Eigentlich wollte Das Erste Deutsche Fernsehen am Montagabend noch einmal auf den Beginn der Coronaepidemie blicken. Ab 22.45 Uhr hätte die vom SWR beauftragte Dokumentation «Wuhan – Chronik eines Ausbruchs» auf die Entwicklung der Covid-19-Krankheit seit Dezember 2019 geblickt. Die chinesische Seuchenschutzbehörde entdeckte damals ein neues Coronavirus, das bald die ganze Welt in Atem hält. Versprochen wurden für die Dokumentation im Abendprogramm: Exklusive Interviews mit Epidemiologen aus China, die der Zentralregierung zum Lockdown geraten haben, geben Einblicke in eine beispiellose Kette aus radikalen Entscheidungen. Krankenhäuser werden aus dem Boden gestampft, Intensivstationen füllen sich. Das Militär schreitet ein. Gleichzeitig wird die DNA-Sequenz des Virus veröffentlicht, mit dem weltweit getestet wird. Es wachsen Zweifel an Zahlen, Fakten und Zwietracht unter Nationen. Wie verlässlich sind Infektions- und Sterblichkeitsraten überhaupt?
Jetzt der Rückzieher: Bei der intensiven redaktionellen und rechtlichen Prüfung sei es dem SWR wichtig gewesen, dass der Film allen journalistischen und juristischen Ansprüchen genüge. Wie der SWR erst am Wochenende erfahren habe, könne die beauftragte Produktionsfirma dem SWR nicht die erforderlichen Rechte am verwendeten Filmmaterial des China Intercontinental Communication Center (CICC) einräumen. Damit fehle eine Grundvoraussetzung für die beim SWR gültigen journalistischen Standards für das Verwenden von fremdem Rohmaterial. Eine Einigung mit dem CICC sei in den kommenden Stunden nicht zu erwarten, heißt es.
Welches Ersatzprogramm Das Erste nun am Montagabend um 22.45 Uhr zeigt, steht aktuell noch nicht fest.
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