Cast & Crew
Vor der Kamera:Carlo Ljubek als Niko Sander
Anke Retzlaff als Leni Herold
Philippe Caroit als Yves Kléber
Bernhard Piesk als Tino Loher
Noémie Kocher als Ségolène Combass
Picco von Groote als Franziska Roth
Aaron Karl als Michel Leroy
Hinter der Kamera:
Produktion: Polyphon Pictures GmbH
Drehbuch: Michael Rowitz (auch Regie) und Carsten Unger
Kamera: Alexander Fischerkoesen
Produzentin: Sabine Tettenborn
Seine eigene, von Gewalt geprägte Kindheit lässt ihn bald mit der jungen Frau sympathisieren, der er an jenem Abend das Leben genommen hat: Schon als kleines Kind war sie von Heim zu Heim weitergereicht worden, und die Fotos in ihrer Jugendamtsakte zeigen ihren völlig malträtierten Körper. Subtil und unprätentiös widmet sich der Film exemplarisch den sozialen Grundursachen aus den allgemeinen Niederungen des Banlieues-Lebens und abstrusen Amphetaminmischungen. Menschen aus Milieus, die Nicolas Sarkozy zu seiner Zeit als Innenminister noch öffentlich als racaille verunglimpft hat, werden hier nicht auf ihre Identität als Verbrecher reduziert, sondern dienen als Ausgangspunkt zur ernsthaften Reflexion ihrer persönlichen Tragik und sozialen Ungerechtigkeit.
- © SWR/Alexander Fischerkoesen
Während ihres Undercover-Einsatzes im Restaurant dringt Leni Herold (Anke Retzlaff) heimlich in das Kassensystem ein und versucht, ihren Kollegen die Daten zu überspielen.
Obwohl manche Wendung allzu vorhersehbar gerät – und ein unnötig plakativer, unpsychologischer Schlusspunkt den Gesamteindruck etwas eintrübt, – macht „Rausch der Sterne“ doch einen weiträumigen Bogen um die ansonsten von diesem Sendeplatz gewohnten klischeehaften Figurenzeichnungen und Handlungsabrisse, und nimmt klugerweise seinen eng getakteten Plot zum Anlass, ein paar Mal über den Tellerrand zu blicken.
Hin zu den gesellschaftlichen Verfehlungen, die mittelbar, aber erschreckend unaufhaltsam dazu führen, dass junge Menschen irgendwann mit gezogenen Pistolen Lokale leerräumen, und zu einer angenehm authentisch geführten und intim geschriebenen Begegnung zwischen Undercover-Leni und einem besessenen Sternekoch, die zudem angenehm kunstvoll die zahlreichen Sinneseindrücke reflektiert, die „Rausch der Sterne“ hinterlassen will. Trotz weitgehend generischer Whodunnit-Struktur sieht man solchen Krimis gerne zu.
Das Erste zeigt «Über die Grenze – Rausch der Sterne» am Donnerstag, den 20. Februar um 20.15 Uhr.
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