Der Medienriese Disney spürt die Folgen der Corona-Pandemie wie vielleicht kein anderes Medienunternehmen. Geschlossen oder nur begrenzt nutzbar sind seit Monaten Kinos weltweit oder die großen Freizeitparks. Jetzt hat sich das Maus-Haus eine Reorganisation verordnet. Dazu gehört die Schaffung der neuen Medien- und Unterhaltungsvertriebsgruppe, die alle Monetarisierungs- und Streaming-Aktivitäten für Inhalte überwachen wird. Kareem Daniel, zuletzt Präsident für Verbraucherprodukte, Spiele und Verlagswesen bei Disney, wird die Einheit leiten.
In der neuen Struktur werden die Studios auch weiterhin Originale für die Streaming-Dienste von Disney - zu denen Disney Plus, Hulu und ESPN Plus gehören - und für bestehende Plattformen entwickeln und produzieren. Ziel sei es, das Wachstum im direkten Kundengeschäft, zu dem in erster Linie Disney+ gehört, zu beschleunigen. Künftig will man mit Star noch einen weiteren Dienst starten, der dann eventuell Formate für Erwachsene anbieten könnte. Disney will zudem das Produktions- und Vertriebsgeschäft trennen.
In Sachen Produktion hat man drei Säulen: Die großen Filmstudios, den Bereich General Entertainment (zu dem Freeform genauso gehört wie ABC News oder ABC Signature) und den Bereich Sport. Kareem Daniel entscheidet fortan letztlich, für welche Marke oder Plattform produziert wird. Die Neuorganisation bedeutet, dass die Führungsspitze in den Bereichen Studios, allgemeine Unterhaltung und Sport gleich bleibt. Alan Horn und Alan Bergman sind als Vorsitzende für die Studioinhalte, Peter Rice als Vorsitzender für allgemeine Unterhaltungsinhalte und James Pitaro als Vorsitzender für ESPN und Sportinhalte zuständig. „Unsere Kreativteams werden sich auf das konzentrieren, was sie am besten können, nämlich erstklassige, Franchise-basierte Inhalte zu erstellen, während sich unser neu zentralisiertes globales Vertriebsteam darauf konzentrieren wird, diese Inhalte auf optimale Weise auf allen Plattformen, einschließlich Disney+, Hulu, ESPN+ und dem kommenden internationalen Streaming-Dienst Star, bereitzustellen und zu monetarisieren“, erklärt Disney-CEO Bob Chapek.
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