
Wer hat die Mauer wirklich zum Einsturz gebracht?
November 1989: Nachdem Martin Rauch (Jonas Ney) das schmutzige Agentengeschäft durchschaut hat, ist er politisch desillusioniert. Privat muss er dennoch seine Aufgaben als alleinerziehender Vater bewältigen. Auf den Straßen protestiert das Volk, der neue Staatschef Krenz will neue Reformen verabschieden. Am 9. November erhält Rauch deshalb den Befehl, Krenz eventuell zu vergiften, sollte er zu weit gehen. Zuerst lehnt er ab, doch dann entdeckt Rauch einen gewagten Reform-Entwurf, der DDR-Bürgern sofortige Reisefreiheit garantiert. Es gelingt ihm, diesen über seine Vorgesetzten hinweg als echte und von Moskau bereits genehmigte Verordnung dem Zentralkomitee der SED zu übermitteln. Wenige Stunden später verkündet Günter Schabowski in einer Pressekonferenz die neue Reise-Regelung. Die Mauer fällt, die alten Kader der DDR haben ausgedient. Damit schlittert aber auch Rauch in eine ungewisse Zukunft. Denn sowohl KGB als auch CIA wollen ihn für ihre Zwecke einsetzen. Als Spielball der Spionageringe gerät auch sein eigener Sohn in Gefahr. Rauch muss handeln und wird das Opfer einer Entführung.
Einen echten Cappuccino, bitte!

- © UFA Fiction/Anika Molnar
Die Crème de la Crème des deutschen Films
Sylvester Groth ist einer der grandiosen Darsteller, die neben Jonas Ney und Maria Schrader dabei gewesen ist. Das Star-Ensemble wurde mit Lavina Wilson als BND-Agentin Brigitte Winkelmann und Anke Engelke als DDR-Funktionärin Barbara Dietrich dann weiter aufgerüstet, und in der dritten Staffel gibt nun Corinna Harfouch als HVA-Agentin Beate, die eine Scheinehe mit Walter Schweppenstette führt, ihren Einstand. Harfouch und Groth haben die DDR noch erlebt, Engelke und Schrader sind im Westen großgeworden. Jonas Ney ist zwanzig Tage vor der deutschen Wiedervereinigung geboren. Ein guter Querschnitt unserer Nation, der längst zeigt, dass trotz aller Widrigkeiten, die 30 Jahre danach zwischen Ost und West immer noch bestehen, dass schon einiges zusammengewachsen ist, was zusammen gehört - um es mal mit den Worten von Willy Brandt (†78) am Tag nach dem Mauerfall zu sagen.
Fazit
Historisch nicht korrekt, aber doch so spannend erzählt, dass man keine der acht Folgen von «Deutschland 89» verpassen will.
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