Gewitter im Kopf
- seit 2015 auf YouTube
- 2,25 Millionen Abonnenten (Kanal: Gewitter im Kopf - Leben mit Tourette)
- 110.000 Abonnenten (Kanal: Gewitter im Stream)
- 613.000 Abonnenten (Plattform: Instagram)
- 248 Millionen Aufrufe (YouTube Gesamt)
- Stand: 21.10.2020
Der Erfolg im Netz startete mit einem Beitrag bei «Galileo». Dieser wurde im Februar 2019 auch auf YouTube hochgeladen und generierte inzwischen über fünf Millionen Klicks. Kurz darauf veröffentlichte Jan auf dem Kanal Gewitter im Kopf das erste Video, in dem er Fragen beantwortet, die unter dem Beitrag auftauchten. Gemeinsam mit seinem Kumpel Tim betreiben diese seitdem den Kanal. Die Idee zum Kanal stammt von Tim, der Jan schließlich davon überzeugte. Als Freund eines Betroffenen wollte Tim mehr Menschen über die Krankheit aufklären, um weniger seltsame Blicke im Alltag zu erhalten.
In mehreren FAQs beantworteten die beiden schließlich zahlreiche Fragen, um die Krankheit in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Reaktionsvideos von den YouTubern Simon Unge und MontanaBlack verschafften dem Kanal eine noch größere Reichweite. Zudem zeigen Jan und Tim auch welche Auswirkungen das Tourette-Syndrom auf verschiedene Alltagssituationen hat. Themen sind beispielsweise ein Besuch im Zoo, beim Frisör, am Flughafen oder im Schwimmbad. Auch zwei Singles „Zeig dein Gesicht“ und „Krieger“ haben die beiden veröffentlicht. Die beiden Musikvideos haben jeweils über drei Millionen Aufrufe erreicht.
Der Kanalname Gewitter im Kopf entstand durch die Inspiration einer ehemaligen Dozentin an Jans Berufsschule. Sie verglich die Symptome beim Tourette-Syndrom mit einem Gewitter, das sich im Kopf abspielt. Der Kanal wuchs nach der Eröffnung so schnell wie kaum ein anderer. Nach dem ersten Video im Februar 2019 hatte der Kanal bereits im Juni 2019 die 1-Million-Abonnenten-Marke geknackt. Ein Jahr später verdoppelte sich diese Zahl auf zwei Millionen Fans. Inzwischen gibt es auch Merchandise des Kanals zu kaufen – hauptsächlich T-Shirts und Hoodies mit Insider-Sprüchen.
Die beiden erhalten für den humorvollen Umgang mit dem Tourette-Syndrom, welcher als Aufklärung dienen soll, hauptsächlich positives Feedback. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die behaupten, dass die Tics nur gespielt sind. Zudem äußerten sich die Tourette-Gesellschaft Deutschland e.V. und der Interessenverband Tic & Tourette Syndrom e.V. kritisch und differenzierte sich vom Kanal. Die Verbände fürchten, dass die Krankheit durch die Videos ins Lächerliche gezogen wird und Außenstehenden zur Belustigung dienen. Vor kurzem wurde zu dem vom Kanal die sogenannte GiK App veröffentlicht, auf der verschiedene Tics abgespielt werden können. Die Verbände bezeichneten das als eine klare „Grenzüberschreitung im Hinblick auf die Würde und den Respekt gegenüber vielen Betroffenen“. So wurde auch von Betroffenen eine Petition gegen die GiK App gestartet.
Neben den kritischen Stimmen sehen viele den Kanal der beiden allerdings auch als wichtige Aufklärungsarbeit, der für das Thema sensibilisiert und Vorurteile ausräumt. Über zwei Millionen Fans freuen sich noch immer über die Videos mit Tim, Jan und Gisela.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
01.11.2020 20:37 Uhr 1
Und dann immer dieses Gestellte ... "Tourette als Kellner" und die Gäste sind alles Freunde/Bekannte, die logischerweise eingeweiht sind, aber entsetzte Fake-Reaktionen liefern - so dumm.
Und die neuen Haarfarben der beiden ... ach, reden wir nicht drüber ^.^