
In einem Schreiben stellte er fest, dass eine gendersensible Sprache für immer mehr Menschen an Bedeutung gewonnen habe – vor allem jüngeren Personen. Zudem hielt er fest, dass das oberste Gebot in den knappen Texten für das Radio oder im TV die Verständlichkeit sein muss. Zugleich soll die Sprache des SWR integrierend wirken und dem Publikum solle zu verstehen gegeben werden, dass alle Menschen aller Geschlechter gleichermaßen in den Blick genommen werden sollen.
Dabei soll nach Möglichkeit auf das „generische Maskulin“ verzichtet werden. Das generische Maskulin umfasst Begriffe, bei der die männliche Form verwendet wird, obwohl alle Geschlechter gemeint sind. Für das Wort „Abteilungsleiter“ fordert er sprachliche Alternative der deutschen Sprache wie den neutralen Begriff „Abteilungsleitung“. Sollte diese Möglichkeit einmal nicht bestehen, solle möglichst auf das substantivierte Partizip zurückgegriffen werden. Menschen an einer Universität werden beispielsweise schon lange nicht mehr als ‚Studenten‘ bezeichnet, sondern als „Studierende“.
Eine weitere Neuerung der vergangenen Monate ist die Einführung des Gender-Stern, der vor allem bei jungen Menschen sich immer größerer Beliebtheit freut, weswegen er bei Angeboten für jüngeres Publikum beibehalten werden kann. Generell aber hat Gniffke dazu eine andere Meinung: „Aber der Stern macht die Lektüre von Texten nicht gerade angenehmer.“ Auch fürchtet er, dass die Schreibweise weniger gut von Suchmaschinen wie Google gefunden werden kann. Von der gesprochenen Variante des Gender-Sterns sieht Gniffke dagegen gänzlich ab. Die Pause wirke künstlich und sei aus seiner Sicht dazu angetan, große Teile des Publikums zu irritieren. Trotz gendersensibler Sprache werde auch beim SWR der Weihnachtsmann der Weihnachtsmann bleiben.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel