Cast & Crew
- Darsteller: Maxim Mehmet, Theresa Underberg, Felix Vörtler, Sophie Dal, Holger Stockhaus, Daniela Schulz u.a.
- Drehbuch: Magdalena Grazewicz und Thomas Gerhold
- Regie: Martina Plura
- Schnitt: Tobias Haas
- Musik: Daniel Hoffknecht
- © ZDF/Julia Feldhagen
Henk Cassens (Maxim Mehmet) und Kriminalhauptkommissar Brockhorst (Felix Vörtler) stehen sich gegenüber. Henk hält einen Karton im Arm und zeigt seinem Chef eine Pillendose.
Nachdem Insa in Claudias Blut Amphetamine nachweisen konnte, geht sie damit zu Kommissar Brockhorst. Die gewissenhafte Ruderin hätte das Dopingmittel niemals freiwillig in einer derartig hohen Dosis zu sich genommen, da diese Überdosierung mit ihrem Herzfehler einem Todesurteil gleichkäme. Brockhorst, der das Rennen zu Claudias Ehren trotzdem abhalten will, erklärt also Insa zu ihrer Nachfolgerin und schleust sie so in den Ruderclub ein, um sich dort umzuhören. Währenddessen trifft Henk auf Claudias Schwester Susanne (Katrin Röver), die angeblich seit Jahren keinen Kontakt mehr zu Claudia hatte. Mit der Zeit stellt sich allerdings heraus, dass sie gelogen hat…
In der zehnten Folge des Frieslandkrimis überzeugen neben dem Stammcast auch Schauspieler wie Daniela Schulz («Großstadtrevier»), Artjom Gilz («Charité»), Kristin Suckow («Otille von Faber-Castell – eine mutige Frau») und Yunus Cumartpay («Heldt») in ihren Nebenrollen. Allerdings will nicht wirklich Spannung aufkommen, denn neben einer Szene, in der Insa sich bei ihren Ermittlungen in einem Spind im Ruderclub einschließt, einer kurzen Verfolgungsjagd oder dem Finale, in dem der Täter identifiziert wird, existieren kaum Höhepunkte. Die Ermittlungen dümpeln vor sich hin und zusätzlich zu Einblicken in Henks oder Insas Fortschritte, versucht man den Verlauf des Films mit Nebenhandlungen aufzulockern. Beispielsweise mit dem Bestatter Wolfgang Habedank (Holger Stockhaus), der kurzerhand Internetbewerbungen fälscht, um für sein Unternehmen zu werben. Neben diesen gelungenen Lachern, tauchen allerdings auch immer wieder Gags auf, die viel zu erzwungen und ausgelutscht wirken.
Die Regie der Folge übernahm Martina Plura und mit Monika Plura als Verantwortliche für die Kamera war auch gleich ihre Zwillingsschwester mit an Bord. Aus dem schlau eingefädelten Mord an der Ruderin hätte das Drehbuch von Magdalena Grazewicz und Thomas Gerhold eindeutig noch mehr herausholen können. Die Ermittlungen ziehen sich in die Länge, so dass diese neue Episode alles andere als kurzweilig abläuft. Es kommt kein wirkliches Tempo in die Handlung und es dauert eine geschlagene Stunde bis das Team dem ersten Mordverdächtigen auf der Spur ist. Es scheint, als würden komplexe Handlungsstränge aufgebaut werden, nur um sie schnell abgehakt wieder aus den Augen zu verlieren.
Die Bemühungen von «Aus dem Ruder» an die Erfolge einiger früheren Episoden anzuknüpfen sind durchaus spürbar. Die Abwesenheit der Ermittlerin Süher, die gemeinsam mit Henk den Pfiff in die übrigen Teile bringt, ist sicher ein Grund dafür, dass dies nicht ganz so gut gelungen ist – wenn auch bei weitem nicht der einzige. Der Krimi hat eindeutig Potenzial, kommt aber einfach nicht in Fahrt. Alles in allem ist Episode zehn schlichtweg nichts Besonderes mehr.
Das ZDF zeigt den Krimi «Friesland – Aus dem Ruder» am Samstag, den 29. Februar 2020 um 20.15 Uhr.
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