Die Coronakrise trifft auch das deutsche Medienhaus Mediengruppe RTL Deutschland. Wie die Sendergruppe bestätigt, soll dort ab dem 1. Mai Kurzarbeit eingeführt werden. Die Maßnahme soll zunächst für vier Monate, also bis zum Start der neuen TV-Saison im September gelten und wird zur Zeit noch mit dem Betriebsrat besprochen. Die Bundesregierung hatte das Instrument der Kurzarbeit eingeführt, um zu verhindern, dass Firmen vorschnell Kündigungen aussprechen, weil sie sich ihre Mitarbeiter infolge rückläufiger Einnahmen nicht mehr leisten können.
Ob die Kurzarbeit für alle Unternehmensteile von MG RTL D gilt, ist derzeit noch unklar. Die Mediengruppe hatte ihre Mitarbeiter am Donnerstag über die Maßnahme informiert, aber versichert, dass man das Gehalt auf 100 Prozent brutto aufstocken wolle. Da die Firma in den vergangenen Jahren sehr gut gewirtschaftet hatte, dürfte man auf finanzielle Rücklagen zurückgreifen können. Gespart wird auch in anderen Bereichen.
So wurden Marketing-Aktivitäten zurückgefahren – und auch ins Programm soll weniger investiert werden. Erstes Opfer dieser Maßnahmen: Die eigentlich geplante zweite Staffel von «Rampensau», die es nun nicht mehr geben wird. Neben RTL prüft zur Zeit auch ProSiebenSat.1, ob Kurzarbeit sinnvoll wäre. Auch in Unterföhring soll weniger als zunächst angedacht ins Programm investiert werden. Sowohl in der Nähe von München als auch in Köln hofft man, dass die Werbewirtschaft bald wieder brummt – im besten Fall schalten die Firmen schnell wieder Spots, wenn der Shut-Down beendet ist.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel