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Dass hatte sie vor allem ihrem Hauptdarsteller Bill Murray zu verdanken, der in der Rolle des Filmstars Bob Harris brillierte, der wegen eines Werbedrehs für eine Whiskeymarke in Tokio verweilt und sich in dieser fremdartigen Welt, in der er nicht mal die Sprache versteht, schrecklich verloren fühlt. Murray verhalf die Rolle zum Comeback, weshalb er sich auch bei seiner Regisseurin bedanken konnte. Nach 17 Jahren haben sich die beiden nun wieder vereint. Dabei ist die Komödie «On the Rocks» herausgekommen. Der Titel lässt sich als Verweis verstehen, denn in «Lost in Translation» süffelte Murray vorzugsweise Whiskey, der ‚On the Rocks‘ bekanntlich am besten schmeckt.
Sauftour durchs nächtliche New York
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Zunächst einmal beauftragt er einen Detektiv, der Dean beschatten soll. Aber das allein reicht Felix nicht. Er ergreift die Chance, seiner Tochter wieder so nah zu sein und überredet sie zu einer eigenen Aktion, Dean heimlich auf den Fersen zu bleiben. Bei ihrem Streifzug durchs nächtliche New York klappern sie eine Bar nach der nächsten ab. Papa nimmt dabei stets einen Drink zu sich, und gemeinsam reden sie über Beziehungsprobleme, Sexismus und Vater-Tochter-Konflikte.
- © Apple
Ein kleiner, feiner Film
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Dass man sich trotzdem 100 Minuten darauf einlässt, liegt allein an Bill Murray. Der Charmebolzen mit Dackelblick kann den sexistischsten Spruch absondert, ohne dass man es ihm wirklich übelnehmen will. Ist ja vielleicht nicht so gemeint, nur ein verbaler Fehltritt, seinem seichten Sarkasmus geschuldet. Coppola hat das Drehbuch voll und ganz auf Murray zugeschnitten. Der Rest der Geschichte über ein Pärchen, dass sich auseinandergelebt hat, bleibt belanglos.
Charmebolzen mit Dackelblick
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Ende der Neunzigerjahre wurde es etwas ruhiger um ihn. Seit «Lost in Translation» ist Murray wieder voll da, begeistert als regelmäßiger Darsteller in Wes-Anderson-Filmen wie «Moonrise Kingdom» oder «Grand Budapest Hotel» ebenso wie in Horrorklamauks wie «Zombieland» oder «The Dead Don’t Die». Mit «On the Rocks» schenkte ihn Sofia Coppola ein weiteres Vehikel, sein komödiantisches Talent auszukosten. Ob er den leichtfüßigen Lebemann, der sich schon zu so manchen Verrücktheiten hinreißen ließ, nur mimt oder wirklich so ist? Wir wollen gern glauben, dass Bill Murray einfach nur Bill Murray ist – immer und überall.
Fazit: Alles ist auf Bill Murray abgestimmt. Da kann die Story ruhig etwas dünn sein. Murray gleicht das mit Witz, Charme und etlichen Drinks ‚on the Rocks‘ wieder aus.
«On the Rocks» ist bei AppleTV+ verfügbar.
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