Reihen

Social-Media-Atlas 2020: Facebook stirbt aus

von

Herzlich Willkommen im Netz! Der Marktanteil von Facebook ist auf ein historisches Tief gefallen, Instagram und TikTok befinden sich im Höhenflug. Weitere Schlüsse aus dem neusten Social-Media-Atlas im Blick:

Die Nutzerzahlen von Facebook befinden sich im freien Fall. Nur noch sechs von zehn Internetnutzern ab 16 Jahren nutzen in Deutschland die Mutter aller Social-Media-Netzwerke. Das ergibt sich aus der neuesten Auswertung des Social-Media-Atlas 2020, für den 3.500 deutsche Internetnutzer ab 16 Jahren im Dezember 2019 und Januar 2020 in einer repräsentativen Stichprobe der Gesellschaft befragt wurden. Demnach fällt der Marktanteil von Facebook auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren. 2017 erreichte das Soziale Netzwerk mit 76 Prozent seinen Spitzenwert, seither schwindet der Anteil der Internet-Nutzer, die auf Facebook unterwegs sind, von Jahr zu Jahr.

In fast allen Altersgruppen ging die Facebook-Nutzung gegenüber dem Vorjahr zurück. Lediglich unter den 40-49-Jährigen hielt sie sich unverändert bei 64 Prozent. Besonders drastisch ist der Sinkflug bei den Teenagern. Nutzten 2014 noch 92 Prozent der Deutschen mit Zugang zum Internet zwischen 16 und 19 Jahren Facebook, sank der Wert jetzt zum fünften Mal in Folge und liegt inzwischen bei nur noch 36 Prozent. In keiner anderen Altersgruppe ist die Facebook-Nutzung geringer ausgeprägt.

Schaut man auf die tägliche Nutzung der Jungen, fällt das Netzwerk mit dem weißen “f” sogar hinter den aufstrebenden Dienst TikTok zurück. Der Musica.ly-Nachfolger liegt mit 17 Prozent täglicher Nutzung vor Facebook mit nur zwölf Prozent. Allgemein gibt es für den Anbieter der kurzen mit musikuntermalten Videoschnipsel nur positives zu vermelden. Mit zehn Prozent Nutzung aller Internet-Nutzenden in Deutschland, hat man sich inzwischen einen nicht mehr ignorierbaren Namen gemacht. Weltweit führt TikTok zudem im ersten Quartal 2020 die Download-Charts aller (Non-Gaming) Apps an. Noch vor WhatsApp und Co. Allein im Februar wurde die App 113 Millionen Mal heruntergeladen.

Die größten Wachstumsmärkte für TikTok waren Indien und Brasilien. In Indien wurden im Februar ganze 46,6 Millionen Downloads verzeichnet, in Brasilien 9,7 Millionen. Mit über 50 Millionen US-Dollar User Spend konnte die App außerdem im vergangenen Monat den bislang besten Wert in Bezug auf die App-Einkünfte verbuchen. Zum Vergleich: Im Februar 2019 lag der Wert für die User-Ausgaben in der App noch bei 5,7 Millionen US-Dollar.

Facebook-Konzern weiter top


Trotz der stetig sinkenden Relevanz von Facebooks Ursprungsnetzwerk müssen sich Mark Zuckerberg und Co. keine großen Sorgen um die Zukunft machen. Dafür hat man mit klugen Einkäufen bei der Konkurrenz in der Vergangenheit gesorgt. Denn während Facebook der große Verlierer bei der Analyse der deutschen Social-Media-Nutzung ist, sind Instagram und WhatsApp die großen Gewinner im aktuellen Trend - beide gehören zu Facebook, Inc.. WhatsApp konnte sich sogar an die Spitze der beliebtesten Sozialen Netzwerke in Deutschland setzen. Da YouTube im Vergleich zur letzten Befragung sechs Prozentpunkte einbüßen musste und WhatsApp nur zwei, liegt der Messenger-Dienst mit 69 zu 68 Prozent nun hauchdünn vor dem Videoplayer. Privat whatsappen mit 56 Prozent mehr als die Hälfte aller Internetnutzer ab 16 Jahren täglich.

Instagram verpasste mit Platz vier zwar knapp das Siegerpodest, konnte gegen den allgemeinen Trend aber zulegen und baute seinen Marktanteil von 37 auf 40 Prozent der Onliner aus. Dabei verzeichnet der Foto- und Video-Sharing-Dienst ein Wachstum in fast allen Altersgruppen - lediglich der Anteil der "Silver Surfer" ab 60 Jahren, die "auf Insta" unterwegs sind, hielt sich stabil bei 14 Prozent. Die stärkste Verbreitung findet sich unter den Teenagern: 91 Prozent der Onliner im Alter von 16 bis 19 Jahren nutzen Instagram. Für die junge Generation ist Instagram das neue Facebook.

Buzzfeed Deutschland wegen Corona vor Verkauf


In Folge der wirtschaftlichen Krise durch das Coronavirus steht der deutsche Ableger des US-Medienunternehmen zum Verkauf. Aus einem Brief des Europachefs Mark Rogers an die Mitarbeiter hierzulande geht hervor, dass man Partner suche, damit das Geschäft hierzulande aufrechterhalten bleiben könne. Wegen der nicht voraussehbaren wirtschaftlichen Einbrüche durch Covid-19 müsse man alles unternehmen, um das Geschäft langfristig zu sichern. Es gebe aber keine Ressourcen, Geschäfte zu finanzieren, die schon vor der Krise nicht stark gewesen seien. Ob Buzzfeed in der Krise, in der das Geld auch bei möglichen Interessenten sicher nicht locker liegen wird, einen Käufer finden wird, bleibt fraglich.

Kurz-URL: qmde.de/117454
Finde ich...
super
schade
74 %
26 %
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelDie Kritiker: «Tatort - Das fleißige Lieschen»nächster ArtikelWarum auch Teil vier von «Haus des Geldes» gelungen ist
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel

Optionen

Drucken Merken Leserbrief



Heute für Sie im Dienst: Fabian Riedner Mario Thunert

E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung