Cast & Crew
Vor der Kamera:Verena Altenberger als Anne Braun
Maxim Mehmet als Daniel Rubenbauer
Lasse Myhr als Tobias Feinstein
Lisa Wagner als Laura Lorenz
Peter Prager als Oskar Braun
Kirsten Block als Sandra Braun
Dieter Hallervorden als Schlomo Wisniewski
Hinter der Kamera:
Produktion: Bavaria Fiction GmbH
Drehbuch: Wolfgang Murnberger (auch Regie) und Peter Probst
Kamera: Peter von Haller
Produzenten: Maren Knieling und Marc Conrad
Noch schöner als erwartet. (strahlt) Ich schätze es sehr, wenn Regisseure die Balance zwischen tief gehender Auseinandersetzung mit Stoff und Rollen einerseits, und entspannter Set-Atmosphäre andererseits schaffen. Die Arbeit war persönlich, lustig und anstrengend. Für mich eine super Mischung.
Welche Regietalente stehen nun nach der Erfüllung dieses Kollaborationswunsches als nächstes auf Ihrer Wunschliste?
Oh die Wunschliste ans Universum ist nach wie vor sehr lang! Aber um nur einige wenige Namen zu nennen: Sandra Wollner, Maren Ade und Frauke Finsterwalder stehen ganz oben.
Sie haben schon in vielen Genres und Tonalitäten gespielt – welche Art Rolle und Film brennt Ihnen noch unter den Nägeln, hat sich aber bisher noch nicht angeboten?
Auch hier würden die Wünsche und Ideen den Rahmen sprengen. Unbedingt möchte ich mal eine Actionheldin spielen. Und es zieht mich sehr zu etwas, was ich die „neue Sinnlichkeit“ nennen würde, genauso wie zu Filmen, die magischen Realismus leben lassen.
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Ich schätze Lisa Wagner, Maxim Mehmet und Lasse Myhr sehr als interessierte, mutige und offene Spielerinnen. Außerdem mag auch ich das Kammerspiel-hafte. Ich genieße die kleinen Gesten und mag es, wenn Figuren Luft und Raum zum Leben haben und nicht zu sehr durch einen Plot getrieben werden.
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Verena Altenberger
Also mit diesen Kolleginnen hätte ich noch Wochen im selben Setting weiterdrehen können. Ich schätze Lisa Wagner, Maxim Mehmet und Lasse Myhr sehr als interessierte, mutige und offene Spielerinnen. Außerdem mag auch ich das Kammerspiel-hafte. Ich genieße die kleinen Gesten und mag es, wenn Figuren Luft und Raum zum Leben haben und nicht zu sehr durch einen Plot getrieben werden.
Anne befasst sich intensiv mit jüdischer Literatur und Kultur, arbeitet ehrenamtlich in einem jüdischen Seniorenheim und unterstützt einen jüdischen Autor finanziell – all das aus Schuldgefühlen. Ist es schwer, in einem mitunter auch launigen Film eine Figur zu spielen, deren Antrieb in einem so tragischen Thema verwurzelt ist?
Ich denke, die Quelle aller Komik ist auch immer irgendwo das Drama. Gerade bei komischen, vermeintlich leichten Figuren finde ich es wichtig, nach dem Grund, der mitunter sehr tief liegen kann, zu suchen. Und das gilt nicht nur im Film. Auch im Leben liegen Lachen und Weinen, Leichtigkeit und Schmerz so unfassbar nah beisammen.
Ihre Figur der Anne in «Schönes Schlamassel» ist durchaus privilegiert aufgewachsen – doch statt dafür dankbar zu sein, empfindet sie ihren Lebensluxus als Last. Wie haben Sie sich diese Figur erschlossen?
Ich schaffe es relativ leicht, mir andere Lebensumstände vorzustellen, wobei mir meine umfassenden Recherchen dabei helfen. Aber viel schwieriger als Drogensucht, Armut, Polizeiarbeit oder prekäre Berufsverhältnisse wie in der Altenpflege, erschließt sich mir Reichtum. Ich habe das Gefühl, dass Menschen, die derart privilegiert aufwachsen, eine sehr besondere Art der Ausstrahlung haben.
Das ist schwer zu erklären, aber das hat etwas mit der Art von Selbstverständnis und einer Sorglosigkeit in manchen Bereichen des Lebens zu tun, die Menschen ausstrahlen, die mit großen Reichtum aufgewachsen sind. Für mich lag daher die Entscheidung nahe, Anne neben all ihrem Gut-sein, neben ihrem Kampf um das Richtige auch etwas Verwöhntes anhaften zu lassen.
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In Österreich wissen wir, dass man sich immer zweimal sieht, so klein ist die Branche. Das erzeugt einen meistens sehr freundlichen, fast schon familiären Umgang. In Deutschland herrscht manchmal ein etwas direkterer Ton, den ich mittlerweile aber auch sehr zu schätzen weiß! An den österreichischen Stoffen schätze ich den besonderen Humor und die dunklen Abgründe, vor denen wir keine Scheu haben. Gerade dieser kommt aber nun auch immer häufiger im deutschen Film und Fernsehen vor.
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Verena Altenberger
In Österreich wissen wir, dass man sich immer zweimal sieht, so klein ist die Branche. Das erzeugt einen meistens sehr freundlichen, fast schon familiären Umgang. In Deutschland herrscht manchmal ein etwas direkterer Ton, den ich mittlerweile aber auch sehr zu schätzen weiß! An den österreichischen Stoffen schätze ich den besonderen Humor und die dunklen Abgründe, vor denen wir keine Scheu haben. Gerade dieser kommt aber nun auch immer häufiger im deutschen Film und Fernsehen vor.
Zum Abschluss: Wenn Sie eine Ihrer bisherigen Rollen „wiederbesuchen“ könnten – sei es durch ein Remake oder eine Fortsetzung, welche wäre es und weshalb?
Ich würde gerne Helga aus «Die beste aller Welten» wiedertreffen und sehen, wie es ihr heute geht. Ob sie es geschafft hat, clean zu bleiben, wie es ihr mit ihrem Sohn geht und vor allem auch, ob sie glücklich geworden ist.
Vielen Dank!
«Schönes Schlamassel» ist am 2. September 2020 ab 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.
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