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Da die neuste Befragung zum Teil mit der Corona-Pandemie zusammengefallen ist, wurden nur 1.700 statt sonst mehr als 2.5000 Teilnehmer aus der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren befragt. Hausbesuche mussten teilweise in computergestützte telefonische Interviews umgewandelt werden. Im Hinblick auf die Nutzung in den letzten vier Wochen gaben 29,1 Prozent der Befragten an, die kostenfreien Online-Angebote der TV-Sender zu gebrauchen. Die ebenfalls kostenlose Plattform YouTube nutzte jeder zweite Befragte in den letzten vier Wochen.
Wer einen internetfähigen Fernseher besitzt, schaut Online-Angebote auch besonders gern dort. Stattliche 59,3 Prozent der Befragten gaben an, auf dem Big Screen die Angebote der TV- Sender zu sehen. Bei den großen US-Streaminganbietern fällt der Nutzungsanteil auf dem Fernseher sogar noch größer aus, 76,2 Prozent sowie 78,9 Prozent aller Netflix- und Amazon-Prime-Video-Kunden schauen Filme und Serien auf dem Fernseher. YouTube ist das einzige Angebot, das vor allem auf dem Smartphone (67,3 Prozent) und seltener auf dem Smart-TV (28,0 Prozent) genutzt wird.
Hate Speech für viele im Netz ein Thema
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Im Zuge des vom Bundesministerium für Justiz geförderten Projektes wurden mehr als 1.000 Bundesbürger befragt, die häufig und regelmäßig das Internet nutzen. Die Umfrage ergab, dass 18 Prozent aller Befragten selbst schon einmal von "Hassreden" im Internet betroffen waren, häufig im öffentlichen Raum oder auch in privaten Nachrichten. Je jünger die Befragten waren, desto höher war der Anteil der Betroffenen. Unter den 16- bis 30-Jährigen lag der Anteil bei 32 Prozent, in der sogenannten "Generation" Z" sogar bei 37 Prozent.
Beachtliche 79 Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass im Verlauf der letzten fünf Jahre Kommentare im Internet aggressiver geworden sind. Jeder zweite Befragte bewertet die Internetkommunikation heute sogar als deutlich aggressiver, 20 Prozent sehen keine Veränderung, nur ein Prozent ist der Meinung, dass die Aggressivität gesunken ist. 42 Prozent aller Befragten antworteten, dass sie aufgrund von Hassreden vorsichtiger eigene Beiträge im Internet formulieren oder darauf verzichten, etwas zu posten.
Eine weiterer Schluss ist, dass 43 Prozent in der Umfrage härtere Strafen für Beleidigungen im Internet (im Vergleich zu persönlichen Beleidigungen) richtig finden. Jeder zweite Befragte ist für gleich hohe Strafen bei persönlichen Beleidigungen und Beleidigungen im Internet, vier Prozent hingegen befürwortet eine mildere Strafe für Beleidigungen im Internet.
Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
28.06.2020 11:57 Uhr 1
28.06.2020 14:57 Uhr 2
Hoffe die AFG weist bald regelmässiger die Abrufzahlen aus.
28.06.2020 16:04 Uhr 3
Auch die Internetzugänge bzw. die Abdeckung wird immer besser, so dass mehr Leute VOD genießen können.