Im ersten deutschen Fernsehen, der ARD, wurde traditionell auf das vergangene Jahr zurückgeblickt. «Die Silvester Show mit Jörg Pilawa» bot als Anreiz zum Jahreswechsel Stimmungsmacher wie DJ Ötzi, Beatrice Egli oder Kerstin Ott. Gegen Mitternacht wurde dann zum Brandenburger Tor geschaltet. Ganze 4,7 Millionen Zuschauer schalteten ein, was einen Marktanteil von 17,5 Prozent im Gesamten ausmachte. In der umworbenen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schalteten die Show nur 0,91 Millionen Zuschauer ein, was einen Marktanteil von 12,7 Prozent bedeutete.
Auch am letzten Donnerstag des Jahre brachte das Zweite die Krimi-Stimmung in die Haushalte deutscher Fernseh-Rezipienten. Zur Primetime brachte der Sender eine Ausgabe der «Rosenheim-Cops», genauer die Episode „Schussfahrt in den Tod“. Dies dürfte so genaue Erwähnung erfahren, da es sich um eine der letzten Folgen mit Beteiligung von Joseph Hannesschläger als Korbinian Hofer handelt. Der Schauspieler verstarb im Januar 2020. Es ergaben sich Einschaltquoten von 4,26 Millionen Zuschauer und daher ein Marktanteil von 16,1 Prozent. Ähnlich wie beim öffentlich-rechtlichem Kollege aus dem Ersten war die Beteiligung der Zielgruppe eher rar. Es sahen aus der Zielgruppe nur 0,33 Millionen Rezipienten zu, also 5,1 Prozent des Marktes. Nach der Folge um 21:45 Uhr lief dann der Countdown zum Jahresende mit «Willkommen 2021» unter der Moderation von Johannes B. Kerner und Andrea Kiewel. Die Gesamtzuschauerzahl sank zwar deutlich auf 3,58 Millionen, jedoch ging die Zielgruppe geradezu durch die Decke. Hier schalteten auf einmal 1,18 Millionen Rezipienten zwischen 14 und 49 ein und belegten so 15,5 Prozent des Marktes.
RTL schickte zum Jahresausklang ebenfalls eine Show in die Primetime. Auch bereits aus Tradition gibt es beim Sender mit den drei Buchstaben am letzten Tag des Jahres eine Ausgabe von «Die ultimative Chart Show» mit Moderator Oliver Geissen. Wie so vieles in diesem Jahr, etwas anders als die Jahre zuvor, ohne Publikum, dafür mit der Rangliste der erfolgreichsten Hits aus 20 Jahren neuem Jahrtausend. Die Ranking-Show hielt zu Silvester 1,81 Millionen Zuschauer im Gesamten vor den Bildschirmen und 0,83 Millionen aus der Zielgruppe. Die Marktanteile ergeben sich mit 11,7 Prozent aus der Zielgruppe, sowie 6,8 Prozent im Gesamten als nicht schlecht.
Eine weitere Show-Tradition setzte sich beim Sender VOX durch. Seit mehreren Jahres bereits dürfen sich Musikfans aller Genre und Stilrichtungen mehr oder weniger den gesamten letzten Tag des Jahres vor dem Fernseher platzieren und «100 Songs, die die Welt bewegten» genießen. Zur Primetime wurde die neue Episode aus dem Jahr 2019 wiederholt und es ergaben sich Einschaltquoten von 1,12 Millionen Zuschauern ab 3 Jahren, somit ein Marktanteil von 4,3 Prozent. Bei der jungen Zielgruppe, Rezipienten von 14 bis 49 Jahren, erreichte die Musikdokumentation 0,48 Millionen Zuschauer und konnte sich somit einen Marktanteil von 7,5 Prozent sichern. Anders als in den drei Jahren zuvor kam 2020 keine neue Ausgabe zu der Reihe hinzu.
Auf Sat.1, ProSieben, RTLZWEI und Kabel Eins gab es zur letzten Primetime des Jahres Filme im Aufgebot. Die Münchner Kollegen ProSieben und Sat1. schickten «Der Schuh des Manitu – Extra Large» und «Ice Age 3 – Die Dinosaurier sind los» jeweils an den Start. Auch hier gehört die Bully-Herbig-Winnetou-Parodie bei der roten Sieben zum Jahresabschluss bereits einer jährlichen Tradition im Sendeprogramm an. Zum Ende von 2020 erspielte der Film 1,29 Millionen Zuschauer gesamt und 0,62 Millionen Interessierte aus der jungen Zielgruppe. Somit teilen sich die Marktanteile auf 4,9 und 9,4 Prozent. Der dritte Teil der Ice Age-Reihe konnte da nur bedingt mithalten und ließ 1,19 Millionen Zuschauer ab 3 sowie 0,39 Millionen aus der Zielgruppe messen. Daher liegen auch die Marktanteile niedriger als beim Kollegen bei 4,5 und 5,9 Prozent.
RTL ZWEI startete in die Silvesternacht mit dem Film «Wall-E», welcher letztes Jahr noch mit selber Sendezeit auf Sat.1 lief. Für den Streifen über den bedauernswerten Aufräum-Roboter entschieden sich jedoch eher weniger Zuschauer als wohl gewünscht. Mit einer Gesamtzahl an Zuschauern von 0,92 Millionen Zuschauern konnte RTL ZWEI nur 3,5 Prozent des Marktes für sich gewinnen. In der Zielgruppe zeigt sich mit 0,45 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 6,9 Prozent ein ähnlich schlechtes, wenn auch akzeptableres, Bild zum Jahresausklang.
Ebenfalls einen Film zeigend schickte Kabel Eins «Police Academy I – Dümmer als die Polizei erlaubt» ins Programm. Fans der Reihe mussten jedoch am letzten Tag des Jahres Frühaufsteher sein, zumindest wenn sie die komplette Reihe sehen wollten. Kabel Eins sorgte nämlich nicht für eine lange Nacht mit all den Polizei-Klassikern, sondern begann früh um halb 10 die Reihe mit dem letzten, siebten Teil und spielte sich den Tag über an Teil 1 heran. Der erste Teil der Reihe erspielte brauchbare 0,8 Millionen Zuschauer gesamt und erreichte 0,34 Millionen in der Zielgruppe. Bei den Marktanteilen ergaben sich 3 Prozent Marktanteil im Gesamten und 5,1 Prozent in der Zielgruppe. Immerhin ergeben diese Werte, blickt man auf den gesamten Tag und die gesamte Reihe der Police Academy-Filme, die besten Einschaltquoten. Dies wird jedoch kaum über die schlechten Primetime-Ergebnisse hinweg täuschen können.
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