«Naruto» zählt zu den bekanntesten Anime-Charakteren. 2002 begann sein Ruhmeszug im TV mit einer 220-teiligen Serie. Die Serie erlangte über die Jahre so große Beliebtheit, dass sie 2007 ein Sequel, «Naruto Shippuden», bekam, dass am Ende sogar über 500 Episoden umfassen sollte. Im September 2019 entschied sich ProSieben Maxx den Anime, der auch in Deutschland nach langer Zeit noch etliche Fans zählt, mal wieder ins Programm zu nehmen. Während «Naruto Shippuden» quasi durchgängig zu sehen ist, machte die Ursprungsserie nach dem Jahreswechsel Pause und durfte erst im März wieder ran. Bis vergangenen Donnerstag waren jeden Werktag ab 16.20 Uhr zwei alte Folgen zu sehen, nun darf «Detektiv Conan» ran. Grund genug, um zu schauen, wie gefragt «Naruto» in der ersten Jahreshälfte 2020 noch war.
Der erste Blick auf die Einschaltquoten zeigt, die Zeiten, in denen «Naruto» ProSieben Maxx öfters einmal über fünf Prozent Marktanteil einbrachte, sind vorbei. Sogar von drei Prozent Sehbeteiligung konnte man von März bis Mai nur träumen. Generell lief es nicht so gut für den japanischen Anime. Meist bewegte sich die Serie am Nachmittag unter Senderschnitt. Dabei ließ der Start der Doppelfolgen am 3. März noch gutes Verhoffen. Für die Rückkehr ins Nachmittagsprogramm schalteten immerhin 50.000 Fans ein. Damit ergatterte ProSieben Maxx erfreuliche 1,9 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe. Die zweite Folge erwies sich als nicht mehr ganz so stark und kam nur noch auf 1,0 Prozent, war aber auch kein kompletter Reinfall.
Danach wurde die Luft für «Naruto» allerdings dünner. Schon am zweiten Tag fiel die Serie auf magere 0,4 Prozent zurück. Nur 0,01 Millionen 14- bis 49-Jährige waren dabei. An den folgenden Tagen waren nicht selten weniger als ein Prozent beim werberelevanten Publikum drin. Insgesamt 13 Folgen hintereinander kamen nicht auf den Senderschnitt. Den Tiefpunkt erlebte die Serie am 10. März als dienstags weniger als 10.000 junge Zuschauer dabei waren und die Sehbeteiligung bei kläglichen 01 Prozent versauerte.
In den folgenden Wochen sollte es noch öfter zu solchen Totalausfällen kommen. Am 16. März waren es wieder nur 0,1 Prozent. Einen Tag später kam «Naruto» dafür auf gute 1,7 Prozent. Starke Schwankungen in diesem geringen Zuschauerbereich waren nicht unüblich. Besonders kurios wurde es in der letzten Märzwoche. An den ersten drei Tagen scheiterte die Serie mit zweimal 0,2 und einmal 0,3 sowie 0,7 Prozent als Höchstem der Gefühle kläglich. Nur um gegen Ende der Woche ausgezeichnete 2,3, 2,2 und 2,1 Prozent Zielgruppen-Marktanteil zu holen, obwohl sich das Programm nicht geändert hatte. Im Vorfeld lief wie immer «Storage Wars».
Blickt man aufs Gesamtpublikum, so zeigt sich, dass «Naruto» wirklich nur junge Zuschauer begeistern kann. Oft war die Reichweite identisch mit der der werberelevanten Zielgruppe. Die Sehbeteiligungen dementsprechend geringer, aber auch nicht so relevant für ProSieben Maxx. Nach dem Staffelhoch von 2,3 Prozent fiel «Naruto» schnell wieder unter die Zwei-Prozent-Marke. Nach diesem starken Wochenausklang Ende März sollte die Serie nur noch drei Mal über diese Marke kommen.
Vor allem am 15. und 16. April erwies sie sich noch einmal stark, als sehr gute 1,9 sowie 1,8 und am folgenden Tag zweimal 2,2 Prozent Sehbeteiligung bei den 14- bis 49-Jährigen eingefahren wurden. Noch ein Tag zuvor war «Naruto» ein Totalausfall gewesen und erlitt die Höchststrafe von 0,0 Prozent Marktanteil und weniger als 10.000 Zuschauer in der klassischen Zielgruppe. Die Achterbahnfahrt blieb also auch im April nicht aus.
Nach diesen aus Quotensicht spektakulären Tagen blieben die großen Ausschläge nach oben und unten aus. Meist bewegte sich «Naruto» knapp unter dem normalen Niveau von ProSieben Maxx nur noch der letzten Folge, bevor am vergangenen Freitag «Detektiv Conan» übernahm, ergatterte mit 1,8 Prozent noch einmal eine starke Sehbeteiligung. Ansonsten verabschiedete sich «Naruto» recht blass aus dem Nischenprogramm. Im Schnitt kam der Anime in der ersten Hälfte 2020 auf überschaubare ein Prozent Marktanteil beim werberelevanten Publikum. Regelmäßig schalteten nur 0,05 Millionen Fans ein, davon 0,03 Millionen 14- bis 49-Jährige. Insgesamt waren durchschnittlich magere 0,4 Prozent drin. Eine Erfolgsgeschichte war «Naruto» für ProSieben Maxx in diesem Jahr noch nicht.
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