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Leiser Abschied: «Marco Schreyl» endet mit ganz schwachen Quoten

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RTL hat mit seiner täglichen Talkshow bis zum Schluss keine versöhnlichen Zahlen eingefahren. Sat.1 dagegen blühte mit Scripted-Realitys auf und erzielte zweistellige Zielgruppen-Marktanteile.

Das Experiment Talk am Nachmittag ist bei RTL nach vier Monaten offiziell beendet, seit Februar haben die Kölner es mit «Marco Schreyl» als tägliche Talkshow versucht – zwischenzeitlich wurden während der Corona-Krise sogar Live-Ausgaben gesendet. Doch den Quoten hat das am Ende alles nichts gebracht, sie blieben zu schwach. Auch die letzte Ausgabe konnte nichts reißen:

So wurden gegen 16 Uhr lediglich 4,1 Prozent Marktanteil bei den wichtigen Umworbenen erzielt – müßig zu erwähnen, dass der Mai-Senderschnitt von RTL damit meilenweit (6,6 Prozentpunkte) entfernt war. Ein neues Allzeittief blieb aber aus, mit 2,9 Prozent lief es vor wenigen Wochen sogar noch schlechter. Nur 100.000 14- bis 49-Jährige fanden sich vor den TV-Geräten ein, insgesamt betrug die Zuschauerzahl 350.000.

Die Konkurrenz war viel besser dran: Kabel Eins etwa punktete mit einer Wiederholung von «Navy CIS» mit 7,6 Prozent Marktanteil und insgesamt 510.000 Zuschauern. Den Vogel schoss aber Sat.1 ab, dort sorgten die Scripted-Realitys sogar für zweistellige Werte. Die parallel zu «Marco Schreyl» gelaufene «Klinik am Südring» verbuchte tolle 14,0 Prozent Marktanteil, nachdem «Auf Streife – Die Spezialisten» sogar für 17,3 Prozent gut waren. Über eine Million Zuschauer sahen insgesamt zu.

RTL hat freilich auch abseits von «Marco Schreyl» noch Baustellen in der Daytime: «Hensslers Countdown» kam um 17 Uhr nicht über magere 4,7 Prozent heraus in der Zielgruppe, «Die Superhändler» waren ab 14 Uhr mit 7,9 sowie 8,0 Prozent ebenfalls keine Abräumer. Der größte Verlierer am Tag war aber RTLZWEI: Hier rutschten «Die Geissens» unter die Ein-Prozent-Marke, bloß 0,7 sowie 0,8 Prozent waren damit bei den Werberelevanten zu holen. «Love Island» (1,7 Prozent) und die «RTLZWEI News» (1,0 Prozent) performten ebenso miserabel.

© AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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Kingsdale
13.06.2020 10:25 Uhr 1
Ich frage mich immer noch wie man solch eine Talkshow ernst nehmen kann in der ständig die C-Promis ihren Senf zu Themen dazu geben sollten die gerade mal 20 Minuten angesprochen wurden. Eigentlich hätte es auch Markus Schreyl & Natascha Ochsenknecht heißen können, da diese Ochsenknecht ständig da saß und ihre Meinungen zum Besten gab. Aber auch zu jeden Thema. Also Sorry, aber das war ansich schon lächerlich. Dann, wie erwähnt, sogar über rechtaktuelle und interessante Themen nur ca. 20 Minuten oder weniger gesprochen wurde, teils abgebrochen wurden, um mehr in die Stunde rein zu bringen. Das man das Ganze nicht wirklich ernst nehmen konnte hätte man merken sollen.
TwistedAngel
13.06.2020 11:18 Uhr 2
Ach du je, die Fr. Ochsenschwanz mit ihrem pinken Lippenstift und der ledrigen Haut? Na gut, dass ich nie reingesehen habe, die ist ja Expertin für alles und überall dabei ...
Montgomery
13.06.2020 12:35 Uhr 3
Eine Sendung mit Z - Promi Ochsenknecht und einem durchschnittlichen Moderator Schreyl, der früher tatsächlich mal gut war (DSDS). Das Aus ist kein Verlust.
Familie Tschiep
13.06.2020 13:38 Uhr 4
Ich glaube, die C-Promis haben die Show gekillt. Ebenfalls eher hinderlich waren, dass man meist Themen in einer Viertelstunde abfrühstücken wollte. Für den Erfolg dürfte auch Marco Schreyl hinderlich gewesen sein, wobei er die Sache an sich ordentlich gemacht hat. Da wollte RTL auf Nummer sicher gehen und daran litt die Quoten. Man muss den Zuschauern schon vertrauen.
Hingucker
17.06.2020 17:44 Uhr 5
Da fehlen dem Sender aber seit Jahren die guten Ideen. Vieles versucht, auch vieles im Vorfeld hochgelobt (wie z.B. der Club der roten Bänder beim Schwestersender VOX) und dann aber gefloppt. Dann diese peinlichen Imitationen der ÖR-Formate, die auch keiner ernst nimmt. RTL (SAT1 ebenso) hat vor ewigen Jahren sukzessiv die älteren Zuschauer mit ihrem Jugend-Trash-Programm vergrault und es sind heute genau diese Leute, die in den Quoten der Privaten fehlen. Und die werden auch nicht mehr zurück kommen. Da musste Helmut Thoma damals schon mit der fiktiven "werberelevanten Zielgruppe 14-49 Jahre" tricksen, um die Quoten zu tunen. Blödsinn, wie heute jeder weiß. Die 50 bis 75-Jährigen haben fast eine stärkere Kaufkraft, was auch oft bewiesen wurde. RTL muss sich notgedrungen an seinen Goldeseln wie WWM und Dschungelcamp festkrallen und muss beten, dass die Fußballrechte noch lange erhalten bleiben, damit am Ende des Jahres die Gesamtquote eingermaßen passabel ist. Mal sehen, mit welchem Mist RTL in Zukunft noch auf die Nase fällt...

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