Kaum vorstellbar, aber Angela Merkel wird eines Tages nicht mehr Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland sein, denn bekanntlich tritt sie nicht mehr bei der kommenden Bundestagswahl als Spitzenkandidatin für die CDU/CSU an. Wer dies übernehmen wird, steht bislang noch nicht fest, wird allerdings mit Spannung erwartet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diejenige Person Regierungsverantwortung übernehmen könnte. Da in diesem Jahr neben der Bundestagswahl auch diverse Landtagswahlen anstehen, plant der Sender RTL zahlreiche eigene Formate und Sondersendungen, um aufmerksamkeitsstarke Akzente zu setzen.
Als zentraler Baustein ist derzeit ein «Wahl-Triell» in Planung, bei dem sowohl die Kanzlerkandidaten der CDU/CSU, als auch der SPD sowie der Grünen diskutieren sollen. Die Ausstrahlung ist für den August in der Primetime geplant. Dazu fanden schon erste Gespräche mit den genannten Parteien statt. „Die Parteiführungen haben großes Interesse beziehungsweise ihre Bereitschaft signalisiert, an diesem neuartigen Format teilzunehmen“, erklärte Nikolaus Blome, Ressortleiter Politik und Wirtschaft bei RTL.
Ein Triell ist ein Novum, war doch ein TV-Duell zwischen SPD- und CDU/CSU-Kandidat eher üblich. Dies wurde in der Vergangenheit stets von ARD, ZDF, RTL und einem Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe ausgestrahlt. Durch die in den vergangenen Monaten und Jahren stark zugenommene Beliebtheit der Grünen und der schwächelnden SPD hat sich ein neues Kräfteverhältnis bei den deutschen Parteien kristallisiert, auf welches das Triell reagiert. Blome ergänzte: „Mit dem Triell wollen wir die veränderte politische Landschaft in Deutschland bestmöglich abbilden und den Zuschauern die inhaltliche und personelle Auseinandersetzung präsentieren, die den Kampf ums Kanzleramt prägen wird.“ Das vergangene TV-Duell zwischen Merkel und Martin Schulz sahen am 3. September 2017 insgesamt 16,23 Millionen Zuschauer im Ersten, im ZDF, bei Sat.1 und bei RTL sowie bei Phoenix. Inwieweit die anderen Sender in die Planungen des Wahl-Triells eingebunden sind, ist nicht bekannt.
Es gibt 9 Kommentare zum Artikel
11.01.2021 13:18 Uhr 1
So so, die stark zugenommene Beliebtheit der SPD, da werden im Willy-Brandt-Haus aber die Korken knallen.
WTF... Die Sendung fand am 3. September 2017 statt, und allein „beim“ Ersten gab es mehr als 9 Millionen Zuschauer.
11.01.2021 22:10 Uhr 2
11.01.2021 22:23 Uhr 3
11.01.2021 23:40 Uhr 4
Das dürfte auch an der Konstellation liegen, dass es keinen Amtsinhaber als Wiederbewerber gibt, der es sich aus seinem Amt heraus leisten kann, Sendungen abzulehnen. In der Vergangenheit war das bei Schröder und Merkel ja so. Vor den letzten Wahlen haben die kleineren Parteien immer nur ihren internen Dreikampf bekommen. Und hat Westerwelle damals im 18-Prozent-Wahlkampf nicht sogar juristische Schritte eingeleitet, um zum Kanzlerduell zugelassen zu werden?
12.01.2021 10:50 Uhr 5
Jetzt haben die Kandidaten eh nichts zu melden, allein schon, weil es außer Scholz auch keinen offiziellen gibt. Heißt, dass die Häuser das verhandeln. Man wird sich wahrscheinlich wieder mehr an den USA orientieren und mehrere Duelle bzw. Trielle veranstalten. Sonst kommt man mit einzelnen Themengebieten doch gar nicht durch.
12.01.2021 21:43 Uhr 6
Ich halte es auch für sinnlos, eine Partei einzuladen, die in aktuellen Umfragen bei 14% rumdümpelt und damit keine Chance haben wird, den Kanzler zu stellen.
12.01.2021 21:57 Uhr 7
*Mutige Prognose, aber ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass die AfD die absolute Mehrheit bekommt und doch noch regiert. Und andere Parteien werden nach Thüringen auch nicht drauf eingehen bzw. die Union würde sich dann spalten. Deshalb ist die Forderung durch und durch läppisch und das Triell sinnvoll.
12.01.2021 22:16 Uhr 8
14.01.2021 12:48 Uhr 9
Die meisten Zuschauer informieren sich beim Thema Politik seit Jahren fast nur noch bei ARD und ZDF. Das zeigen auch die Quoten der letzten Wahlen.
Aber versuchen können die es in Köln ja trotzdem...