Sporthighlights der kommenden Woche:
- Ganzwöchig: Tennis, Australian Open (Eurosport, DAZN)
- Montag, 20.30 Uhr: Handball-EM, Österreich - Deutschland (Das Erste)
- Dienstag, 21.15 Uhr: Fußball Premier League, Chelsea - Arsenal (Sky)
- Mittwoch, 20.30 Uhr: Handball-EM, Tschechien - Deutschland (ZDF)
- Freitag, 20.30 Uhr: Fußball Bundesliga, Borussia Dortmund - FC Köln (DAZN)
- Samstag, 15.30 Uhr; Fußball Bundesliga, Konferenz u.a. mit RB Leipzig (Sky)
- Samstag, 18.30 Uhr; Fußball Bundesliga, Bayern München - Schalke 04 (Sky)
- Sonntag, 18.00 Uhr: Fußball Serie A, AS Rom - Lazio Rom (DAZN)
- Sonntag, 20.45 Uhr: Fußball Serie A, SSC Neapel - Juventus Turin (DAZN)
- Quotenmeter.de-Exotentipp: Sonntag, 21.00 Uhr, NFL Pro Bowl 2020 (ProSieben Maxx, DAZN)
"Die DFL muss ein Vermarktungsmodell vorlegen, das den Wettbewerb zwischen verschiedenen Anbietern ermöglicht", zitiert die Zeitung Kartellamtschef Andreas Mundt. "Ein Monopolist hätte kaum Anreize, die Qualität der Berichterstattung zu verbessern und das Innovationspotenzial insbesondere des Internets auszuschöpfen." Geht es nach den Wünschen der DFL soll die sogenannte “No-Single-Buyer-Rule” für die neue Rechtevergabe gekippt werden, sodass die TV-Rechte – wie früher – wieder bei einem Pay-TV-Anbieter landen können. Im Bericht der FAZ macht das Kartellamt nun aber deutlich, dass an dieser Klausel kein Vorbeikommen ist. Die Ausschreibung sieht vor, dass mindestens eines der vier Pakete nicht exklusiv für einen Anbieter sein dürfe und co-exklusiv an einen weiteren Bieter gehen müsse.
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Bei den bisher letzten Verhandlungen machte die Summe des TV-Vertrages einen gewaltigen Sprung von 2,51 auf 4,64 Milliarden Euro insgesamt. Die Verdienste mit der Rechtevermarktung ging um satte 83 Prozent nach oben. Mit einem weiteren Anstieg in dieser Größenordnung ist 2020 allerdings nicht zu rechnen. Das gibt der überreizte Markt derzeit nicht her. Dennoch erhoffen sich die 36 Profiveriene einem Bericht des kickers zufolge mindestens 5,2 Milliarden Euro Umsatz mit dem neuen Deal. Der Blick auf die Vergabe der Champions League zeigt, dass diese Steigerung durchaus realistisch ist. Die Zahl der Interessenten für die Übertragungsrechte scheint so groß, wie noch nie zu sein. Demnach wollen neben den etablierten Playern aufstrebende Namen, wie Amazon, Telekom oder Vodafone, ein Wörtchen mitreden.
Der Blick auf die anderen europäischen Topligen gibt eine gemischte Marschroute vor. Während es für die spanische La Liga, die italienische Serie A und die französische Ligue mit den Einnahmen leicht nach oben ging, hatte die englische Premiere League sogar ein leichtes Minus von zehn Prozent zu verkraften. Größter Gewinner war die Ligue 1 mit einer Steigerung von 15 Prozent. In absoluten Zahlen erzielt die Bundesliga hinter der Premiere League noch immer die höchsten Erträge.
Wie heiß lief die Bundesliga zum Rückrundenstart im TV?
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Am Samstag übernahm wie immer Sky das Ruder. Die erste Samstagnachmittag-Konferenz im neuen Jahrzehnt bescherte dem Pay-TV-Sender sehr gute Einschaltquoten. So ließen sich 1,50 Millionen Fußballfans die Ansetzungen um 15.30 Uhr nicht entgehen. Die Reichweite gliederte sich nahtlos in den bisherigen Saisonschnitt ein. Sky ergatterte mit der Konferenz traumhafte 8,9 Prozent Gesamtmarktanteil. In der klassischen Zielgruppe sprang die Sehbeteiligung sogar auf 16,2 Prozent. Während die Nachmittagsspiele so Zuschauerstark wie eh und je loslegten, löste das Topspiel des 18. Spieltages etwas weniger Begeisterung bei den Fans aus. Die Partie zwischen Traditionsverein Union Berlin und Brause-Klub RB Leipzig lockte nur 600.000 Zuseher an und blieb damit unter den üblichen Zuschauerzahlen für die Samstagabend-Begegnungen. Im Schnitt schalten regelmäßig rund eine Millionen Interessierte ein. So musste sich Sky an diesem Samstag mit 2,4 Prozent insgesamt und 4,4 Prozent bei den klassisch Umworbenen zufrieden geben.
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Abseits des Pay-TVs war man auch im Free-TV mit der Bundesliga sehr gut unterwegs. So verzeichnete die «Sportschau» im Ersten mit den Highlights der Samstagnachmittag-Partien die vierthöchste Reichweite der aktuellen Saison. Ab 18.30 Uhr schalteten 5,17 Millionen Zuschauer ein, woraus 21,3 Prozent Sehbeteiligung resultierten. Bei den Jungen punktete man mit 16,7 Prozent. Im ZDF war «das aktuelle sportstudio» mit der Zusammenfassung des Abendspiels dagegen nur bei den 14- bis 49-Jährigen ein Erfolg. Dort sicherte sich die Sendung direkt im Anschluss an die Handball-EM gute 9,2 Prozent Marktanteil. Beim Gesamtpublikum kam das Magazin nur auf 2,47 Millionen Zuschauer und unterdurchschnittliche 10,6 Prozent.
Mehr Sendezeit für Bundesliga-Topspiel
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Spannendere Bundesliga-Übertragungen dank künstlicher Intelligenz?
Seit dem Rückrundenstart arbeitet die Deutsche Fußball Liga (DEL) mit Amazon Web Services (AWS). Die Cloud-Service-Plattform von Amazon soll vor allem die Live-Übertragungen bereichern und detaillierte Informationen zum Spielgeschehen liefern, das rund um die Uhr von einer künstlichen Intelligenz (KI) analysiert wird. Mittels maschinellem Lernen soll die Technologie bald in der Lage sein, Echtzeit-Vorhersagen über die Torerzielung zu machen, heißt es in einer Meldung der DEL. Auch Torchancen und das taktische Verhalten der Mannschaften werde die Plattform in Echtzeit erkennen können. Als Grundlage dienen ihr Live-Daten und historische Daten aus über 10.000 Bundesliga-Spielen.
Grundlage des Dienstes soll eine cloudbasierte Statistik-Plattform sein, die den Nutzern geräteübergreifend zusätzliche Daten und Visualisierungen zu jedem Spiel bereitstellt. Geplant sei außerdem ein Dienst, der – in Echtzeit und individualisiert – in der Lage sein soll, Empfehlungen anzuzeigen, etwa personalisiertes Videomaterial oder Suchergebnisse, die auf Lieblingsklubs, -spielern oder -begegnungen basieren.
Die Frage der Woche
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Da die EM momentan aber noch voll im Gange ist, dürfen sich Das Erste und ZDF noch über Spitzenquoten freuen. So begeisterten die beiden Sender mit den ersten zwei Spielen der deutschen Mannschaft in der Hauptrunde am Donnerstag und Samstag jeweils über sechs Millionen Zuschauer. Mit dem packenden Spiel gegen Kroatien ergatterte das ZDF zuletzt überragende 20,7 Prozent Marktanteil. Beim jungen Publikum sprang die Sehbeteiligung auf 22,8 Prozent. Nach der tragischen Niederlage gegen die Kroaten ist ein Weiterkommen der DHB-Adler mit noch zwei ausstehenden Partien gegen die Gastgeberländer allerdings nahezu unmöglich. Daher wird sich zeigen müssen, ob sich die Spiele gegen Österreich und Tschechien weiter auf diesem hohen Einschaltquoten-Niveau halten können oder ob etliche Event-Zuschauer den Begegnungen mit sehr schlechten deutschen Aussichten schon in Massen fern bleiben. Weiter geht’s mit der Partie gegen Österreich am Montagabend ab 20.30 Uhr im Ersten.
Kommt die Nations League doch nicht komplett zu ARD und ZDF?
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Bis dato haben ARD und ZDF nur die ursprünglichen vier Gruppenspiele, sowie beide Halbfinalbegegnungen und das Endspiel der Nations League 2020/21 sicher in den Taschen. Für die durch die Aufstockung hinzugekommenen zwei Gruppenspiele muss neu verhandelt werden. Da ARD und ZDF bereits den Großteil der Rechte erworben haben und sie bereits davon ausgegangen waren, den kompletten Wettbewerb exklusiv live im TV ausstrahlen zu dürfen, soll dies Berichten zufolge auch weiter Plan und Wunschszenario der Öffentlich-Rechtlichen sein. Trotz des entgegenkommenden Tauschangebots muss sich RTL also auf einen harten Kampf um die TV-Rechte der übrigen Spiele einstellen.
Dank der bisher eher dürftigen Auftritte der DFB-Elf in der Nations League, dürfen sich Fans und TV-Anstalten für den kommenden Wettbewerb auf sehr starke Gegner einstellen. Deutschland ist bei der Auslosung am 3. März 2020 nur in Lostopf Nummer 4 und kann demnach genauso wie bei der Auslosung der EM-Gruppen Hammergegnern, wie Portugal oder Frankreich, zugeteilt werden. Alternativ warten die Niederlande, England, Italien oder Spanien auf die Männer von Joachim Löw. Namhafte Spektakel sind für die Rechteinhaber also garantiert. Die zahlreichen Spiele gegen vermeintlich kleine und einfache Gegner in den Downphasen nach den großen Turnieren sind nahezu Geschichte, dafür haben die Pläne der UEFA in den jüngsten Jahren gesorgt.
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