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Nun hat Clooney als Regisseur einen eigenen Science-Fiction-Film inszeniert, indem er wieder zugleich die Hauptrolle spielt. Allerdings ähnelt er mit Rauschebart eher einem abgekämpften Weihnachtsmann als einem strahlenden Helden, von dem sich der heute 59-Jährige im Laufe der vergangenen Jahren sowieso immer weiter entfernt hat. Gewöhnungsbedürftig ist sein Look als Astronom in «The Midnight Sky» dennoch. Das lässt sich ebenso über seinen Film sagen. Alles andere als ein aufregendes Weltraumabenteuer hat Clooney fertiggestellt, sondern ein schweres Zukunftsdrama, das gewiss auf die Gegenwart verweisen will.
Das Überleben der Menschheit sichern
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Inzwischen scheinen Iris (Caoilinn Springall) und Augustine die einzigen Überlebenden zu sein. Als ein NASA-Raumschiff zur Erde zurückkehren will, versucht Augustine alles, um die fünfköpfige Besatzung zu warnen. Derweil rätseln Missionsleiterin Sully (Felicity Jones) und Flugkommandant Adewole (David Oyelowo), warum es zur Erde keinen Funkkontakt mehr gibt. Augustine sieht nur noch eine Chance für den Fortbestand der Menschheit. Das Raumschiff muss den Jupiter-Mond K23 ansteuern, um einen Neubeginn zu wagen.
Mehr Weite als Tiefe
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Was aber entgegen der Weite des Weltraums fehlt, ist menschliche Tiefe, um selbst emotional berührt zu werden. Dieser Augustine bleibt einem irgendwie egal, und das, obwohl er doch so viel leidet und trotz angedeuteter Schicksalsschläge ein guter Mensch geblieben ist. Nicht anders ergeht es einem übrigens mit den Raumfahrern. Auch sie bleiben blass, selbst wenn es Clooney mal menscheln lässt. So baute er den Umstand, dass Felicity Jones schwanger war, ins Drehbuch ein und hatte damit das perfekte Bild von neuem Leben.
Und dann kam Corona
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Eine klare Botschaft, auch wenn Corona derzeitig die drängendste Sorge geworden ist. Clooney konnte die Dreharbeiten von «The Midnight Sky» im Februar noch rechtzeitig abschließen. Nur Filmkomponist Alexandre Desplat musste sich etwas einfallen lassen, um seine Musik orchestral einspielen zu lassen. Da er wegen der Pandemie nicht nach London reisen konnte, dirigierte er seine Musiker in den Abbey Road Studios per Videoschaltung aus Paris. Besonders in den spektakulären Szenen im All kommt seine Komposition zur Geltung, und man bedauert dabei, dass «The Midnight Sky» wohl nie auf der Leinwand zu sehen sein wird - nicht nur wegen Corona, sondern weil er von vornherein für Netflix entstanden ist.
Fazit: Ein schwerfälliges Zukunftsdrama, das nachdenklich macht. Atemberaubende Weltraum- und Schneelandschaftspanoramen geben zumindest optisch einiges her.
Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
29.12.2020 18:27 Uhr 1
29.12.2020 21:35 Uhr 2
"Ein schwerfälliges Zukunftsdrama, das nachdenklich. Atemberaubende Weltraum- und Schneelandschatsparoramen geben zumindest optisch einiges her. "
1) "das nachdenklich MACHT" vermutlich?!?! So isses jedenfalls ein unfertiger Satz.
2) Schneelandschatsparoramen ---- ZWEI Rechtschreibfehler (fehlendes F und ein R statt N) in EINEM Wort.
Ernsthaft - ich arbeite in der IT eines Medienunternehmens und muss mich (nein, eher euch) fragen, ob bei euch noch niemand etwas von Korrekturhilfen gehört hat.....
30.12.2020 06:00 Uhr 3