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Zwischendurch drehte Rodriguez aber immer wieder mal knallbunte Kinderfilme wie «Spy Kids»-Serie, bestehend aus drei Teilen, und «Die Abenteuer von Sharkyboy und Lavagirl». Dieser Actionbrei ging 2005 an der Kinokasse jedoch gnadenlos unter, und da verwundert man sich schon, warum es über 15 Jahre später nun die Fortsetzung «We Can Be Heroes» gibt. Netflix macht‘s möglich und scheint wie Rodriguez wie zuvor schon Martin Scorses mit «The Irishman» oder David Fincher mit «Mank» freie Hand, aber wenig Geld für die Umsetzung gegeben zu haben.
Sprösslinge mit Superkräften
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Die Regierungsbeamtin Miss Granada (Priyanka Chopra) ist gar nicht begeistert, dass die Kids ihren Eltern zu Hilfe eilen wollen. Da hilft nur der Ausbruch aus dem Sicherheitstrakt, um auf das außerirdische Mutterschiff im All zu gelangen. Aber wie sollen sie dort hinkommen? Grandma Moreno (Adriana Barraza) weiß Rat. Als sie es jedoch aufs Raumschiff schaffen, erwartet sie eine böse Überraschung.
Special-Effects ohne 3-D
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Aliens, die unsere Welt bedrohen, Superhelden, die sich ihnen entgegenstellen – was für ein abgenutzter Plot! Der Clou soll sein, dass die Kinder der Heroes einspringen sollen – auch das ist schnell abgehakt und führt kaum dazu, Große und kleine Zuschauer noch länger an die Bildschirme zu halten. Bleibt also nur der Niedlichkeitsfaktor der Gören von geschätzten sechs bis zehn Jahren. Sie sollen sich jetzt wie Erwachsene verhalten, lachen, streiten und versöhnen sich miteinander aber stets auf einer kindlichen Ebene. Daraus zieht «We Can Be Heroes» letztlich den größten Unterhaltungswert, denn ganz klar sind die Kleinen zuckersüß, spiegeln mit ihren Eskapaden die Erwachsenwelt und dienen Grundschulschülern als Identifikationsfiguren.
Die Großen bleiben blass
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Taylor Dooley absolviert als Lava-Girl ihren Pflichtauftritt. Taylor Lautner («Twilight») als Sharkboy fehlt jedoch. Stuntkoordinator J.J. Dashnaw («Sin City») ist als sein Nachfolger eingesprungen, muss aber die ganze Zeit die Klappe halten. Wobei man auch sagen muss, dass man «Die Abenteuer von Sharkyboy und Lavagirl» nicht gesehen haben muss, um «We Can be Heroes» folgen zu können. Gar nicht, denn letztendlich ist das Ganze nicht mehr als ein plumpes und gehaltloses Superheldenmärchen. Bestimmt wäre mehr Tiefgang möglich gewesen. Daran denkt man zumindest, wenn Christopher McDonald («Fanboys») als blonder US-Präsident auftaucht, der nichts Gutes im Schilde führt.
Fazit: «We Can Be Heroes» biedert sich als Actionkomödie für Kinder und Erwachsene an, ist aber so uninspiriert umgesetzt, dass zum Schluss nur Langeweile übrig bleibt.
«We Can Be Heroes» ist bei Netflix zu sehen.
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