England

Corona bewegt auch das britische Fernsehen

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Kompakt: Die BBC plant eine große Gala, ITV will sparen und eine TV-Rede wird vielfach gesehen.

Große Gala


Die BBC wird am 23. April eine spezielle Spendensammel-Unterhaltungsshow, «The Big Night In», ausstrahlen, die die Arbeit derjenigen, die mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie kämpfen, ins Rampenlicht rückt und eine gewisse Erleichterung im Showbusiness bietet, um die Stimmung der Briten unter dem Lockdown zu heben. Die durch die dreistündige Sendung gesammelten Gelder werden zu gleichen Teilen zwischen den größten Wohltätigkeitspartnern der BBC, BBC Children in Need und Comic Relief, aufgeteilt. Sie werden die Gelder dazu verwenden, "lokale Wohltätigkeitsorganisationen, Projekte und Programme in ganz Großbritannien zu unterstützen, um den Bedürftigsten zu helfen", so eine Erklärung des Senders.

Starke Reichweiten in Corona-Zeiten


Auch Großbritannien ist zunehmend stärker vom Coronavirus befallen. Ende März wandte sich der zwischenzeitlich selbst erkrankte Premierminister Boris Johnson in einer TV-Ansprache an sein Volk – viele Sender haben seine Erklärung live übertragen. Rechnet man alle Reichweiten zusammen, kamen die 15 Minuten auf rund 28 Millionen Zuschauer. Das war eine der meistgesehenen Sendungen in der Historie des britischen Fernsehens. Stärker gefragt waren nur das Fußball-WM-Finale 1966 (über 32 Millionen) und die Übertragung der Beerdigung von Prinzessin Diana mit über 31 Millionen zusehenden Briten.

Wirtschaftliche Folgen


Auch auf der Insel wird der Shutdown wirtschaftliche Folgen haben. Weil kein Sport mehr stattfindet, könnte den Pay-Broadcastern Sky und BT Sport viel Geld entgehen. Für den Fall, dass das Sportleben erst im August wieder erblüht, wird von Ausfällen im Bereich von einer Milliarde Pfund ausgegangen. ITV, der große Privatsender des Landes, will unterdessen sparen. Rund 100 Millionen Pfund weniger als geplant wolle man 2020 ausgeben. Das ist unter anderem möglich, weil die Fußball-EM-Übertragungen entfallen. Auch abseits dessen soll weniger als geplant ins Programm investiert werden.

Hello, Professor!


Andererseits steht nicht alles still. Während das ZDF in Deutschland kürzlich bekannt gab, keine fünfte «Professor T.»-Staffel zu bestellen, wird die Serie nun mit einer englischen Version bei ITV starten. Das Original stammt übrigens aus Belgien. Als Professor soll in der UK-Version Ben Miller zu sehen sein. Gedreht werden soll nach der Coronapandemie, also frühestens im Sommer, einen Ausstrahlungstermin für die britische Krimiserie gibt es noch nicht.

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