Zweimal dieselbe Strecke bedeutet nicht unbedingt sinkende Quoten
Sporthighlights der kommenden Woche:
- Montag, 22 Uhr: Fußball La Liga, Granada - Real Madrid (DAZN)
- Mittwoch, 21.15 Uhr: Fußball Premier League, Arsenal - Liverpool (Sky)
- Samstag, 15 Uhr: Formel1, Qualifying auf dem Hungaroring (RTL/ Sky)
- Samstag, 20.45 Uhr: Fußball FA Cup Halbfinale, Arsenal, ManCity (DAZN)
- Sonntag, 15.10 Uhr: Formel1, Großer Preis von Ungarn(RTL/ Sky)
- Sonntag, 17 Uhr: Fußball Premier League, Tottenham - Leicester (Sky)
- Sonntag, 19 Uhr: Fußball FA Cup Halbfinale, ManUtd - Chelsea (DAZN)
- Sonntag, 21 Uhr: Fußball La Liga, letzter Spieltag (DAZN)
- Quotenmeter-Exoten-Tipp: Samstag, 14 Uhr, Galopprennen (Sport1)
Denn der Blick auf das vorangegangene Qualifying am Samstag zeigt, dass es auch andersherum geht. Für das zweite Qualifying auf dem Red Bull Ring schalteten tatsächlich deutlich mehr Zuschauer ein als beim ersten Mal. Grund dafür waren sicher die chaotischen und interessanten Bedingungen. Am Samstag regnete es in Spielberg in Strömen. Das Qualifying musste um eine Dreiviertelstunde nach hinten verlegt werden. Musik in den Ohren eines Formel1-Fans. Denn im Regen werden die Kräfteverhältnisse der Wagen auf den Kopf gestellt, die Leistung und das Talent der individuellen Fahrer wiegt nun wesentlich mehr. Voraussagen, wer sich wo platzieren wird, sind schwerer zu treffen. Die Spannung steigt und damit auch das Interesse der Fernsehenden. So waren statt 1,79 zum Saisonauftakt nun 2,25 Millionen F1-Fans für die Quali bei RTL dabei. Der Marktanteilsgewinn von 3,8 Prozentpunkten auf beachtliche 19,8 Prozent fiel im Acht-Tages-Vergleich sogar höher aus als der Verlust am Rennsonntag von 1,8 Prozentpunkten auf 26,2 Prozent. In der klassischen Zielgruppe knackte das Qualifying die 20-Prozent-Marke und kam auf tolle 20,3 Prozent - so gut lief es für die Formel1 am Samstag bei RTL seit gut drei Jahren nicht mehr. Im Mai 2017 waren mit 21,2 Prozent mit dem Blick auf die Quali für das legendäre Rennen in Monaco zuletzt mehr drin gewesen.
Hinzukommt im internen Vergleich eine bärenstarke Reichweite für den Grand Prix aus Österreich, die den Zuschauerschwund am vergangenen Rennsonntag noch besser verkraften lassen. Seit 2015 hatten für den Großen Preis von Österreich nicht mehr so viele im Free-TV eingeschaltet, wie zum Saisonauftakt vor einer Woche. Das Interesse für die verkürzte und verschobene Formel1-Saison ist nach den ersten beiden Rennen besonders hoch gewesen. Sowohl insgesamt als auch beim werberelevanten Publikum fielen den Übertragungen über ein Viertel des TV-Marktes zu. Gerade jetzt, wo es noch einmal so gut zu laufen scheint, wird man die F1 beim Kölner Sender ab der kommenden Saison sicher noch schmerzlicher vermissen.
Was hat sich bei den Übertragungen der F1 unter Corona verändert?
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Anders wurde es jedoch bei der Berichterstattung rund um die Rennen. Spätestens bei den leider unpersönlichen Siegerehrungen konnte man nur den Kopf schütteln, als kleine Roboterwägelchen die Pokale zu den Fahrern brachten. Das leider notwendige Schauspiel mit Abständen und Masken ist genauso wie im Fußball immer noch komisch mitanzuschauen. Ein Lob deshalb an die beiden Interviewer, Kai Ebel für RTL und Peter Hardenacke für Sky, die als einzige aus den deutschen TV-Teams vor Ort vor der Kamera stehen durften und es trotz der Umstände schafften, wie bei einer gewöhnlichen Saison auch, die Stimmen und Emotionen der F1-Teams gut einzufangen und ein Gefühl für die Lage vor Ort zu geben, obwohl die Situation noch zusätzlich dadurch erschwert wurde, dass auf Basis des Hygienekonzeptes weniger Fragen gestellt werden durften.
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Schon am kommenden Wochenende dürfen sich die Teams von Sky und RTL ein weiteres Mal beweisen. Aufgrund der Terminknappheit wird der einstige Horror für die F1-Fahrer - drei Rennwochenenden am Stück - in dieser Saison zum Alltag. Erst nach Ungarn folgt eine einwöchige Pause, ehe es im August mit zweimal Silverstone und dem Rennen in Spa weitergeht. Insgesamt wurden bisher zehn Rennen terminiert, alle in Europa. Corona-bedingt wird die F1-Saison wesentlich weniger international. Fast alle Rennen werden in Europa ausgetragen. Im Interview bei RTL sprach Mercedes-Teamchef inoffiziell von insgesamt 18 geplanten Rennen über die gesamte Saison. Gerüchten zufolge sollen zu den zehn sicheren Rennen noch einmal drei aus Europa hinzukommen. Abschließend soll die Saison 2020 im westlichen Teil von Asien zu Ende kommen. Rennen in Bahrain und Abu Dhabi gelten gegen Dezember als so gut wie sicher. Das Interesse der Zuschauer für die Corona-gesteuerte Saison ist jedenfalls da - zumindest für den Anfang. Doch sportlich droht mit der Dominanz von Mercedes weiter alles beim Alten zu bleiben. Drohende Langeweile im Titelkampf kann viele Zuschauer schnell vertreiben.
Der Weg für den Abschluss der Champions League steht
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Anders als in der Europa League, wo klar ist, dass DAZN alle Spiele zeigen wird und RTL jeweils eines pro Spielrunde im Free-TV (wir berichteten), ist die Frage in der Champions League, welcher Anbieter welche Spiele zeigen wird, zum Teil noch offen. Der Aufteilungsschlüssel war schon in der regulären Saison für Fans alles andere als einfach zu durchblicken. Da nun einige Spiel fehlen und nur noch eines pro Zwischenrunde gemacht wird, steht die neue Verteilung noch in den Sternen. Ein Deal mit der UEFA muss schnell her. Sicher ist nur, dass je zwei der vier noch ausstehenden Achtelfinal-Rückspielen bei Sky und DAZN laufen. Sky wird sowohl das Bayern-Spiel gegen Chelsea als auch Manchester City gegen Real Madrid übertragen. DAZN wird mit Barca gegen Neapel die Entscheidung zeigen, wer potenzieller Bayern-Gegner wird, und hat noch Juventus gegen Lyon im Programm. Gerüchten zufolge soll Sky im weiteren Verlauf alle möglichen Partien des FC Bayern Münchens zeigen dürfen. Ein konkretes Modell, wie es mit den Übertragungen ab dem Viertelfinale weiter geht, gibt es aber noch nicht.
Marcel Reif bleibt Bild für zwei weitere Jahre erhalten
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Galopprennen kommen zu Sport1
Wer an diesem Wochenende am Nachmittag einmal bei Sport1 vorbei geschaut hat, der wird bemerkt haben, dass der Sportsender seit neustem Galopprennen im Programm hat. Eine entsprechende Kooperation mit Deutscher Galopp wurde in der vergangenen Woche verkündet. Insgesamt zehn Renntage wird Sport1 live im Free-TV und im Livestream zeigen. Zum Auftakt waren an diesem Wochenende bereits vier Live-Stunden im Zuge des IDEE Derby-Meetings aus Hamburg zu sehen. Begleitet wurde die Übertragung von Kommentator Sascha Multerer und Moderator Hartwig Thöne. Bis Mitte Oktober begleitet Sport1 die aktuelle Galopp-Rennsaison. Am kommenden Wochenende wird der Sender am Samstag ab 14 Uhr live vom Renntag aus Köln berichten. Am 25. und 26. Juli beginnen die Übertragungen aus Hannover und München jeweils um 15 Uhr. Weitere Termine sollen folgen.
Dr. Matthias Kirschenhofer, Vorstand der Sport1 Medien AG sowie Geschäftsführer der Sport1 GmbH und Magic Sports Media GmbH: „Für alle Pferdesportfans in Deutschland bekommt der Galopprennsport auf SPORT1 die große mediale Bühne. Die Renntage werden mit umfangreicher Liveberichterstattung im Free-TV hochwertig in Szene gesetzt – und auch auf unseren Digital- und Social-Media-Plattformen werden wir die User aktuell und ausführlich informieren. Komplettiert wird unsere Partnerschaft durch die Kooperation zwischen unserem Vermarkter Magic Sports Media und Wettstar, die die aufmerksamkeitsstarke Integration in unseren Werbeumfeldern umfasst."
DEL bekommt ersten Titelsponsor
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Penny wird ab der kommenden Saison über das neue gemeinsame Ligalogo auf den Spielertrikots omnipräsent zu sehen sein und hat sich zudem weitreichende Aktivierungsrechte im Zusammenhang mit den DEL-Profis gesichert. Schiedsrichter, Untereis und Kickleiste erhalten den Aufdruck des neuen und ersten Titelsponsors.
Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
13.07.2020 21:49 Uhr 1
14.07.2020 08:48 Uhr 2
14.07.2020 09:12 Uhr 3