Die Asterix-Welt
Animationsfilme«Asterix, der Gallier», 1967
«Asterix und Kleopatra», 1968
«Asterix erobert Rom», 1977
«Asterix – Sieg über Cäsar», 1985
«Asterix bei den Briten», 1986
«Asterix – Operation Hinkelstein», 1989
«Asterix in Amerika», 1994
«Asterix im Land der Götter», 2014
«Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks», 2018
Realfilme
«Deux Romains en Gaule», 1967
«Asterix und Obelix gegen Caesar», 1999
«Asterix & Obelix: Mission Kleopatra», 2002
«Asterix bei den Olympischen Spielen», 2008
«Asterix & Obelix – Im Auftrag Ihrer Majestät», 2012
Dargaud bestand auf Fertigstellung, Uderzo erfüllte seinen Vertrag, gründete aber 1979 das Unternehmen Les Éditions Albert René und arbeitete fortan ausschließlich auf eigene Rechnung. Schon Goscinny wollte Anfang der 1970er Jahre einen eigenen Verlag für Asterix sowie Lucky Luke gründen – allerdings unter Beteiligung von Dargaud. Uderzo nahm also eine alte Idee wieder auf – und er zog sie durch. Wenngleich ohne den Verlag. Das war möglich, da René Goscinnys Witwe ihm die Rechte ihres verstorbenen Mannes an Asterix überschrieb, wofür Uderzo die Familie Goscinny mit 20 Prozent an allen folgenden Einnahmen des neuen Unternehmens beteiligte, das 2008 an den Verlag Hachette übergegangen ist. Dass es danach zu Rechtsstreitigkeiten zwischen Uderzo und seiner Tochter kam... Ist an dieser Stelle nicht relevant.
Uderzo – der gewiefte Geschäftsmann
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Immerhin hat der Ferrari-Sammler Uderzo dann doch von seinem Kind gelassen und an den Zeichner Didier Conrad und den Autor Jean-Yves Ferri übergeben. Deren Geschichten lassen den Geist der frühen Asterix-Bände wieder aufleben.
Zwei filmische Epochen
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Der Sohn polnischer Einwanderer war ein Hansdampf in allen Gassen. Selbst von Haus aus Comiczeichner verstand er das Wesen des gezeichneten Bildes. Doch ab Mitte der 1950er Jahre gab er das Zeichnen auf und arbeitete statt dessen als Autor, Herausgeber, Redakteur – und Filmemacher. Als Chefredakteur der Zeitschrift «Pilote», zu deren Gründern er gehörte, gab er vielen jungen, später überaus erfolgreichen Autoren und Zeichnern die Möglichkeit, sich erstmals einem großen Publikum zu präsentieren. Goscinny selbst besaß die Fähigkeit, sich ganz auf die Zeichner, für die er Texte schrieb, einlassen zu können. Morris etwa, der Zeichner von Lucky Luke, hasste jeden überflüssigen Krimskrams in seinen Bildern. Und was für die Bilder galt, galt auch für die Texte. Kein Nebensatz zu viel, keine Wortspielereien, bitte. Jean Tabary hingegen, Vater des Großwesirs Isnogud, der immer Kalif anstelle des Kalifen werden wollte, liebte Wortspielereien und überflüssigen Nonsens. Im Gegensatz zum eher spröden Morris besaß Tabary das sprühende Temperament eines Kleinkindes, das sich im Spielzeuggeschäft in den Einkaufswagen legen darf, was es will. Wie Albert Uderzo waren auch diese beiden nie wieder so gut wie in den Jahren, in denen sie mit René Goscinny zusammengearbeitet haben. Goscinnys Liebe aber gehörte Asterix. Auch wegen der engen Freundschaft, die ihn mit Albert Uderzo verband. Wie man so schön sagt: Diese beiden hatten sich wirklich gesucht und gefunden.
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Von herausragender Bedeutung im Rahmen seiner filmischen Tätigkeiten und in Bezug auf Asterix ist «Deux Romains en Gaule». Dieser Film ist unter dem Titel «Zwei Römer in Gallien» offenbar in den frühen 1970er Jahren auch einmal im deutschen Fernsehen ausgestrahlt worden. Wenn ja, ist die deutsche Kopie jedoch verschollen.
1967 de facto als Bühnenspiel inszeniert, erzählt die kleine Komödie von zwei römischen Legionären im Gallien zur Zeit Cäsar und bietet nicht mehr und nicht weniger als den ersten Auftritt von Asterix und Obelix in einem Film als Zeichentrickfiguren. Zwar sind sie in dem ansonsten mit höchst realen Schauspielern besetzten Film – so absolviert Lino Ventura einen Cameoauftritt als Tavernengast – nur Nebenfiguren. Aber jede Geschichte nimmt einmal einen Anfang. Und im Fall der Filmkarriere von Asterix und Obelix ist dies «Deux Romains en Gaulle».
So war Goscinny die treibende Kraft hinter der Kinokarriere der beiden Gallier, der früh den Medienwechsel vom Comic zum Film forcierte und daher auch selbst die Regie des ersten echten Asterix-Filmes «Asterix und Kleopatra» übernahm.
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Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
14.04.2020 10:58 Uhr 1
14.04.2020 11:42 Uhr 2
14.04.2020 13:06 Uhr 3