Die Kritiker

«Harter Brocken: Der Geheimcode»

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Drei Briefe sind der Schlüssel zu einer Serie von Verbrechen. Kommissar Koops muss das Rätsel entschlüsseln, bevor noch mehr Morde geschehen können, doch der Code ist schwer zu knacken. Quotenmeter.de sagt, wie er sich bei den Ermittlungen anstellt.

Cast und Crew

Vor der Kamera:
Aljoscha Stadelmann ist Frank Koops
Moritz Führmann ist Heiner Kelzenberg
Anna Fischer ist Mette Vogt
Franziska Weisz ist Claudia Böhm
Sibylle Canonica ist Maria Joseph
Holger Handtke ist Ralf Winter

Hinter der Kamera:
Regie: Markus Sehr
Drehbuch: Holger Karsten Schmidt
Kamera: Kristian Leschner
Schnitt: Stefen Rocker
Redaktion: Diane Wurzschmitt (ARD Degeto)/ Sascha Schwingel (ARD Degeto)
Kommissar Frank Koops will gerade eine Radarfalle an einer Waldstraße aufstellen, da sieht er wie ein Wagen mit hoher Geschwindigkeit vom Weg abkommt und verunglückt. Bei dem im Sterben liegenden Fahrer findet er einen mysteriösen Zettel und Koops stellt weitere Nachforschungen an. Es dauert nicht lange und schon steht Koops selbst wortwörtlich im Visier eines Mörders. Und dabei merkt er schnell, dass dieser vor nichts zurückschreckt. Den Grund für seinen kaltblütigen Mord muss Koops jedoch erst einmal finden und der Kommissar tappt im Dunkeln.

Der "Harz-Krimi", wie der Sender den Film selbst nennt, kommt mit einer großen Portion Witz daher. Dabei ist es nicht selten, dass der Humor auch in den schwarzen Bereich abdriftet, was aber gut zu dem ansonsten abgeklärten Kommissar Frank Koops passt. Und der Kommissar, gespielt von Aljoscha Stadelmann, ist allgemein einer der stärksten Punkte an «Harter Brocken: Der Geheimcode». Koops führt das Publikum durch den Fall, mal humorvoll, mal ernst, aber stets mit einer leicht behäbigen Attitüde. Doch die Figur des Polizisten ist durchweg sympathisch, lädt zuweilen auch zum Mitfühlen ein und macht sich bei dem Zuschauer gerade dadurch beliebt, dass sie manchmal genauso ratlos vor dem Fall steht wie der Zuschauer selbst.

Das Gesicht des eigentlichen Antagonisten des Film wird bereits in den ersten Minuten offenbart. Holger Handtke spielt den Mörder, der in jeder Szene eine kalte und emotionslose Aura ausstrahlt, was jedoch nur für den Bösewicht spricht. Auch in seinen weiteren Auftritten bleibt diese Präsenz bestehen und Handtke wird mit jedem Moment ein Stück kühler und unangenehmer. Damit ist er das perfekte Gegenstück zu Koops, mit dem er sich einen Wettlauf liefert.

Auch abseits des Antagonisten hat Koops neuster Fall eine gewisse Unterkühlung. Die Farbgebung ist etwas düsterer, als es bei den meisten Krimis der Fall ist. Die Farben blau und grau dominieren, das Helle steht im Hintergrund. Damit kommen tonale Änderungen, sodass sich das Geschehen in Gänze kühler und distanzierter anfühlt. Das wird immer wieder von humoristischen Einlagen konterkariert, sodass sich ein abwechselndes Spiel zwischen den beiden Stimmungen abbildet.

Worüber man sich bei «Harter Brocken: Der Geheimcode» jedoch streiten kann, ist der Realismus in manchen Situationen. Der Fall, der sich ansonsten in realistischen Gewässern bewegt, nimmt teils Abzweigungen, bei denen man nur mit den Augen rollen kann. Wenn jemand in einem Dorf mit einem Scharfschützengewehr das Feuer auf Koops eröffnet und auch wirklich gar niemand es gehört haben will, dann darf man getrost daran zweifeln. Auch die Art und Weise, wie Koops aus dieser Gefahrenlage entkommt ist arg dilettantisch und wirft ein unschönes Licht auf den ansonsten unterhaltsamen Fall.

Trotz dieser kleinen Schwierigkeiten ist «Harter Brocken: Der Geheimcode» feine Krimikost. Ein spannender Fall, der sich mit der richtigen Geschwindigkeit ausbreitet und mit dem Duo aus sympathischem Hauptcharakter und starken Widersacher punkten kann.

«Harter Brocken: Der Geheimcode» eignet sich optimal für eine gute und spannende Abendunterhaltung. Die Mischung aus Humor, entsättigten Farben, dem verworrenen, aber zugleich interessanten Fall machen diesen Einsatz von Koops besonders ansprechend. Dazu kommt der gute Antagonist, den so manch anderer Krimi öfters vermissen lässt. Alles in allem bekommt man hier keinen harten Brocken vorgesetzt, sondern sehr gute Krimikost.

Das Erste zeigt «Harter Brocken: Der Geheimcode» am 19. Dezember um 20.15 Uhr.

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