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Wie es Oliver Pocher zurück auf die große Bühne schaffte

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Kaum ein Entertainer hat im deutschen Fernsehen in so kurzer Zeit so viele Aufs und Abs erlebt wie Oliver Pocher. Nun ist Pocher mit mehreren Shows zurück bei RTL. Noch im Februar stellt er sich dem televisionären Schlauheits-Test, dem sich unlängst auch Günther Jauch unterzog…

Wirklich enttäuscht wirkte Oliver Pocher am Abend seines Ausscheidens bei «Let’s Dance» nicht. Warum auch? Der Comedian, der sich in der RTL-Show im Mai 2019 bis auf Platz sieben vortanzte, dürfte sein eigentliches Ziel zu diesem Zeitpunkt längst erreicht haben. Pocher hatte sich in der Branche wieder ins Gespräch gebracht. „Es war sensationell und hat wirklich deutlich mehr gebracht als ich gedacht habe“, sagte Pocher kurz nach seinem Ausscheiden bei «Let’s Dance» gegenüber uns. Mit anderen Worten: Die Strategie war aufgegangen.

Ohne Frage dürfte Oliver Pocher maßgeblich dafür verantwortlich sein, dass die Quoten von «Let’s Dance» im letzten Jahr spürbar angestiegen sind. Und «Let’s Dance» dürfte wiederum nicht unschuldig daran sein, dass Pocher 2020 sein großes Comeback bei RTL feiern wird.

Besser als zwischen Pocher und «Let’s Dance» kann eine Symbiose zwischen Akteur und Format eigentlich kaum funktionieren. Während der Comedian der altbekannten Tanzshow inhaltlich zu neuem Schwung verhalf, sicherte ihm «Let’s Dance» über Wochen hinweg eine hohe televisionäre und mediale Präsenz. Entgegen kam Pocher dabei die Tatsache, dass «Let’s Dance» komplett live produziert wird. Und ob man ihn nun mag oder nicht: Spontanität in Live-Situationen beherrschen in Deutschland wenige Entertainern so gut wie Oliver Pocher.

Insofern ist es auch nicht allzu überraschend, dass die bislang reichweitenstärkste Folge von «Denn sie wissen nicht, was passiert» ausgerechnet eine war, in der Oliver Pocher zu Gast war. Als der Comedian Anfang Mai mit Evelyn Burdecki über mehrere Stunden hinweg gegen Thomas Gottschalk und Barbara Schöneberger spielte, schauten knapp drei Millionen Menschen zu. Auch inhaltlich war besagte Folge von «Denn sie wissen nicht, was passiert» eine der unterhaltsamsten in der noch jungen Geschichte der Sendung. Kein Wunder, schließlich lebt auch dieses Format von den spontanen Reaktionen der Akteure.

Der erfolgreiche Frühjahr des Oliver Pocher dürfte wohl nicht zuletzt dafür verantwortlich sein, dass der 41-Jährige unlängst als Moderator zu «5 gegen Jauch» zurückkehrte. Dort konnte er die Buschmann-Quoten auf Anhieb hinter sich lassen, auch die Kritiker zeigten sich von der Kombi Jauch-Pocher wieder überzeugt. In den kommenden Wochen und Monaten hat RTL mit Oliver Pocher aber auch abseits von «5 gegen Jauch» noch eine Menge vor.

So wird sich bei RTL im Februar einen Abend lang alles um die Frage «Bin ich schlauer als Oliver Pocher?» drehen (wir berichteten). Das Konzept, das der Kölner Privatsender im November mit Günther Jauch erfolgreich erprobt hat, wird mit Pocher live fortgesetzt - für all jene, denen das mit Jauch zu anspruchsvoll war, witzelte Pocher bereits im Vorhinein. «Bin ich schlauer als Oliver Pocher?» läuft am 7. Februar um 20.15 Uhr, eine Woche später zeigt RTL das Format mit einem anderen Promi. Noch im Januar will RTL Oliver Pocher und seinen Vater für ein neues Format um die Welt schicken.

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Bei all den neuen Shows ist die Frage nun nur noch, ob sich für Pochers Sendungen auch quotentechnischer Erfolg einstellen wird. In der Vergangenheit war hier ein gewisses Paradoxon zu beobachten. Während Pocher fremden und bestehenden Formaten als Gast stets auf die Sprünge helfen kann und konnte, scheiterte er in der Vergangenheit häufig mit seinen eigenen Prodiktionen. «Promi Big Brother» mit ihm als Moderator war umstritten und nur mäßig erfolgreich, «Die Oliver Pocher Show» kam ebenfalls nur auf schwache Quoten. Bei RTL scheiterte 2013 seine Show «Alle auf den Kleinen» - trotz eines herausragenden Starts und zwischenzeitlich hoher medialer Präsenz.

Natürlich sind die Gründe für den Misserfolg der einzelnen Sendungen vielfältig, es war bei weitem nicht immer Oliver Pochers eigene Schuld. Häufig stimmten die Rahmenbedingungen nicht, teilweise erlaubten sich die jeweiligen Sender Fehler. Bei seinem aktuellen Comeback könnte Oliver Pocher ausgerechnet die Tatsache in die Karten spielen, dass die Hochzeiten des Privatfernsehens vorbei zu sein scheinen. Heute reichen bei RTL schon 14 oder 15 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe für ein gutes Ergebnis. Entsprechend euphorisch wurden die knapp 16 Prozent Marktanteil gefeiert, die Pocher unlängst mit «5 gegen Jauch» holte. Vor acht oder neun Jahren wäre das zu wenig gewesen. Heute reicht es. Vielleicht auch für ein langfristiges Comeback von Oliver Pocher.

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