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Filmdreh mit Abstand: Regisseur Timur Bekmambetov will Corona trotzen

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Der «Wächter der Nacht»-Regisseur geht ungewöhnliche Wege, um während der Corona-Pandemie weiterhin seinen Weltkriegsfilm «V2. Escape from Hell» drehen zu können.

Tag für Tag wird von weiteren Produktionsstopps berichtet – immer mehr Film- und Serien-Crews legen ihre Arbeit nieder, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Der russische Filmemacher Timur Bekmambetov, der sich mit «Wächter der Nacht» einen Namen gemacht hat und in den USA unter anderem den Action-Thriller «Wanted» inszenierte, möchte sein aktuelles Filmprojekt allerdings nicht abbrechen. Deshalb geht er nun außergewöhnliche Umwege, um am Set seines Films «V2. Escape from Hell» Abstand zu wahren und dennoch weiterhin drehen zu können.

Wie 'Deadline Hollywood' in Erfahrung gebracht hat, möchten Bekmambetov und sein Team am kommenden Freitag eine ausschweifende Luftkampfszene für ihren derzeit in Produktion befindlichen Kriegsfilm drehen. Die Crew möchte aber denkbar wenige Situationen zulassen, in denen Menschen die empfohlene Distanz von ein bis zwei Metern nicht einhalten können. Daher wird der Regisseur beispielsweise seine Anweisungen über die Gruppenchat-Plattform Microsoft Teams geben.

Der Hauptdarsteller Pavel Priluchny wiederum wird beim Dreh dieser Szene in einem nachgebildeten Cockpit sitzen, das von riesigen LED-Bildschirmen umgeben ist. Auf diesen wird das Videospiel "War Thunder" laufen. Priluchny wird im Cockpit in Echtzeit gegen andere Spieler in einem Luftkampf antreten. In der Postproduktion möchte Bekmambetov dieses Material mittels digitaler Effekte aufpolieren lassen.

Dass ein Luftkampf in einem professionell produzierten Kinofilm (das Budget von «V2. Escape from Hell» beläuft sich auf rund zehn Millionen Dollar) mittels eines Videospiels simuliert wird, ist ein absolutes Novum. Doch die «V2. Escape from Hell»-Crew basiert ihr Vorgehen auf Methoden, die schon in Hollywood-Großproduktionen angekommen sind. So wurden bei «Solo – A Star Wars Story» vor den Dreharbeiten im Cockpit des Millennium Falcon Animationen des Weltalls produziert, die dann während des Drehs auf riesigen Bildschirmen abgespielt wurden. Das Set der Serie «The Mandalorian» wiederum ist von gigantischen Bildschirmen umgeben, auf denen detaillierte Landschaften gezeigt werden, die dem Format als Hintergründe dienen.

Timur Bekmambetov erklärt gegenüber 'Deadline Hollywood', dass er «V2. Escape from Hell» von Anfang an als den ersten Film über den Zweiten Weltkrieg geplant hat, der sich an die sogenannte Generation Z richtet, also an Menschen, die zwischen 1997 und 2012 zur Welt gekommen sind und daher mit den modernen, digitalen Kommunikationsmedien aufgewachsen sind. Der Film wird daher im vertikalen Bildformat gedreht, wobei auch eine alternative Fassung im horizontalen Bildformat geplant ist. Dass man nun auch "in einem Videospiel dreht", wie der Regisseur seine Methode umschreibt, würde "das Projekt noch unterhaltsamer gestalten". Als Produzent experimentierte Bekmambetov schon mit ungewöhnlichen Erzähl- und Produktionsmethoden, indem er unter anderem den sich ausschließlich auf Computer- und Handy-Bildschirmen abspielenden Thriller «Searching» verwirklicht hat.

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