Cast & Crew
Produktion: High Park Entertainment, IDW Entertainment und Plastic Hallway Productions WestSchöpfer: Damian Kindler
basierend auf den Graphic Novels von Steve Niles und Damien Worm
Darsteller: Tamara Taylor, J. C. MacKenzie, Aurora Burghart, Gabriel Darku, Wendy Crewson, Stephen McHattie u.v.m.
Executive Producer: Damian Kindler, James Thorpe, Steve Niles, Thomas Walden, Eric Birnberg, George Strayton und Melissa Blake
Von diesem einfachen, aber starken emotionalen Hook angetrieben, reiten Dean und Sam nun seit weit über zehn Jahren durch Amerika, auf der Jagd nach Biestern aus der Unterwelt und der Suche nach Antworten, die immer wieder neue Fragen aufwerfen, vorbei an einem Monster der Woche nach dem anderen, zielstrebig in Richtung Serienfinale diesen Mai.
Nun ist Langlebigkeit bei weitem kein besonders relevantes Kriterium für erzählerische Raffinesse – ein Punkt, in dem «Supernatural» wohlgemerkt in vielerlei Hinsicht zu wünschen übrig lässt. Doch Netflix‘ Monsterjäger-Neustart «October Faction» schafft es mit erstaunlicher Zielgenauigkeit, all das falsch zu machen, was der TheCW-Konkurrenz seit Jahren mit erstaunlicher Konsistenz gelingt.
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Wo «Supernatural» damals direkt im Piloten eine starke emotionale Motivation für die Hauptfiguren entwarf und erste, visuell prägnante Motive für das übergreifende horizontale Mysterium etablierte, findet sich in «October Faction» nichts auch nur im Ansatz ähnlich Kohärentes. Der Antrieb für ein Leben in ständiger Gefahr und abseits jedweder erstrebenswerten Normalität bleibt bei einem diffusen Sammelsurium aus Tradition, zu fahrig angedeuteten Familientragödien und deplatzierten Gags, die dem Format einen gewieften Sinn für Ironie verleihen sollen, aber den Figuren leider jedwede narrative Aufrichtigkeit – und der Serie somit jede dramaturgische Fallhöhe – rauben. Fred und Deloris‘ Engagement als Monsterjäger wirkt mitunter ähnlich willkürlich, als könnten sie genauso gut Klempner oder Trockenbauer sein, während die Kommunikation mit ihren Vorgesetzten im Geheimbund ähnlich dramatisch geführt wird, als ginge es nicht zum brandgefährlichen Dämonenkloppen, sondern ein paar Wochen auf Montage nach Skandinavien. Im Ergebnis steht somit keine sanfte ironische Brechung, ebenso wenig wie ein charmantes Augenzwinkern oder gar eine clevere Dekonstruktion von Genre-Konventionen oder Mystery-Stereotypen, sondern leider nur: die völlige Lächerlichkeit.
«October Faction» ist bei Netflix verfügbar.
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