«Pocher vs. Wendler»: Heiß diskutiert bei Twitter
- "Es ist so peinlich. Es ist so entwürdigend. Es ist so unangenehm. Ich liebe es. #PochervsWendler" (anredo)
- "Es ist so trashy, dass ich jetzt vielleicht doch glaube, dass diese Show innerhalb von einer Woche zusammengeklöppelt wurde. #pochervsWendler" (Anja Rützel)
- "Schlag den Star in der Trash Deluxe Version #pochervsWendler" (antonia)
- "Wir haben gerade erwachsenen Männern dabei zugesehen, wie sie eine stinknormale Partie Memory gespielt haben. Was ist mit uns nur falsch? #PochervsWendler" (Dennis)
- "Vorsicht, Micha: Wenn man sich ganz fest ein rohes Ei gegen den Kopf haut, könnte man ein Eierloch auf der Stirn kriegen. #PochervsWendler" (anredo)
- "#rtl Das Ende des Fernsehens - nicht nur des deutschen - hat einen Namen: #PochervsWendler FakeFuckFernsehen der allerschlimmsten Sorte, ohne Freude oder Spaß bei allen Beteiligten, nur leider fragt keiner wie der Zuschauer leidet. Das ist wie heftig Scheißen ohne Fensteröffnen!" (Oliver Kalkofe)
Schließlich witterte RTL seine Chance und lud an diesem Sonntagabend spontan zum finalen Showdown. Dabei gab es an der Eventshow «Pocher vs. Wendler - Schluss mit lustig!» im Vorfeld auch Kritik. Viele Zuschauer wollten dem Sender nicht so recht abkaufen, dass die Show innerhalb von nur einer Woche auf die Beine gestellt wurde und vermuteten hinter dem Social-Media-Beef eine PR-Strategie. Dass beide Parteien die Show mit einem Augenzwinkern betrachteten, bestritten am Sonntagabend weder die Kontrahenten noch der Sender. Zugleich werden sich wohl alle, die «Pocher vs. Wendler» verfolgten, durchaus darin bestätigt sehen, dass RTL das Event tatsächlich relativ kurzfristig aufgezogen haben dürfte.
Ausgetragen wurde die Show in einem verhältnismäßig kleinen Studio in Hürth, in dem kürzlich noch «Darf er das?» mit Chris Tall produziert wurde. Im Publikum saßen 200 Zuschauer, 100 in jedem Fanblock. Auch das ist relativ wenig für eine Live-Show zur besten Sendezeit, die im Laufe des Abends gleich mehrere Male als "Duell des Jahres" angepriesen wurde. Die Kulisse wirkte eher provisorisch und dürfte damit ebenfalls für ein spontanes Event sprechen. Aber das alles ist auch zweitrangig, den Zuschauern dürfte es schließlich um das Aufeinandertreffen von Pocher und Wendler gegangen sein. Und das verlief in der Tat sehr launig.
Pocher beweist große Klappe
Besonders Großmaul Oliver Pocher ließ es sich den gesamten Abend über nicht nehmen, kräftig gegen den Wendler und seine Freundin zu schießen. „Wenigstens biste ja angezogen“, begrüßte er zu Beginn der Show spöttisch Laura Müller, die erst kürzlich das Cover des Playboys zierte. Michael Wendler bot er ironisch an, ob er ihm die Regeln im Memory erklären solle und quälte ihn den gesamten Abend über mit undankbaren Fragen - etwa, ob sein vermeintliches Nacktfoto bei Twitter echt gewesen sei. Damit stellte Pocher einmal mehr unter Beweis, dass Spontanität seine größte Stärke im Showgeschäft ist. In der Hinsicht war er Michael Wendler deutlich überlegen.
- TVNOW / Stefan Gregorowius
Laura Müller, Michael Wendler und Oliver mit Amira Pocher am Ende der Show
Doch auch Pocher kam den Abend über in unangenehme Situationen. Im Memory verlor er gegen den Wendler haushoch und schnitt sich damit vor allem wegen seiner großen Klappe im Vorhinein ins eigene Fleisch. Sehr gut funktionierte auch das Spiel, in dem die Frauen der beiden Kontrahenten Fragen beantworten sollten, deren richtige Antworten Pocher und Wendler im Anschluss erraten mussten. Während Michael Wendler bei der Frage nach seinem ersten Mal verlegen war, antwortete Pocher ausweichend darauf, ob er schon einmal gekifft habe.
Ansonsten verlief die Show rein konzeptuell ziemlich erwartbar und nach einem ähnlichen Muster wie «Schlag den Star» oder damals «Alle auf den Kleinen». Insgesamt duellierte sich die Kontrahenten über neun Spielrunden, wobei die jeweiligen Spiele nicht vor Kreativität strotzten. Bedenkt man, dass die verantwortliche Redaktion tatsächlich in wenigen Tagen eine gesamte Live-Show zusammenschustern durfte, ist das durchaus verständlich. Übrigens: Die erspielten Punkte stellten lediglich einen Vorteil für das Finale dar, dessen Ausgang allein die komplette Show entschied.
Unterstützt wurden Pocher und der Wendler den gesamten Abend über von ihren Lebensgefährtinnen Laura Müller und Amira Pocher. Vor allem letztere konnte in den sozialen Netzwerken viele Sympathien einfahren. Laura Wontorra, die die Moderation des Abends übernahm, erwies sich zwischen Wendler und Pocher als solide Besetzung. Eine eigene Note verlieh sie dem Duell aber nicht, die Spiele erklärte sie zudem hin und wieder etwas langatmig.
Wendler verliert gegen Pocher und muss sich entschuldigen
Und dennoch: Wer Oliver Pocher mag, der wird sich auch von «Pocher vs. Wendler» gut unterhalten gefühlt haben. Neben zahlreichen Dissen in Richtung des Wendlers überzeugte Pocher im Laufe des Abends mit viel spontanem Humor und fand sich nach einem holprigen Start auch gut in die Spiele ein. Am Ende der Show, die letztendlich rund 50 Minuten länger dauerte als geplant, siegte Pocher recht eindeutig, woraufhin sich der Wendler vor laufenden Kameras bei ihm entschuldigen musste. Wofür er eigentlich um Verzeihung bitten sollte, fragte da selbst Pocher ungläubig. Schließlich war ja er derjenige, der die Steilvorlagen des Wendlers nutze, um ihn und seine Freundin durch den Kakao zu ziehen.
Schön ist, dass sich RTL getraut hat, «Pocher vs. Wendler» als Live-Event aufzuziehen. Als sich Oliver Pocher vor einigen Jahren mit Boris Becker im TV duellierte, wurde die Ausgabe noch wenige Tage zuvor aufgezeichnet. Nun ist RTL das Risiko eingegangen und hat es ohne Netz und doppelten Boden versucht. Das hat funktioniert, auch wenn dies zweifelsfrei mit einer Menge an Mehraufwand verbunden gewesen sein dürfte. Die Quote am Montagmorgen wird ihn voraussichtlich aber rechtfertigen, womit RTL neben Pocher und Wendler als dritter Gewinner vom Platz gehen dürfte. Und auch für alle Gegner des Pocher-Wendler-Streits gibt’s am Ende eine gute Nachricht: Der Beef zwischen den beiden soll mit der Show nun endgültig beigelegt sein.
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