«Lesen!»-Moderatorin Elke Heidenreich (62) weigert sich, Bücher-Tipps für Weihnachten zu geben. „Das lehne ich ab, weil Bücher das ganze Jahr zu uns gehören. Ein Buch gehört nicht unter den Baum neben Schlips und Socken. Das würde das Buch klein machen“, erklärt die in Köln lebende Schriftstellerin («Rudernde Hunde») und frühere Talkmasterin in der Fernsehzeitschrift Gong.
Die Literatur-Frau des ZDF erläutert: „Aber natürlich soll man sich zu Weihnachten ruhig auch Bücher schenken. Nur speziellen Tipps gegenüber bin ich skeptisch. Ich habe schon als Kind darum gebeten, dass man mir immer Bücher schenkt und nicht nur zu Weihnachten“.
Elke Heidenreich, bekannt geworden als schnoddrige Metzgers-Frau Else Stratmann aus Wanne-Eickel, sagt über ihre TV-Arbeit und Susanne Fröhlich (43, «Moppel-Ich»), die jetzt im MDR über Bücher plaudert: „Nur eine Plapper-Sendung über Bücher bringt’s nicht. Ich hoffe, dass ich das nicht mache. Ich habe durchaus eine Mission. Mit Dingen, die man ohne Mission macht – nur um Geld zu verdienen - erreicht man Menschen nicht“. Die Weihnachtsausgabe von «Lesen!» läuft am 6. Dezember im ZDF. Mit Harald Schmidt (48) als Gast.
Worauf die Vielleserin und Katzenfreundin im Fernsehen gerne verzichten kann? „Auf Sport, vor allem auf Formel 1 und diesen unsäglichen Quatsch am Nachmittag. Auch was man heutzutage ‚Comedians’ nennt, ist unerträglich. Das hat nichts mehr mit Kabarett oder Komödianten zu tun. Ausnahmen sind Bastian Pastewka, Cordula Stratmann und Hape Kerkeling. Aber das meiste ist seicht und dumm“.
In der Gong nennt die vielseitige Autorin auch, was sie auf dem Bildschirm für unverzichtbar hält: „‚Kulturzeit’, 3Sat, Arte, Nachrichten, Dokumentationen und auf Fernsehspiele, wie sie Heinrich Breloer macht. Diese Mischung aus Doku und Fiktion“.
Über den ARD-Literaturexperten Denis Scheck (41, «druckfrisch») aus Köln, der Werke gerne in die Mülltonne wirft, meint Elke Heidenreich: „Ich finde das geschmacklos. Man kann sagen: ‚Ich mag dieses Buch nicht, weil…’ Aber gerade in Deutschland mit der Tradition der Bücherverbrennung ein Buch in die Mülltonne zu werfen, finde ich abartig geschmacklos“.