Mit Drehbüchern zu Filmen wie «Being John Malkovich», «Adaptation» und «Vergiss mein nicht!» zählt Charlie Kaufman zu den am stärksten gefeierten Autoren Hollywoods. Er wurde viermal für den Oscar nominiert, gewann den Academy Award einmal, erhielt drei BAFTA-Awards und landete mit drei Skripts in der Top 101 der besten Drehbücher der Geschichte, die von der US-Autorengesellschaft erstellt wurde. Zudem waren Filme auf Basis seiner Drehbücher oftmals achtbare Erfolge – und das trotz ihrer oftmals schwer zu vermarktenden Prämissen. Als Regisseur hatte Kaufman jedoch kein wirtschaftliches Glück: «Synecdoche, New York» und «Anomalisa» waren mit euphorischem Presseecho gesegnet, nahmen aber nur wenig Geld ein.
Netflix veröffentlicht demnächst Kaufmans dritte Regiearbeit, die Romanadaption «I'm Thinking of Ending Things». Und laut Kaufman könnte es seine letzte Regiearbeit sein: Gegenüber 'Variety' erklärte der 61-jährige Regisseur und Autor, dass er langsam das Alter zu spüren bekäme und «I'm Thinking of Ending Things» bloß drehte, um noch einmal etwas zu machen, worauf er Lust hat. Er rechne nicht damit, dass ihm seine dritte Regiearbeit Türen öffnen würde.
Aktiv bleibt Kaufman dennoch. Kürzlich veröffentlichte er mit "Antkind" sein Romandebüt, darüber hinaus entwickelt er für HBO eine Serie namens «IQ83» über eine Epidemie, die die Menschen verblöden lässt. Inspiriert ist die Serie von Arthur Gerzogs gleichnamigen Roman. Darüber hinaus verfasst Kaufman aktuell ein Drehbuch für Ryan Gosling, das der Hollywood-Star produzieren und als Vehikel für eine neue Hauptrolle nutzen möchte. Auch hierbei handelt es sich um eine Romanadaption: «Memory Police» basiert auf einem Sci-Fi-Roman von Yōko Ogawa. Es geht um eine junge Frau, die auf einer Insel lebt, auf der eine Polizeieinheit damit beauftragt ist, Menschen vergessen zu lassen, sie hätten vermeintlich unwichtige Gegenstände verloren.
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