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«M.O.M. – MILF oder Missy?»: joyn reagiert auf Sexismus-Beschwerden

von   |  8 Kommentare

Plakate werden zurückgezogen, das Format wird neu betitelt und auch stellenweise neu vertont: joyn reagiert auf negatives Feedback zu «M.O.M. – MILF oder Missy?».

Die Werbekampagne rund um die joyn-Kuppelshow «M.O.M. – MILF oder Missy? wurde von Anfang an viel kritisiert, und an der Sendung selbst wurde auch nur selten ein gutes Haar gelassen. Und spätestens, als ProSieben ausgerechnet im Werbeumfeld der Anti-Sexismus-Aktion «Männerwelten» der Florida TV einen der «M.O.M. – MILF oder Missy?-Spots gezeigt hat, wurde einem größeren Publikum deutlich, wie fragwürdig die Spots rund um die Sendung sind. Auch Werbeplakate zum Format, auf denen Sprüche wie "Was Altes? Was Junges? Was Neues!" oder "Freitags ist MILF Time." prangen, sorgten für Aufsehen – und das vermehrt im negativen Sinne.

Laut der 'FAZ' gingen beim Werberat 111 Beschwerden über die «M.O.M. – MILF oder Missy?»-Werbekampagne ein, zudem verfasste die bayerische Landtagspräsidentin einen Beschwerdebrief an ProSiebenSat.1 und es wurden Online-Petitionen gegen das Format aufgesetzt. Nun zieht joyn Konsequenzen aus dem Gegenwind, den die Sendung erhält: Es werden mit sofortiger Wirkung einige Plakatmotive zur Sendung zurückgezogen. Darüber hinaus verspricht die Plattform, in ihrer Kommunikation bezüglich des Formats auf die Verwendung des durch «American Pie» popularisierten Begriffes "MILF“ zu verzichten. Eine joyn-Sprecherin erklärt Quotenmeter.de auf Anfrage:

"Natürlich haben wir uns in den vergangenen Tagen ausführlich mit dem Feedback zu unserer Marketingkampagne zum Format «M.O.M.» beschäftigt. Wir hören die Stimmen der joyn-Community, dass für sie die Plakatkampagne für «M.O.M - Milf oder Missy» etwas zu weit geht." Die Intention hinter dem Format sei es gewesen, Rollenklischees aufzubrechen und sich mit der Thematik 'Altersunterschied in der Beziehung auseinanderzusetzen' – und da dies ein polarisierendes Thema in unserer Gesellschaft sei, habe man sich gezielt für kontroverse Formulierungen entschieden.

Von joyn-Seite aus heißt es nun: "Wir verstehen aber, dass der Begriff 'Milf' und die Plakatkampagne für das Format ohne diesen Kontext irreführend sein kann und werden die Marketing-Kommunikation entsprechend anpassen und künftig auf die Verwendung des Wortes 'Milf' verzichten."

Daher tauft joyn auch «M.O.M. – MILF oder Missy?» um. Die Sendung heißt nun «M.O.M. – Die neue Datingshow». Darüber hinaus wird auch die Sendung selbst überarbeitet. "Letzte Woche wurde zudem beschlossen auch an der Sendung, sofern möglich, entsprechende Anpassungen vorzunehmen", versichert uns joyn. Dabei handelt es sich um eine Neuvertonung der Kommentare des Off-Sprechers.

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Es gibt 8 Kommentare zum Artikel
Blue7
05.06.2020 15:42 Uhr 1
Konzept voll aufgegangen, kein Format war so präsent in diversen Medien und ausserhalb der Medienseiten wie das.

Habe das Format nie gesehen, aber Aufmerksamkeit hat es gebracht.

Neuverton, neue Werbeplakate. Das Format muss ja laufen, dass man solche Kosten in Kauf nimmt.
Kingsdale
05.06.2020 16:04 Uhr 2
Aber mal ehrlich, es war (ist) keine echte M.I.L.F. dabei! OK, habe ich zwar auch nie geschaut, aber durch Trailer und Bilder sieht man die Frauen.
Ja-Sager
06.06.2020 14:48 Uhr 3


Moment mal...



Also nur zum besseren Verständnis - ist da jetzt keine Dame dabei, die du gerne *icken möchtest....oder sprichst du den Teilnehmerinnen einfach mal ungesehen ab, schon Mütter zu sein? (vorausgesetzt, du kennst die Bedeutung von Milf)



Wie auch immer - WAS zum Henker lässt einen eigentlich solche Kommentare in die Tastatur hacken?



"Bääääh....böses Joyn....gar keine echte dabei!



Im Artikel ging es übrigens um die Sexismus Debatte...ne....merkste vielleicht selber, dass da so ein Kommentar bisschen Panne ist, oder? ;)
Der Clown
06.06.2020 16:11 Uhr 4
Kurze Zusammenfassung:

es gab Weinstein. Es gab MeToo. Es gibt MeToo. Frauen als Objekte ansehen u. a. ist ein rotes Tuch der heutigen Gesellschaft.

Und der Jugendsender der Öf-Re, für die ich und auch du und jeder andere Haushalt GEZ bezahlt, denkt sich eine Sendung aus, in dessen Titel bereits auf das icken einer Mutter eingegangen wird.

Und in der Sendung selbst muss sich jemand entscheiden, ob er lieber diese Mutter icken würde oder eine Missy Slut Püppy.



Samma, wo sind wir denn hier bitte ??? :grimacing:
Neo
06.06.2020 16:49 Uhr 5

Joyn ist doch ProsiebenSat.1. Machts jetzt nicht viel besser, erklärt aber zumindest einiges. Beim ÖR wäre das niemals durchgewunken worden, wobei ich mich manchmal bei FUNK auch frage, wer da eigentlich drüberschaut. Wahrscheinlich niemand. ^^
Wolfsgesicht
06.06.2020 20:19 Uhr 6
Naja, man redet sich ja raus mit „nur zu 50% ProSieben“ und eigentlich auch eigenständig.

Was ist denn bei Funk grenzwertig? Aber in dem Fall bei Funk wird niemand draufschauen. Das ist ja in der Hand der entsprechenden Rundfunksender (MaiLab z.B. WDR) und ich glaube da lässt man die Leine lang.



Bei joyn wird ProSieben aber reinreden, immerhin wird man das meiste wohl mal senden wollen.

Weiß aber auch nicht ob das so weit unter dem ist was auf RTL 2 gelegentlich läuft (da gab’s doch mal was wo die Kandidaten nackt waren) und der Bachelor ist jetzt auch nicht wirklich das Programm welches Frauen würdigt. Wobei die meisten Formate dort Menschen jeder Art Herabstufen und vorführen (bei Bauer sucht Frau die Bauern, bei Schwiegertochter gesucht alle)
altmann
06.06.2020 20:25 Uhr 7

Du hast den Artikel aber gelesen, oder? Die Sendung hat mit dem ÖR mal so absolut nüschts zu tun..



Generell hat die Werbekampagne doch aber das erreicht, was Werbung ausmacht. Man ist im Gespräch. Es gibt keine gute oder schlechte Werbung. Nur Werbung, die auffällt oder halt nicht. Und das auffallen ist doch wunderbar gelungen.

Hab die Sendung noch nicht gesehen, vermute aber mal, dass hier wieder viel heiße Luft für eine wenn überhaupt durchschnittliche deutsche Serie betrieben wurde. Ohne solch einen Medienhype durch diese Werbung würden die Abrufzahlen wahrscheinlich keiner Erwähnung wert sein..
Der Clown
06.06.2020 21:17 Uhr 8
Sorry my bad, das mit dem Öf-Re, habs verwechselt bei den vielen Sparten-Zweitsendern, die aus dem Boden sprießen, weil ja auch jeder heutzutage in Zeiten von Streaming 124 Fernsehsender braucht .....



ProSieben ? Also noch mehr Doppelmoral. Palina & Co. machen auf Männerwelten aufmerksam und im Jugendsender gibts Mamas zum icken.



Schmutz.
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