Ungewöhnliche Zeiten, ungewöhnliche Maßnahmen: Bundeskanzlerin Angela Merkel bereitet nach Informationen der Süddeutschen Zeitung für Mittwoch eine kurzfristig geplante Ansprache an die deutsche Bevölkerung vor. Die Botschaft der Regierungschefin soll am Mittwochnachmittag in Berlin aufgezeichnet und am Abend in voller Länge im Ersten und Zweiten ausgestrahlt werden. Die Ansprache werde im Anschluss an die jeweiligen Hauptnachrichten «Tagesschau» und «heute» laufen, heißt es.
Der Grund der Ansprache ist wichtig: In Deutschland soll es, anders als in anderen Teilen Europas, weiterhin keine verordneten Ausgangssperren geben. Das heißt: Die Menschen sollen weiterhin darüber entscheiden dürfen, wohin und mit wem sie sich bewegen. Aber: Jeder unnötige soziale Kontakt erhöht das Risiko, sich selbst anzustecken oder einen Virus weiterzugeben. Dabei ist das Unterbrechen von möglichen Infektionsketten dieser Tage so wichtig, um die stets ansteigende Zahl der Neuinfektionen zu verlangsamen. Nur so kann das deutsche Gesundheitssystem einer völligen Überlastung entkommen. Momentan ist die Lage in den Spitalen zwar noch gut, bei einer rasch steigenden Anzahl an Erkrankten, könnte sich das jedoch ändern.
Üblicherweise melden sich Bundeskanzlerin und -präsident immer zu Weihnachten und Neujahr mit großen Fernsehansprachen. Merkel-Vorgänger Gerhard Schröder (SPD) wendete sich zwei Mal in einer gesonderten Ansprache an seine Nation. 1999, als der Kosovo-Krieg begann und 2003. In der zweiten Ansprache erklärte er, warum sich Deutschland nicht am Irak-Krieg beteilige.
Update, 12.45 Uhr: Nachrichtensender WELT will die Ansprache ebenfalls zeigen: Ab 19.15 Uhr in voller Länge und zuvor schon in Ausschnitten.
Update, 14.35 Uhr: Sat.1 zeigt die Ansprache im Rahmen seiner Hauptnachrichten um 19.55 Uhr. Die Sendezeit wird daher verlängert. ProSieben zeigt Ausschnitte aus der Rede um 18.36 Uhr, also nach der ersten «Die Simpsons»-Folge.
Update, 15 Uhr: RTL will die Ansprache im Rahmen von «RTL Aktuell» zeigen. Die Sendung startet um 18.45 Uhr und wird bis 19.40 Uhr verlängert. Die für Mittwoch geplante «Alles was zählt»-Folge wird nicht gesendet. Anders als vergangene Woche, als die Soap schon einmal ausfiel, sendet RTL die Folge nun am Donnerstag. Vergangene Woche wanderte eine Episode exklusiv zu TV Now und lief bei RTL nur im Re-Run. Entsprechend ändert sich auch das RTL-Programm am Donnerstagvormittag. Anstelle der Episoden-Wiederholung um 9.30 Uhr läuft «Der Blaulicht Report».
Es gibt 20 Kommentare zum Artikel
18.03.2020 12:31 Uhr 1
18.03.2020 13:27 Uhr 2
18.03.2020 13:44 Uhr 3
Frage mich ja, wie das in den russischen und türkischen Medien kommuniziert wird. Bei uns hat man nämlich das Gefühl, dass gerade auch jene Bürger, die den Communities angehören, keine Kenntnis von den nötigen Maßnahmen nehmen.
18.03.2020 18:27 Uhr 4
18.03.2020 18:53 Uhr 5
18.03.2020 18:56 Uhr 6
Ja ziemlich sicher. Die zensierten Nachrichten gehen bei der Problemgeneration aktuell komplett vorbei. Ich würde sogar soweit gehen und sagen das Zuschauer < 30 Jahre keine Tagesschau schauen.
Würde sagen die schauen wenn überhaupt das ZDF noch. Da wirste wenigstens noch informiert über den täglichen Alltag und nicht nur gesonderte Themengebiete.
18.03.2020 18:57 Uhr 7
Bei den grünen Kollegen kann man das ja seit ein paar Wochen wieder wunderbar nachlesen. Und ja, die These stimmt zumindest momentan nicht.
18.03.2020 18:59 Uhr 8
18.03.2020 19:02 Uhr 9
18.03.2020 19:07 Uhr 10
Dennoch bleibt RTL Aktuell in der Zielgruppe Platz 2 des gestrigen Tages in der Zielgruppe