Keine Frage: Von Gesamtreichweiten jenseits der Millionenmarke und zweistelligen Marktanteilen beim jungen Publikum ist «Berlin – Tag & Nacht» schon lange weit entfernt. Tatsächlich liegen die Zeiten, in denen die RTLZWEI-Sendung Spitzenwerte von mehr als 15 Prozent in der Zielgruppe holte, inzwischen mehr als sechs Jahre zurück. Dürftig lesen sich im Vergleich dazu die Zahlen, auf die es die 19-Uhr-Produktion in den ersten Wochen des Jahres 2020 brachte. Hier steht «Berlin – Tag & Nacht» aktuell bei einem Marktanteil von knapp sechs Prozent beim jungen Publikum. Damit hat sich das Format zwar weit von der Zweistelligkeit entfernt, liegt gleichzeitig aber immer noch oberhalb des Senderschnitts von RTLZWEI, der sich zuletzt um die Marke von fünf Prozent bewegte.
In den vergangenen Tagen kam es nun zu einem spannenden Duell am Vorabend. Gegen «Berlin – Tag & Nacht» schickte Sat.1 eine neue Staffel der Normalo-Version von «Big Brother» ins Rennen – ausgerechnet also jenes Format, das bei RTLZWEI jahrelang auf gleichem Sendeplatz beheimatet war. Der Sender mit Sitz in Grünwald zeigte die letzte Staffel von «Big Brother» 2011. In den Jahren danach führte wohl auch der Erfolg von «Berlin – Tag & Nacht» dazu, dass die Programmverantwortlichen Abstand von weiteren Staffeln des großen Bruders nahmen.
Dass «Big Brother» offenbar nicht allzu viele Zuschauer vermisst haben, bewiesen unterdessen die ersten Folgen bei Sat.1 in dieser Woche. Nachdem die Einzugshow in der Primetime immerhin eine zweistellige Quote in der Zielgruppe eingefahren hatte, ging es zwischen Dienstag und Donnerstag bergab auf allenfalls mäßige Marktanteile zwischen sieben und acht Prozent. Vollends zufrieden wird Sat.1 mit diesen Werten höchstwahrscheinlich nicht sein, wenngleich auch zur Wahrheit gehört, dass «Genial daneben - Das Quiz» auf diesem Sendeplatz in den vergangenen Monaten noch schlechter lief.
RTLZWEI wird sich über den geräuschlosen «Big Brother»-Start bei Sat.1 hingegen freuen, die Quoten von «Berlin – Tag & Nacht» litten in den vergangenen Tagen jedenfalls nicht wirklich unter der neuen Reality-Konkurrenz. So reichte es für die Scripted Reality am Dienstag zu 0,61 Millionen Zuschauern ab drei Jahren und ordentlichen 5,3 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum, bevor für RTLZWEI am Mittwoch sogar gute 5,5 Prozent zu Buche standen. Am Donnerstag ging es noch ein kleines Stückchen auf 5,6 Prozent bergauf, 0,4 Millionen Jüngere wurde dabei ermittelt.
Ohne Konkurrenz durch «Big Brother» lief es für RTLZWEI zuletzt übrigens nicht spürbar besser. An diesem Montag etwa, als der große Bruder noch nicht am Vorabend von Sat.1 zu sehen war, brachte es «Berlin – Tag & Nacht» auf eine vergleichbare Quote von 5,5 Prozent beim jungen Publikum. Lediglich beim Gesamtpublikum schnitt «Berlin» in den vergangenen Tagen nicht ganz so stark ab. Hier reichte es zuletzt zu überschaubaren Marktanteilen von 2,1 Prozent und 2,2 Prozent. Andererseits liegt der Jahresschnitt des Formats aktuell auch nur bei knapp 2,3 Prozent und damit nicht auf wesentlich höherem Niveau. Angesichts der stabilen Quoten deutet im Moment also nicht viel daraufhin, dass «Berlin – Tag & Nacht» die veränderte Konkurrenzsituation am Vorabend mit «Big Brother» in den kommenden Wochen fürchten muss.
Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
16.02.2020 08:53 Uhr 1
16.02.2020 11:25 Uhr 2
16.02.2020 21:03 Uhr 3
Das Livestream-Gemecker nervt mich auch, hatte aber eh nie Kabel, habe irgendwann mal bei jmd. reingeschaut = war total öde, kann man den ganzen Tag warten, dass was passiert ... da gucke ich lieber abends 1 Std., jaaa auch wenn es geschnitten und manipuliert ist