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«Ethno»: Schwieriger Umgang im Unterhaltungsgeschäft

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Das Format von RebellComedy, wie komisch und schwierig es ist, im deutschen Unterhaltungsgeschäft Erfolg zu haben, ohne mit den Wertvorstellungen der eigenen Herkunftsfamilie brechen zu müssen.

Mit «Ethno» feiert eine fiktionale Serie gleich mehrfach Premiere, die mehrheitlich von Menschen mit Migrationshintergrund produziert wurde. Das stellt ein Novum im Bereich von fiktionalen Projekten in Deutschland dar - zugleich ist es die erste fiktionale Serie von der RebellComedy GmbH. Das internationale Ensemble wurde im Jahr 2006 von den Comedians Babak Ghassim und Usama Elyas gegründet, die 2014 zum ersten Mal mit einer kompletten Show im deutschen Fernsehen auftraten (WDR). Auch «Ethno» ist im Auftrag des WDR entstanden.

Die vierteilige Serie zeigt auf ironische und unterhaltsame Art und Weise - wie es sich eben für Comedians gehört - auf, wie seltsam und vor allem schwierig es ist, im deutschen Unterhaltungsgeschäft Fuß zu fassen, ohne dabei mit den Erwartungen und Wertvorstellungen der eigenen Familie - und deren Herkunft - brechen zu müssen.

Der Studienabbrecher Ben ist dabei der Protagonist. Er ist der Sohn eines Auswanderers, der aus Marokko stammt und seine Heimat verlassen hatte, um seinen Kindern ein besseres und sorgenloses Leben zu ermöglichen. Als Ben ein Ingenieursstudium aufnimmt, ist er daher großem Druck ausgesetzt, da er seinem Vater das Gefühl geben will, dass er diese Chance auch nutzt, die dieser seinem Sohn durch viele Opfer ermöglicht hat. Allerdings bricht Ben das Studium ab und erzählt seinem Vater davon nichts - da Ben Angst davor hat, die Enttäuschung seines Papas in dessen Augen sehen zu müssen.

Nach dem Abbruch seines Studiums ist Ben zu allem Überfluss auch noch Pleite, da er das BAföG-Darlehen nicht zurückzahlen kann. Bei dem Versuch seine Schulden zu begleichen, bekommt er Unterstützung von seinem Freund Roman, der eigenwillige und kreative Ideen einbringt, die vom Dealen mit Cannabis bis hin zum Vertrieb erotischer Schuhe reichen. Letztlich landet Ben allerdings in der Comedy-Branche, da sie mit schnellem Geld - vor allem Preisgeldern bei Wettbewerben - lockt. Auf jeden Fall dann, wenn er dem Publikum das geben kann, was es will: den Ethnokasper. Der einflussreichste Ratgeber ist dabei stets Bens Migrationshintergrund, für den das Wort eigentlich nicht zutrifft, da er sich immer mehr in den Vordergrund spielt. Allerdings nur, weil er es gut mit Ben meint.



«Ethno» wirkt zu jeder Zeit authentisch und zugleich erfrischend unroutiniert. Sie thematisiert dabei die verschiedenen Schubladen, in die Menschen im Allgemeinen - und vor allem Migrant/innen oftmals einsortiert werden. Das geschieht zumeist mit einem Augenzwinkern und fast immer mit lässigen Hiphop-Soundtracks als Unterstützung. Ben wird von Benaissa Lamroubal gespielt, dazu kommen Kristin Alia Hunold, Arnel Taci, Leander Gerdes und Claudia Lietz.


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