Sportcheck

“Nach dem Spiel, ist vor dem Spiel” - Der irre Fußballfahrplan

von

Mit dem Champions-League-Fianle erreichte die Saison 2019/20 erst am Sonntag ihren Höhepunkt. Doch in wenigen Tagen geht die neue Spielzeit schon wieder los. Wir zeichnen den Fahrplan im Fußball. Dazu gibt's erfreuliche Quoten von der DTM zu berichten.

Bayern-Finale kommt mit Sky auf über 13 Millionen Zuschauer


Im Free-TV verzeichnete die Übertragung des ersten Champions League Finales mit deutscher Beteiligung seit 2013 knapp 40 Prozent Marktanteil und über zwölf Millionen Zuschauer (mehr dazu hier). Durch die Übertragung bei Pay-TV-Sender Sky, wo die Königsklasse normalerweise im linearen TV beheimatet ist, kamen am Sonntagabend weitere 1,04 Millionen Zuschauer hinzu. Durch die zeitgleiche Free-TV-Übertragung sicherten sich die Unterföhringer in der nun abgelaufenen Champions-League-Saison im Finale keinen neuen Quotenrekord. Dieser wurde im Halbfinale von Bayern gegen Lyon mit 13,5 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe und insgesamt 1,84 Millionen Zuschauern erreicht. Sowohl mit dem Viertel- als auch mit dem Halbfinale der Münchner hatte Sky die höchste Sehbeteiligung eines Tages bei den 14- bis 49-Jährigen eingefahren und das als Pay-TV-Programm. Dieser Titel war nun dem ZDF vergönnt. Dennoch freute sich auch Sky im Finale über überdurchschnittliche Einschaltquoten. Denn etwas über eine Million Zuseher sorgten für schöne 3,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. In der klassischen Zielgruppe ging mit 6,0 Prozent Sehbeteiligung eine sehr erfolgreiche Champions-League-Saison für Sky zu Ende. DAZN veröffentlichte für die Online-Übertragung wie üblich keine Abrufzahlen. Das hat sich auch beim Champions-League-Finale nicht geändert.

Die Frage der Woche


Am vergangenen Montag bewies der Großteil der Quotenmeter-Leser noch vor der Austragung der beiden Halbfinals bereits den richtigen Riecher. Wir hatten im vergangenen Sportcheck die Frage gestellt, welches Team die Champions League am Ende gewinnen wird. Knapp Dreiviertel aller Teilnehmer setzen auf den FC Bayern. Nur 8,1 Prozent sahen PSG vorne. Leipzig kam mit 14,1 Prozent mit deutscher Brille auf die zweit meisten Stimmen. Olympique Lyon vereinte nur drei Prozent der Stimmen.

Champions-League-Finale vorbei, aber keine Pause für Fußballfans


Sporthighlights der kommenden Woche:

  • täglich: Basketball NBA Playoffs (DAZN)
  • Donnerstag, 2 Uhr nachts: Fußball MLS, Inter Miami - Atlanta Utd (DAZN)
  • Freitag, 21 Uhr: Ligue 1, Lyon -Dijon (DAZN)
  • Samstag, 15 Uhr: Formel 1 - Qualifying in Spa (Sky/RTL)
  • Samstag, 17.30 Uhr: FA Community Shield, Arsenal - Liverpool (DAZN)
  • Sonntag, 15 Uhr: Formel 1 - Großer Preis von Belgien (Sky/RTL)
  • Quotenmeter Exoten-Tipp: Premier League of Darts, Dienstag ab 19.30 Uhr (DAZN)
“Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.” - Sepp Herberger hat diese Weisheit rund um das beliebte Leder schon vor etlichen Jahren als allseits bekannte Fußballphrase etabliert. Nun, da der ganze Fußballkalender durch die Corona-Pandemie auf den Kopf gestellt wurde und noch weniger Zeit als sonst für die bekannten Fußballwettbewerbe bleibt, die natürlich alle keine Abstriche machen wollen, zählt diese Weisheit wohl mehr denn je - auch wenn sie damals wohl eher im taktischen und nicht organisatorischen Sinn aufgestellt wurde. Denn während der FC Bayern München am Sonntagabend erst zum Champions League Sieger der Saison 2019/20 gekürt wurde und das zweite Triple der Vereinsgeschichte perfekt gemacht hat, steht die neue Spielzeit bereits in den Startlöchern. Der Übergang ist so fließend, dass in einigen Ländern der Ligabetrieb sogar noch während des Finalturniers der “alten Saison” wieder aufgenommen wurde. So rollt in den USA oder Frankreich zum Beispiel schon seit einer Woche wieder der Ball für die neue Spielzeit 2020/21. Keine Zeit für Fußballfans und Spieler durchzuatmen. Ein klarer Cut zwischen den Saisons Fehlanzeige.

Der Spielbetrieb muss am Leben gehalten werden und TV-Verträge eingehalten. Das hat oberste Priorität, wie spätestens durch die Corona-Pandemie auch dem letzten Fußballromantiker klar gemacht wurde. Man kann fest eingeplante Spiele nicht ohne Weiteres ausfallen lassen - zumindest nicht ohne erhebliche finanzielle Einbußen und so wird der Fußball-Terminkalender in den kommenden Monaten wohl der dicht gedrängteste aller Zeiten.

Während Corona auf den Spielbetrieb weitere seinen Schatten wirft, bleibt zumindest aus TV-Zuschauersicht noch einmal alles beim Alten. Die aktuellen TV-Verträge gelten noch für eine weitere Saison. Die großen Schlagzeilen aus den vergangenen Monaten, welcher Anbieter welche Rechte erworben oder verloren hat, gelten erst ab 2021. Die Aufteilung von Bundesliga und Champions League zwischen DAZN und Sky bleibt so, wie wir es schon die vergangenen Jahre gewohnt waren. Denn DAZN unterhält weiter eine Bundesliga-Sublizenz von Discovery/Eurosport, die noch immer im Clinch mit der DFL stehen, gerichtlich nun aber erstmal den Kürzeren gezogen haben und nicht so einfach aus ihrem Vertrag herauskommen, wie sie es sich gedacht haben (mehr dazu hier). Nachdem DAZN zuletzt beim Bundesliga-Restart im Mai durch die Streitigkeiten von Discovery/Eurosport direkt mit der DFL einen neuen Vertrag für die übrigen Spiele verhandelt hatte und so auch Amazon etwas vom Kuchen abhaben durfte, geht es dadurch wieder zurück zur Sublizenz des ursprünglichen Vertrags. Während des Champions League Finales am Sonntagabend gab DAZN dies bekannt. Dennoch geht auch Amazon scheinbar nicht leer aus. Wie die Bild am Sonntagabend berichtete, sollen die DAZN-Bundesligaspiele in der nächsten Saison weiter bei Prime Video zu sehen sein, offenbar gegen einen Aufpreis. Für die Freitagabendspiele und Partien am Sonntag um 13.30 Uhr ist also weiter ein Abo bei einem Online-Streamingdienst nötig, das für den vollen Bundesligagenuss auch in den kommenden Jahren unverzichtbar bleibt. Alle anderen Begegnungen laufen wie gewohnt exklusiv beim Branchenprimus Sky.

In der Champions League bleibt der Aufteilungsschlüssel der Spiele zwischen DAZN und Sky noch eine weitere Saison kompliziert. Erst 2021 hat Sky nichts mehr zu melden in der Königsklasse und Amazon mischt als neuer Player am Dienstagabend mit. Noch während das Finalturnier in den vergangenen Tagen in Lissabon in den letzten Zügen stand, ist die Qualifikation für den Wettbewerb für die neue Saison bereits im vollen Gange. Die besten Teams aus kleinen Ligen kämpfen bereits um noch sechs offene Plätze in der Gruppenphase. So trifft am Mittwochabend zum Beispiel der FC Cluj auf Dinamo Zagreb. Startschuss für die Gruppenphase, in der auch wieder die Topteams angeführt von Champions-League-Sieger Bayern München einsteigen werden, ist der 20. bzw. 21. Oktober. Die Auslosung dafür findet am 1. Oktober statt. Nur 57 Tage trennen die beiden Spielzeiten in der Königsklasse voneinander. Da die internationale Saison erst Mitte Oktober beginnen wird und die Gruppenphase trotzdem noch vor der Winterpause beendet werden soll, müssen die Topteams, die sowieso schon kaum Pause hatten, fast jede Woche zusätzlich zum Ligabetrieb am Wochenende auch werktags für Königsklasse und Pokal ran. Selbes gilt für die Europa League, die ebenfalls Mitte Oktober, genau genommen am 22. Oktober, in die Gruppenphase starten wird. Alle Spiele davon sind bei DAZN beheimatet.

Länderspiele am 3., Bundesligastart am 18. September


Die Bundesliga beginnt mit der Austragung des ersten Spieltags bereits in 25 Tagen wieder. Eröffnet wird die Saison traditionell vom Meister, also dem FC Bayern München. Im Vorfeld gab es aufgrund der kurzen Pause zwischen Champions-League-Finale und dem ersten Bundesligaspieltag etwas Verwirrung. Zunächst hieß es, da die Bayern bis ins Finale gekommen sind, werden sie eine etwas längere Auszeit bekommen und die Saison damit ausnahmsweise nicht vom Meister eröffnet werden. Das Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und Mönchengladbach sollte einspringen. Doch diese Idee wurde wieder verworfen, da die Bayern selbst etwas dagegen hatten. Wie die DFL mitteilte, habe der Rekordmeister sein "Anliegen erklärt, als aktueller Titelträger traditionell den Auftakt der Spielzeit zu bestreiten und dafür auf zusätzliche Vorbereitungszeit vor dem ersten Spieltag zu verzichten". Bayern wird die Saison also definitiv am 18. September um 20.30 Uhr als frisch gebackener Triple-Sieger gegen den FC Schalke 04 eröffnen. Das Borussen-Duell wird dagegen als erstes Samstagabendspiel der Saison fungieren. Wie gewohnt wird das Eröffnungsspiel der Bundesliga nicht nur im Pay-TV, sondern auch frei empfangbar im ZDF gezeigt. Neben der ersten startet auch die zweite Bundesliga sowie die dritte Liga am 18. September.

Schon eine Woche vorher müssen alle deutschen Mannschaften in der ersten Runde des DFB-Pokals ran. Von einer Fußballpause vor dem Start in die neue Saison kann kaum die Rede sein. Sowohl Das Erste als auch Sport1 werden jeweils eine Begegnung im Free-TV zeigen, die restlichen Spiele sind hinter Bezahlvorhang bei Sky zu sehen. Während die ARD noch nicht bekannt gegeben hat, welches Spiel sie in der ersten Runde übertragen wollen, ließ Sport1 schon verlauten, dass sie die Partie des FC Bayern München bei den Amateuren vom FC Düren am 11. September übertragen werden.

Neben dem schnell heran eilenden Start von Bundesliga und DFB-Pokal müssen die Münchner dank ihrer großen Erfolge in der Vorsaison im September auch noch im nationalen sowie internationalen Supercup ran. Gegen Europa-League-Sieger Sevilla steigt die Party am 24. September und am 30. September empfangen die Bayern Vizemeister Dortmund in der heimischen Allianz Arena. Die englischen Wochen beginnen für die Bayern also direkt zum Start der neuen Saison. Für den Rekordmeister und Triple-Sieger bleibt kaum Luft zum Durchatmen. Vorausschauend wurden die Bundesligaspiele der Münchener nach den jeweiligen “Sonderpokalen” bereits auf einen Sonntag gelegt, weshalb keine Verschiebungen in den kürzlich terminierten Spieltagen eins bis acht nötig sind (welche Mannschaften bei welchem TV-Anbieter an den ersten Spieltagen gelandet sind, hier).

Kleiner Lichtblick für die Bayern-Stars bleibt nur die Ansage von Bundestrainer Jogi Löw, der bereits klar machte, keinen der Champions-League-Sieger für die kommenden Länderspiele zu nominieren, um ihnen nicht noch mehr Spiele im September aufzubinden. Denn die deutsche Nationalmannschaft muss noch vor der Wiederaufnahme des Vereinsfußballs wieder ran. Rund um das erste Septemberwochenende steigt der Auftakt der zweiten Nations-League-Saison mit dem Spiel gegen Spanien. Nach dem Auftritt am Donnerstag, den 3. September, folgt am Sonntag, den 6. September das zweite Gruppenspiel gegen unsere Nachbarn aus der Schweiz. Nach den beiden Spielen, ist die DFB-Auswahl wieder Anfang Oktober dran. Dann vermutlich auch wieder mit den frisch gebackenen Champions-League-Siegern Kimmich und Co - vielleicht sogar mit Thomas Müller, falls Löw doch noch über seinen Schatten springt. Im Gegensatz zur Vereinssaison wurde an den Terminen der Nationalmannschaften im Saisonverlauf kaum etwas geändert. Länderspielpausen finden im gewohnten Rhythmus statt. Erst im Sommer wird es dort ein Beben geben, falls die Europameisterschaft mit einem Jahr Verzug wirklich durchgezogen werden sollte. Der Spielplan der Saison 2020/21 kennt kaum Lücken.

Ist der Fußballspielplan der neuen Saison im TV für Fans zu dicht gedrängt?
Ja.
46,7%
Nein.
53,3%


So sieht der Fußballfahrplan in anderen Ländern aus


Die Bundesliga beginnt die neue Saison am 18. September, die französische Ligue 1 ist bereits seit einer Woche wieder im vollen Gange. Während die Bundesliga nach der Corona-Zwangspause im Mai noch Vorreiter war, sind die anderen großen Ligen in Europa nun fast alle vor der am Start Deutschen. Denn sowohl die spanische La Liga als auch die englische Premiere League feiern ihren Auftakt eine Woche vor der Bundesliga am 12. September. Nur die italienische Serie A startet zeitgleich mit den deutschen Teams. Während Sky im September wieder zahlreiche Live-Übertragungen aus dem englischen Oberhaus im Programm haben wird, sind La Liga, Ligue 1 und Serie A weiter bei DAZN beheimatet. Auch international bleibt aus Sicht der deutschen Konsumenten 2020/21 also alles beim Alten.

DTM in Sat.1 erstmals über Senderschnitt


Am Samstag feierte Sat.1 mit der Übertragung der DTM Saison 2020 einen schönen Erfolg. Das erste Rennen des Wochenendes am Lausitzring erreichte insgesamt 0,65 Millionen Zuschauer. Ab 13.30 Uhr wurden damit starke 6,7 Prozent erzielt. In der klassischen Zielgruppe reichten 0,24 Millionen Interessierte sogar für 8,1 Prozent. Damit war «ran racing» mit der DTM erstmals bei Jung und Alt über dem Senderschnitt unterwegs. Eine Woche zuvor wurden nur 5,5 und 7,0 Prozent eingefahren. Am Sonntag ging es allerdings direkt wieder zurück auf das bisher gewohnte Niveau. Mit 0,73 Millionen Fans ergatterte das Rennen leicht unterdurchschnittliche 5,6 Prozent. Bei den klassisch Umworbenen war man mit 6,2 Prozent noch etwas weiter vom Schnitt entfernt.

Kurz-URL: qmde.de/120864
Finde ich...
super
schade
94 %
6 %
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger Artikel6 Uhr 07: «Großstadtrevier» wird erstmals zum Filmnächster ArtikelThemenwoche Essen: Mediengruppe RTL Deutschland will aufklären
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung