Cast & Crew
Produktion: Abominable Pictures und Schaffer Brother ProductionsSchöpfer: Greg Schaffer
Darsteller: Alan Aisenberg, Mike Castle, Carmen Flood, Margues Ray, Zach Reino, Inanna Sarkis, James Earl u.v.m.
Executive Producer: Jeff Schaffer, Greg Schaffer, Keith Quinn und Jonathan Stern
Doch es wird noch schräger. Denn Wilhelm Rodman (Alan Aisenberg) hat noch einen Bruder namens Adam (Mike Castle), mit dem er sich seit Kindertagen kabbelt, wer das bessere Bier braut. Und während Wilhelm sich in Europa durch ein Wirtshaus nach dem anderen soff und kotzte und so in die Kunst des Brauens eingeweiht wurde, hat Adam im Mittleren Westen, dem Land von Blue Moon und Budweiser, Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt alkoholische Gärung studiert, bevor er sich in der Hippie-Hochburg Portland in Oregon einen Namen als Craftbeer-Koryphäe machen wollte, aber sogar für die veganen Alkoholiker zu elitär war. Der eine lässig, der andere zugeknöpft; der eine volkstümelnd und aus der Hüfte schießend, der andere hochnäsig und völlig verkopft. Gegensätze sollen hier Tiefgang ersetzen und die seltsame Mischung aus leidiger Deutschtümelei und albernen Witzen über Körperflüssigkeiten irgendwie zur Comedy erheben.
- © Netflix
Der Versuch geht so gründlich schief wie die meisten amerikanischen Biersorten. Das Ergebnis ist schal, abgestanden, geschmacklos. Da hilft es nicht viel, wenn man die Nebenfiguren mit genauso viel Klischees vollstopft wie den getriebenen Akademiker-Brauer, der den Termin mit dem Vertragshändler sabotieren will, indem er sich vorher nochmal zünftig in die Getränke erleichtert: Das Betreiberpaar des hinduistisch angehauchten Foodtrucks ist natürlich total öko und sexuell unfassbar aktiv, Wilhelms Mitarbeiter verrichtet seine Tätigkeit als Bierfassroller zwischen allerhand hochsensiblen Braugerätschaften natürlich in Flip Flops, und die einzig verständige Kollegin, die den Kunden im Braustüberl das Bier zapft, kann den allgemeinen Irrsinn nicht fassen, wurde aber selbst mit einer Verunstaltung am Ohr ausgestattet, um in dem Sammelsurium der Groteskerie ja nicht ohne Macke dastehen zu müssen.
Dass da am Ende niemand lachen kann, dürfte nicht verwundern – denn «Brews Brothers» hat von Comedy ähnlich viel verstanden wie Budweiser vom deutschen Reinheitsgebot. Durch die bloße Aufsummierung von Schrullen wollen nicht einmal punktuell lustige Momente entstehen, geschweige denn eine kohärente, witzige Geschichte. Wer sich dieses Debakel schön saufen will, wird in der Klinik landen.
«Brews Brothers» ist bei Netflix verfügbar.
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