite Staffel der Trampolinshow «Big Bounce» bei RTL, bei der Opdenhövel ebenfalls als Moderator an Bord ist, verlor zwischen Januar und März unerwartet viele Zuschauer. Zeitweise ging es für die Show sogar unter den Senderschnitt, was angesichts des furiosen Starts im Vorjahr doch etwas überraschte. 2020 soll es daher erstmal nicht weitergehen. Und auch Opdenhövels ProSieben-Comeback verlief nicht ausschließlich positiv, «Die Liveshow bei Dir zuhause» etwa floppte trotz äußerst prominenter Besetzung vor allem mit ihrer zweiten Ausgabe übel.
Unterm Strich aber wird Matthias Opdenhövel das Jahr 2019 in guter Erinnerung behalten können - nicht zuletzt auch weil der Erfolg von «The Masked Singer» die Lust auf Live-Fernsehen in der gesamten Branche neu angefacht hat. Im Ersten wiederum ist und bleibt Matthias Opdenhövel als Gesicht der «Sportschau» beliebt und gefragt. Im März dieses Jahres wurde der 49-Jährige zum bereits zweiten Mal in Folge als bester Sportmoderator beim Deutschen Sportjournalistenpreis ausgezeichnet. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch, Matthias Opdenhövel!
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18.12.2019 19:23 Uhr 1