Wie werde ich den Freund meiner Tochter wieder los?
Der konservative Anwalt Artur (Heiner Lauterbach) freut sich, dass er seine Tochter Antonia (Janina Uhse) endlich standesgemäß unter die Haube bringen kann. Schon fast vorm Traualtar stehend brennt Antonia im Hochzeitskleid mit dem linksliberalen Weltverbesserer Alex (Jacob Matschenz) durch. Artur ist entsetzt und damit nicht allein. Auch seine Kumpels Yussuf (Hilmi Sözer) und Kalle (Jürgen Vogel) können es nicht fassen, welche Typen sich ihre Töchter da ins Haus holen wollen.
Kalles kleine Luna (Lisa-Marie Koroll) ist in einen alten Knacker verschossen, der kaum jünger als ihr eigener Vater ist, und Yussufs Tochter Sophie (Lara Aylin Winkler) schwärmt für einen Jungen, der mit Drogen dealt. Natürlich wollen die drei Väter bei der Wahl ihrer zukünftigen Schwiegersöhne ein ernstes Wort mitreden. Ihre Töchter lassen sich aber nichts sagen, und so hecken Artur, Kalle und Yussuf einen Plan aus, um ihre Schwiegersöhne in spe wieder loszuwerden.
Spießiger Slapstick-Spaß
Ohne den Film gesehen zu haben, lässt sich erahnen, wie die Story weitergesponnen wird. Die drei übel gelaunten Daddys treten bei ihren Manövern natürlich von einem Fettnäpfchen ins nächste, was zumindest bei Publikum für gute Laune sorgen soll. Denn die drei scheinen mit ihren altbackenen Ansichten sowieso aus der Zeit gefallen zu sein und gehören schon deshalb bestraft.
Mit Schadenfreude und ein wenig Fremdschämen bleibt man ihnen auf den Fersen und bekommt einen ziemlich spießigen Slapstik-Spaß serviert, der trotzdem unterhält. Der routinierte Komödienspezialist Marc Rothemund («Mann tut was Mann kann») war sicherlich die richtige Wahl für die Inszenierung nach Baukastenprinzip. Nach den Regeln des Feel-Good-Kinos werden eine Menge Gags und Emotionen ausgestreut - wie gesagt, ziemlich vorhersehbar und im besten Fall einfach nur ein netter Klamauk.
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Auf die Besetzung kommt es an
Dass Sich das Ganze überhaupt so amüsant entwickelt, liegt sicherlich an den drei komödienerprobten Hauptdarstellern. Heiner Lauterbach, der kürzlich schon in «Enkel für Anfänger» richtig lustig war, Jürgen Vogel, der mit «Das Leben ist eine Baustelle» oder «Wo ist Fred?» sein komödiantisches Potential offenbarte und hier als hitziger Handwerker überzeugt sowie der aus «Ballermann 6» unvergessliche Hilmi Sözer als harmoniebedürftiger Physiotherapeut legen das richtige Tempo vor, damit die Pointen sitzen. Dass man trotzdem nicht immer in großes Gelächter ausbricht, liegt zumindest nicht an ihnen Ärger im Vorfeld gab es übrigens, weil auf dem ersten Plakat teure nur die Namen Lauterbach, Vogel und Sözer hervorstachen. Das wurde aber schnell revidiert. Nun sind die Namen aller Darsteller größenmäßig angepasst.
Fazit: Eine solide inszenierte Familienkomödie mit wenig Biss und daher auch keinen wehtut.
«Es ist zu deinem Besten» ist seit Donnerstag, den 8. Oktober 2020, in den Kinos zu sehen.
Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
10.10.2020 15:29 Uhr 1
10.10.2020 17:14 Uhr 2