Die Frage, welche Darbietungen für die Golden Globes nominiert werden können, beschäftigte die Film- und Serienbranche in den vergangenen Jahren immer wieder. Als Scarlett Johansson für ihre Stimm-Performance in Spike Jonzes Sci-Fi-Romanze «Her» großes Presselob erhielt, entschied die Hollywood Foreign Press Association, sie für die 71. Golden Globes zu disqualifizieren, weil sie im Film nicht zu sehen ist. Darüber hinaus wurden wiederholt (und stets erfolglos) Kampagnen gestartet, um Andy Serkis für seine Motion-Capturing-Performances in Filmen wie «Planet der Affen – Survival» eine Golden-Globe-Nominierung einzubringen. Und im Zuge der Veröffentlichung der «Star Wars»-Realserie «The Mandalorian» wurde in der TV-Branche heftig debattiert, ob man Pedro Pascal für seine Darbietung der Titelrolle für Schauspielpreise nominieren dürfte oder nicht.
Im Falle der ersten Staffel hatte sich der Fall von alleine erledigt, da «The Mandalorian» bei den meisten Auszeichnungen zumeist nur in visuellen Kategorien so wirklich an Fahrt aufgenommenen hat. Doch für Staffel zwei hat die Hollywood Foreign Press Association nun schon einmal vorgesorgt: Wie 'Variety' berichtet, hat die hinter den Golden Globes stehende Organisation explizit als Reaktion auf «The Mandalorian» die Regeln in ihren Schauspielkategorien geändert.
Fortan sind für den Golden Globe nur noch Darbietungen qualifiziert, bei denen das Gesicht der Schauspielerin oder des Schauspielers zu sehen ist. Wer etwa in «The Mandalorian» durchweg mit einem Helm durch den «Star Wars»-Kosmos spaziert, ist nicht Globe-tauglich. Auch Fälle wie Johanssons «Her»-Rolle wären nunmehr von Anfang an aus dem Rennen, und bräuchten keine explizite Disqualifizierung mehr. Stars, die Trickfiguren ihre Stimme leihen, können somit ebenfalls endgültig die Erwartung einer Globe-Nominierung aufgeben. Trotzdem wird diese Regel gewiss noch zu Diskussionsstoff sorgen: Denn schimmert bei einigen Andy-Serkis-Figuren unter all der digitalen Effektzauberei nicht auch weiter sein Gesicht durch?
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