Am Montag, dem 28. September 2020 überträgt Das Erste ab 20:15 Uhr die Fernsehpremiere der Dokumentation «Wir Ostdeutsche - 30 Jahre im vereinten Land», die durch die Landesrundfunkanstalten rbb und MDR entwickelt wurde. Der Film beleuchtet unter anderem das Selbstverständnis der Menschen, die in Ostdeutschland verwurzelt sind. Zudem beschäftigt sich der Filmemacher Lutz Pehnert in der Dokumentation mit den Sozialisierungserfahrungen und bemerkenswerten Eigenheiten der unterschiedlichen Generationen aus dem Gebiet der ehemaligen DDR. In 90 Minuten präsentiert der Film authentische und individuelle Statements der Ostdeutschen.
Betrachtung der Gegenwart und der Entwicklung Ostdeutschlands in drei Jahrzehnten
Die TV-Dokumentation «Wir Ostdeutsche - 30 Jahre im vereinten Land» thematisiert, wie sich der Osten Deutschlands in den vergangenen drei Jahrzehnten durch die Wiedervereinigung des Landes entwickelt hat. Zugleich steht auch das Ostdeutschland der Gegenwart im Mittelpunkt des Films. Menschen aus den Regionen der ehemaligen DDR vermitteln in der Fernsehproduktion vielseitige Eindrücke zu ihrem Leben im vereinten Deutschland. Dabei spielen die jeweiligen Chancen, Erwartungen und Hoffnungen ebenso wie die Enttäuschungen der Bevölkerung eine zentrale Rolle. Die dargestellte Spurensuche innerhalb der TV-Produktion beschränkt sich auf eine überschaubare Anzahl von Biografien, die sich mit dem Datendossier zum Film ergänzen lassen.
Sammlung überzeugender Statements mit individuellen Erfahrungen und Eindrücken
Um für die Dokumentation überzeugende Statements zu sammeln, wurden bewusst meinungsstarke Persönlichkeiten aus Ostdeutschland als Gesprächspartner ausgewählt. Das Produktionsteam des Films hat die Beteiligten darum gebeten, die persönlichen Erfahrungen mit der Identität als Ostdeutscher schriftlich festzuhalten. Neben dem eigenen Selbstverständnis waren auch Eindrücke zur Bewertung durch Westdeutsche relevant. Dadurch thematisiert der Film unter anderem problematische Vorurteile über Ostdeutsche. Die Fernsehproduktion analysiert, ob die Bevölkerung aus der ehemaligen DDR wirklich noch dem Stereotyp, den verschiedene Medien häufig präsentieren, entspricht. Außerdem stellt die Dokumentation die Frage, welche gefühlten Grenzen zwischen den West- und Ostdeutschen mit der Zeit verschwinden oder eventuell neu entstehen.
Umfangreiches Datendossier mit Statistiken zu Verhaltensweisen und Einstellungen der Ostdeutschen
Das multimediale Datendossier zum Film «Wir Ostdeutsche - 30 Jahre im vereinten Land» steht für Zuschauer über den Internetauftritt der ARD zum Download zur Verfügung. In diesem Dossier sind auch interaktive Grafiken enthalten. Mit statistischen Erhebungen belegt die Dokumentation, wie große die Unterschiede zwischen den Ost- und Westdeutschen 30 Jahre nach dem Ende der DDR geblieben sind. Der Film thematisiert die Besonderheiten der Verhaltensweisen, Wertemuster und Einstellungen von Menschen aus Ostdeutschland. Vorgestellte Statistiken erläutern zum Beispiel, dass die Vermögensbildung im Osten bei einem direkten Vergleich deutlich hinter dem Westen Deutschlands liegt. Die Dokumentation veranschaulicht sogar, wie sich der Abstand zwischen den früheren Gebieten des geteilten Deutschlands vergrößert hat.
Vorteilhafte Kooperation zwischen rbb und MDR mit wichtigem Erfahrungsschatz
Obwohl der rbb während der Produktion die Federführung übernahm, profitiert der Film auch entscheidend von der Kooperation mit dem MDR. Beide Landesrundfunkanstalten beobachten den Transformationsprozess der ostdeutschen Bundesländer bereits seit Jahrzehnten. Aus diesem Grund verfügen die Beteiligten über einen äußerst umfangreichen Erfahrungsschatz zur Zeitgeschichte, der in der Dokumentation eingebracht wurde. Mit dem Gesamtprojekt stellen die Rundfunkanstalten auch die Frage, ob eine Unterscheidung zwischen West- und Ostdeutschen nach drei Jahrzehnten überhaupt noch zeitgemäß und angemessen ist.
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