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Die große TV Now Offensive: ‚In Zeiten des allgemeinen Content-Überflusses kann man nur mit qualitativer Exzellenz ein Ausrufezeichen setzen‘

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Mit einem riesigen Aufschlag an neuen Serienproduktionen möchte der Streamingdienst der Mediengruppe RTL seinen Stellenwert als ‚local Hero‘ unterstreichen. Sehr deutlich wird aber auch, wie klar sich die Herangehensweise der Mediengruppe ans Genre Fiction in den vergangenen Monaten geändert hat.

Da staunte die Branche nicht schlecht: Gleich elf serielle Eigenproduktionen, besetzt unter anderem mit Christoph Maria Herbst, Heiner Lauterbach, Iris Berben und zahlreichen anderen, hat die Mediengruppe RTL Deutschland für ihre Angebote RTL, VOX und TV Now zuletzt bestellt. Die Bekanntgabe der Serienoffensive erfolgte vor wenigen Tagen. „Unser klares Ziel war es, mit den folgenden Serien etwas breiter zu werden, ohne dabei an Qualität in Cast und Umsetzung zu verlieren. Das hat jetzt eine Weile gedauert. Aber wenn ich mir heute die Projekte anschaue, mit denen wir ab Ende des Jahres an den Start gehen, kann ich sagen: Die Geduld hat sich ausgezahlt“, sagt TV-Now-Co-Chef Henning Tewes. Erzählt werden Dramen, etwa rund um den Dieselskandal, genauso wie die Geschichte einer aufstrebenden Familie auf der Partyinsel Mallorca, ein Crime-Kammerspiel oder ein Ableger von «Club der roten Bänder».

Die Genre-Bandbreite sticht dabei ins Auge, die RTL-Gruppe hat sich unter ihrer neuen Fiction-Führung davon verabschiedet, vor allem seichte Familienkost im seriellen Bereich herzustellen. Das unterstreicht auch Hauke Bartel, der bei der Gruppe gemeinsam mit Frauke Neeb seit einigen Monaten die Abteilung Deutsche Fiction leitet: „Es wird bunt, es wird laut, es wird leise, es wird spannend und fesselnd, es wird den Zuschauer zum Lachen und zum Weinen bringen. Kurzum: Es ist für jeden was dabei.“ Neeb unterstreicht: „Wir wollen die erste Anlaufstelle für die größten Talente sein. Und es ist uns auch wichtig, dass sie sich bei uns wertgeschätzt und gut aufgehoben fühlen. Deshalb nehmen wir uns auch viel Zeit für die Beziehungspflege. In Zeiten des allgemeinen Content-Überflusses kann man nur mit qualitativer Exzellenz ein Ausrufezeichen setzen. Das ist unser Anspruch und wir freuen uns, so viele tolle Partner gefunden zu haben, die diese Ansicht mit uns teilen und den Weg mit uns gehen.“

Die Branche zeigt sich derweil begeistert. Produzent Stefan Arndt von X Filme, der für TV Now nun die Serie «Torstraße 1» rund um das ‚Soho House‘ Berlin herstellen wird, berichtet von der rasanten Geschwindigkeit, in der Projekte in Köln-Deutz mittlerweile bewilligt werden. „Mit der VOX-TVNow-RTL-Familie hatte ich eine fast einmalige Erfahrung: Für «Torstraße 1» gab es einen, ja Sie lesen richtig, EINEN Termin, bei dem alle entscheidenden Leute an einem Tisch saßen und nach zwei Stunden einig waren: Wir machen das“, berichtet der Mann, dessen Firma zuletzt wieder mit «Babylon Berlin» Schlagezolen machte. „Ich hatte das erste Mal seit langem das Gefühl, eine andere Zukunft gesehen zu haben, in der über viele Plattformen und Auswertungswege gemeinsam daran gearbeitet wird, mit der Kraft eines Medienhauses Inhalte zu schaffen.“

Dass die Produktionen für TV Now und die Free-TV-Sender der RTL-Gruppe den höchsten Ansprüchen genügen sollen, sieht auch Filmemacherin Yoko Higuchi-Zitzmann von der Letterbox Filmproduktion so. Sie ist Ideengeberin für die Serie «Herzogpark», die in einem Münchner Reichenviertel spielt und die Geschichte von vier starken Frauen erzählt, die die Geheimnisse der Reichen bewahren sollen. „Wir sind fest davon überzeugt, dass diese Event-Serie in Deutschland und international die Zuschauer begeistern und für großes Aufsehen sorgen wird“, sagt sie.

Wie schon erwähnt; die Mediengruppe produziert all diese Stoffe nicht grundsätzlich und singulär für TV Now. Einige Formate werden später ins lineare Fernsehen wandern, zu VOX oder zu RTL – so wie es schon beim non-fiktionalen «Prince Charming» der Fall ist. Henning Tewes sagt: „Jeder profitiert von jedem. Wir sind nicht Broadcasting oder Streaming – wir sind beides und im letzten Jahr in beiden Bereichen gewachsen. Es geht also Hand in Hand. Die Mediengruppe RTL macht seit Jahrzehnten erfolgreich Programm für ein großes Publikum. Diese Stärke aus dem linearen TV wollen wir nun auch für den Ausbau von TVNow nutzen. Und die Sender profitieren davon, dass sie mit TVNow einen Partner im eigenen Haus haben beziehungsweise auch auf unsere Originals zugreifen können.“

Die elf Serien auf einen Schlag, die ab Ende 2020 Stück für Stück zu TV Now kommen werden, sollen dabei erst der Anfang sein. „Wir glauben fest daran, dass Streaming in der Mitte der Gesellschaft ankommt – und für diese Zielgruppe Inhalte zu produzieren, ist seit Jahrzehnten die Kernkompetenz der Mediengruppe RTL“, spricht Tewes vom Beginn einer „noch größeren“ Offensive und verweist darauf, dass seine Sendergruppe schon seit Jahren in jedem Jahr mehr als eine Milliarde Euro in Content für die Zuschauer investiert. Das weiß auch die Produzentenseite zu schätzen, wie UFA-Chef Nico Hofmann unterstreicht: „Für die UFA ist TVNow eine ganz wunderbare Ergänzung im Programmportfolio zwischen RTL und VOX. Wir spüren Leidenschaft und große Dynamik in unseren gemeinsamen Diskussionen um die Zukunft des Fernsehens - hier wird Streaming das ideale zusätzliche Angebot mit weiteren starken Marken sein, die wir bereits zusammen innerhalb der RTL Familie produzieren.“

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