«Weisheiten»: Wo rollt der Ball in der nächsten Saison?

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Große Augen, die an japanische Comics erinnern dürften, bekam der, der am Anfang der Woche das Fußballmagazin kicker aufgeschlagen oder unsere Seite angeklickt hat. Angeblich soll es schwer werden für Premiere, erneut die Fußball-Live-Übertragungsrechte der Bundesliga zu erhalten. Da der Sender angeblich ein zu geringes Angebot vorgelegt habe, habe die DFL dem Unternehmen nun noch mal die Möglichkeit gegeben, nachzubessern.

Um konkret zu werden: Es geht um dreistellige Millionenbeiträge: Bislang zahlt Premiere rund 160 Millionen pro Spielzeit. Die ARD blättert 60 Millionen Euro hin, das ZDF für die Zweitverwertung knapp 20 Millionen Euro. Obwohl – mit Hörfunk und Internetrechten – um die 300 Millionen Euro zusammen kommen, will die Deutsche Fußball Liga (DFL) mehr Geld. Summen in der Kategorie 500 Millionen Euro wurden genannt, und vom FC Bayern München sogar offiziell gefordert.

Zurück zum Anfang: Da die ARD sich ihren finanziellen Rahmen bereits absteckte (zwischen 60 und 90 Millionen Euro), wird ein Großteil des Geldes wohl aus dem Premiere Topf fließen – im Gespräch ist ein Betrag von knapp 300 Millionen Euro, der auch durch Produktionsaufträgen mit der DFL-Firma „Fair Play“ zustande kommen könnte. Vor wenigen Monaten hatte Premiere sämtliche Verträge mit Plazamedia – der Firma, die momentan für die Übertragungen von Eishockey, Champions League, Volleyball, Basketball usw. verantwortlich ist – gekündigt. Hier könnte die „Fair Play“ übernehmen und der Fußballliga noch mehr Geld in die Kassen bringen.

Dennoch sei das Premiere-Angebot angeblich zu niedrig: Weder Premiere noch die DFL kommentierten den Bericht. Denken wir aber mal scharf nach: Wenn nicht Premiere die Pay-TV-Rechte bekommt – wer dann? ARD und ZDF dürfen laut Rundfunkvertrag keine kostenpflichtigen digitalen Sender einrichten, könnten dieses Mammutprojekt also nicht refinanzieren. Selbst wenn die Rechte zunächst – wie behauptet – an die Telekom gingen, müsste diese sie höchstbietend weiter verhökern. Dass sie ihren größten Konkurrenten, die Kabelgesellschaften um Kabel Deutschland, dabei ins Spiel bringt, ist ausgeschlossen. Letztlich führen doch alle Wege zu Premiere.

Eigentlich ein Grund, die sinnlosen Spekulationen zu beenden. Dies dürfte vor der offiziellen Entscheidung aber schwer werden: Diese fällt – auch wenn die DFL von diesem Termin nichts wissen will – am 21. Dezember, denn an diesem Tag hat die Bundesliga eine Mitgliedervollversammlung einberufen, die nötig ist, um TV-Verträge, die ein Volumen von 30 Millionen Euro übersteigen, abzusegnen.

Vor Weihnachten ist also sicher – was im Pay-TV-Bereich auch entgegen diverser Stimmungsmache eigentlich jetzt schon fest steht: Der Ball rollt wohl weiter bei Premiere – denn es fehlt an Alternativen.

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