Die ProSiebenSat.1 Media SE hat am Donnerstag, den 5. März 2020, die Bilanzzahlen für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlicht. Das Unternehmen aus Unterföhring verbesserte den Umsatz leicht von 4,009 auf 4,135 Millionen Euro. Bei der Präsentation des dritten Quartals 2019 musste das Medienunternehmen noch einen deutlichen Rückgang der Umsatzerlöse veröffentlichen. Zuletzt stand das Unternehmen bei Investoren unter Druck, da man viel Geld in den Programmhaushalt investierte.
Im Unterhaltungssektor verzeichnete das Unternehmen ein Plus von 38 Prozent, obwohl die klassischen Werbeerlöse zurückgingen. Die ProSiebenSat.1 legte in diesem Segment um vier Prozent auf 2,518 Milliarden Euro zu. Im Produktionsbereich, worunter auch die Red Arrow Studios fallen, verbesserte man sich von 552 auf 652 Millionen Euro. Obwohl das Segment „Content Productions & Global Sales“ ein starkes Wachstum zeigt, ist ein Verkauf der Red Arrow Studios nicht vom Tisch.
Mit Hilfe der NuCom-Gruppe steigerte man das Commerce-Geschäft um 16 Prozent. Im Vorjahr wurden noch 831 Millionen erwirtschaftet, 2019 standen schon 965 Millionen Euro auf der Uhr. Mit Hilfe des Produktionsgeschäftes und des Commerce-Bereiches machte man sich zunehmend unabhängiger vom klassischen Fernsehgeschäft. Der Anteil der zwei Geschäftsfelder steigerte sich von 48 auf 52 Prozent.
„Der Umbau von ProSiebenSat.1 zum diversifizierten Digitalkonzern kommt gut voran. Trotz einer Branche im Umbruch und schwieriger Rahmenbedingungen im TV-Werbemarkt haben wir es geschafft, unseren Umsatz um drei Prozent zu steigern. Gleichzeitig kam im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte unseres Umsatzes nicht mehr aus dem TV-Werbegeschäft“, teilte Vorstandsvorsitzender Max Conze am Donnerstag mit. „Wir machen große Fortschritte im Bereich der digitalen und smarten Werbung mit einem Umsatzanstieg um 38 Prozent. Auch die jeweils zweistelligen Wachstumsraten von Red Arrow Studios und NuCom Group zeigen, dass wir die richtigen Prioritäten setzen.“
Conze weiter: „Im TV-Geschäft greift unser Fokus auf lokale Inhalte immer besser und unsere digitale Reichweite nimmt stetig zu, nicht zuletzt dank der stark gestarteten Streaming-Plattform Joyn. Das Geschäftsjahr 2019 unterstreicht, dass es richtig war, in Zukunftsinitiativen zu investieren. Diesen Weg setzen wir konsequent fort: Wir wollen nachhaltig wachsen und somit zusätzlichen Wert schaffen. Auf das bisher Erreichte können wir stolz sein – unser Dank geht daher an unser starkes ProSiebenSat.1-Team, das unsere Transformation Tag für Tag in das operative Geschäft übersetzt.“
Rainer Beaujean, Finanzvorstand der ProSiebenSat.1 Media SE, schließt sich an: „Wir haben das Geschäftsjahr 2019 wie zuletzt erwartet abgeschlossen. Wichtig war dabei, dass wir unseren Konzernumsatz erneut steigern und den Anteil unseres Nicht-TV-Werbegeschäfts weiter ausbauen konnten. 2020 streben wir an, unser Umsatzwachstum fortzusetzen sowie unser adjusted EBITDA zu stabilisieren. Hierbei wird die Entwicklung unserer Entertainment-Werbeerlöse eine entscheidende Rolle spielen. In diesem Ausblick sind jedoch die positiven Effekte der Transaktion mit The Meet Group, aber auch die möglichen Auswirkungen, die eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus auf Investitionsentscheidungen von Werbekunden haben könnte, nicht berücksichtigt.“
Die ProSiebenSat.1-Gruppe wird ihren Plan fortsetzen, die Hälfte des „Adjusted Net Income“ als Dividende auszuschütten. Die Investoren sollen deshalb 0,85 Euro pro Aktie erhalten, im Vorjahr wurden noch 1,19 Euro pro Aktie ausgeschüttet. Damit sinkt die Dividendenrendite um zwei Prozentpunkte auf sechs Prozent. Das Unternehmen ist derzeit mit 3,2 Milliarden Euro verschuldet und steht damit leicht oberhalb des Zielkorridors. Für das kommende Geschäftsjahr hat man keine konkreten Ziele definiert: Man möchte die Verschuldung im Rahmen behalten, weiterhin außerhalb der TV-Branche wachsen und die Dividenden-Politik beibehalten.
Anlässlich der Pressekonferenz verkündete die ProSiebenSat.1 Media SE auch, dass sie gemeinsam mit General Atlantic die Firma „The Meet Group“ übernimmt und somit ein weltweit führender Anbieter im Online-Dating-Markt wird. Das Unternehmen betreibt in Deutschland die populäre App Lovoo, ProSiebenSat.1 besitzt derzeit bereits Marken wie Parship und ElitePartner. Mit „The Meet Group“ stößt man zu den jungen Menschen in Deutschland vor.
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