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Unser Zuschauer wird hin- und hergerissen sein und sich die Frage stellen müssen: Wem soll ich glauben?"
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Sat.1-Geschäftsführer Kaspar Pflüger
In der deutschen Adaption der Minserie unter dem Titel «Du sollst nicht lügen» dreht sich alles um eine schicksalhafte Nacht. Laura (Felicitas Woll) und Hendrik (Barry Atsma) lernen sich kennen und erleben zusammen ein malerisches Date. Sie lachen, verstehen sich blendend, tauschen erste Zärtlichkeiten aus. Doch am nächsten Morgen ist alles anders: Laura behauptet, Hendrik habe sie vergewaltigt. Hendrik behauptet, alles sei einvernehmlich abgelaufen. Wer lügt also? Die Ermittler stehen vor dem Problem, die Wahrheit über einen Abend herausfinden zu müssen, dessen einzige Zeugen zwei komplett unterschiedliche Geschichten erzählen. Und auch der Zuschauer erfährt die Ereignisse aus zwei Perspektiven.
Sat.1-Geschäftsführer Kaspar Pflüger freut sich schon sehr auf die Adaption: "Ich selbst bin ein bekennender Fan von «Liar» und freue mich umso mehr, dass wir für die Sat.1-Adaption zwei großartige Schauspieler gewinnen konnten: Mit der wunderbaren Felicitas Woll in der weiblichen Hauptrolle und Barry Atsma als ihren charismatischen Gegenspieler erzählen wir die Geschichte mit dieser fesselnden Prämisse für den deutschen Markt."
In welchem Umfang und wann die neue fiktionale Adaption ausgestrahlt werden soll, ist noch unklar. In weiteren Rollen werden Friederike Becht, Sophie Pfennigstorf und Sönke Möhring zu sehen sein. Auf den Regiestuhl hat man sich mit Oscar-Preisträger Jochen Alexander Freydank einen erfahrenen Mann geholt. Astrid Ströher und Dirk Morgenstern schrieben die Drehbücher nach den Originaldrehbüchern von Harry und Jack Williams. Produziert wird die neue Miniserie von Mathias Lösel (filmpool fiction), während Jana Kaun und Wolfgang Oppenrieder die Readkation übernehmen. Lizensiert wird «Liar» von All3Media international.
Nach den ersten Erfolgen in Großbritannien und den USA sicherte sich die RTL-Gruppe hierzulande bereits vor einiger Zeit die Ausstrahlungsrechte an «Liar». Zunächst brachten die Kölner die Serie exklusiv auf ihrem Streamingportal TV Now heraus, ehe es die Serie im März 2018 auch ins lineare Programm von VOX schaffte. Dort war sie mit meist weniger als vier Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen in der Primetime allerdings zum Scheitern verurteilt. Sat.1 hofft nun mit einer Verortung des Geschehens nach Deutschland mehr Erfolg zu haben. Mit einem ähnlichen Konzept ist bereits in Italien mit guter Resonanz beim Publikum aufgegangen.
Neben «Du sollst nicht lügen» bereitet Sat.1 derzeit noch eine weitere große fiktionale Produktion vor. So sollen diesen Herbst die Dreharbeiten für «Blackout» starten. Für die neue deutsche Serie, die in sechs Episoden die Geschichte eines riesigen Stromausfalls erzählen soll, arbeitet Sat.1 erstmals in einem High-End-Projekt mit Joyn zusammen. Um die Produktion soll sich W&B Television kümmern. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Erfolgsroman, der laut Angaben des Autors Marc Elsberg über 1,7 Millionen Mal verkauft worden sein soll. Für die Produktion stehen Quirin Berg und Max Wiedemann in den Startlöchern.
Quirin Berg zeigte sich zuletzt von der Geschichte sehr begeistert: „«Blackout» ist ein erschreckend realer Thriller über die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft, unsere Abhängigkeit von Energie und über die Kraft der Gemeinschaft“, sagt er und fährt fort: „Millionen Leser sind Fans von Marc Elsbergs faszinierendem Roman. Wir freuen uns sehr, dass wir daraus nun gemeinsam mit Joyn und Sat.1 eine großartige Mini-Serie machen können.“ In der Geschichte des Romans dreht sich alles um einen verheerenden Stromausfall und die Frage nach der Ursache. An einem kalten Novembertag fällt in ganz Europa der Strom aus. Während Regierung und Behörden mit den Auswirkungen des totalen Blackouts kämpfen und zugleich die Aufklärung vorantreiben, gerät ein ehemaliger Hacker in den Fokus der Ermittler: Pierre Manzano. Der frühere Umweltaktivist ist inzwischen im bürgerlichen Leben angekommen. Doch nun muss er sich seiner Vergangenheit stellen – und damit der Frage, ob er selbst an der Katastrophe schuld sein könnte…
Ob Sat.1 und Joyn mit den beiden neuen in Auftrag gegebenen fiktionalen Adaption Erfolg haben wird, wird sich noch zeigen müssen. Während man in der jüngsten Vergangenheit, wie bereits am Anfang erwähnt, mit neuen deutschen fiktionalen Werken eher enttäuschende Einschaltquoten einfuhr, liegen die letzten großen Erfolge mit Serien, wie «Der letzte Bulle» oder «Danni Lowinski» etwas weiter zurück. Beide Serien schlugen vor einigen Jahren mit zum Teil über 15 Prozent Marktanteil überragend ein. Es wird also langsam mal wieder Zeit für den nächsten großen fiktionalen Sat.1-Hit.
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