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Bundestagswahl 2021: Wahl-Triell bei RTL in Planung

von   |  9 Kommentare

Mit dabei sollen die CDU/CSU, SPD und die Grünen sein, um auszudiskutieren, welcher Kandidat am passendsten ist.

Kaum vorstellbar, aber Angela Merkel wird eines Tages nicht mehr Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland sein, denn bekanntlich tritt sie nicht mehr bei der kommenden Bundestagswahl als Spitzenkandidatin für die CDU/CSU an. Wer dies übernehmen wird, steht bislang noch nicht fest, wird allerdings mit Spannung erwartet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diejenige Person Regierungsverantwortung übernehmen könnte. Da in diesem Jahr neben der Bundestagswahl auch diverse Landtagswahlen anstehen, plant der Sender RTL zahlreiche eigene Formate und Sondersendungen, um aufmerksamkeitsstarke Akzente zu setzen.

Als zentraler Baustein ist derzeit ein «Wahl-Triell» in Planung, bei dem sowohl die Kanzlerkandidaten der CDU/CSU, als auch der SPD sowie der Grünen diskutieren sollen. Die Ausstrahlung ist für den August in der Primetime geplant. Dazu fanden schon erste Gespräche mit den genannten Parteien statt. „Die Parteiführungen haben großes Interesse beziehungsweise ihre Bereitschaft signalisiert, an diesem neuartigen Format teilzunehmen“, erklärte Nikolaus Blome, Ressortleiter Politik und Wirtschaft bei RTL.

Ein Triell ist ein Novum, war doch ein TV-Duell zwischen SPD- und CDU/CSU-Kandidat eher üblich. Dies wurde in der Vergangenheit stets von ARD, ZDF, RTL und einem Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe ausgestrahlt. Durch die in den vergangenen Monaten und Jahren stark zugenommene Beliebtheit der Grünen und der schwächelnden SPD hat sich ein neues Kräfteverhältnis bei den deutschen Parteien kristallisiert, auf welches das Triell reagiert. Blome ergänzte: „Mit dem Triell wollen wir die veränderte politische Landschaft in Deutschland bestmöglich abbilden und den Zuschauern die inhaltliche und personelle Auseinandersetzung präsentieren, die den Kampf ums Kanzleramt prägen wird.“ Das vergangene TV-Duell zwischen Merkel und Martin Schulz sahen am 3. September 2017 insgesamt 16,23 Millionen Zuschauer im Ersten, im ZDF, bei Sat.1 und bei RTL sowie bei Phoenix. Inwieweit die anderen Sender in die Planungen des Wahl-Triells eingebunden sind, ist nicht bekannt.

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Es gibt 9 Kommentare zum Artikel
second-k
11.01.2021 13:18 Uhr 1
Ich kommentiere nur noch die schönsten Klopper. Um alles zu bereinigen, könnte man hier ja mittlerweile eine eigene Arbeitsstelle schaffen. ':)






So so, die stark zugenommene Beliebtheit der SPD, da werden im Willy-Brandt-Haus aber die Korken knallen. :)








WTF... Die Sendung fand am 3. September 2017 statt, und allein „beim“ Ersten gab es mehr als 9 Millionen Zuschauer.
kauai
11.01.2021 22:10 Uhr 2
Wenn man die Randgruppenpartei SPD einlädt, müsste man in Anbetracht der Umfragewerte konsequenter Weise auch die AFD einladen.
Neo
11.01.2021 22:23 Uhr 3
Die AfD nimmt für sich nicht in Anspruch einen Kanzlerkandidaten aufzustellen. Union, Grüne und SPD tun dies explizit. Alle Parteien schließen eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. Mal davon abgesehen, dass die aktuell dauerhaft bei ~10% rumdümpeln. Deshalb durch und durch sinnlos.
second-k
11.01.2021 23:40 Uhr 4
Schon interessant, dass die Sache jetzt zustandezukommen scheint. Dass RTL als übertragender Sender das gerne möchte (aufgrund der Umfragewerte und aufgrund der Tatsache, dass auch die Grünen dann einen Kanzlerkandidaten haben werden), ist ja das eine. Dass die Spitzenkandidaten von Union und SPD sich darauf einlassen, ist die andere Sache.



Das dürfte auch an der Konstellation liegen, dass es keinen Amtsinhaber als Wiederbewerber gibt, der es sich aus seinem Amt heraus leisten kann, Sendungen abzulehnen. In der Vergangenheit war das bei Schröder und Merkel ja so. Vor den letzten Wahlen haben die kleineren Parteien immer nur ihren internen Dreikampf bekommen. Und hat Westerwelle damals im 18-Prozent-Wahlkampf nicht sogar juristische Schritte eingeleitet, um zum Kanzlerduell zugelassen zu werden?
Neo
12.01.2021 10:50 Uhr 5
Kein Plan, wie das damals 2013 ablief, aber das war dann ohnehin so ein Entertainment-Move von Westerwelle, denn reinklagen kann man sich da schlecht. Es lädt in der Regel der aktuelle Amtsinhaber und dieser bestimmt auch die Rahmenbedingungen. 2002 wars anders, aber Schröder war eh so ein Alphatierchen und ließ sich dahingegend gar nichts entgehen. War für ihn gegen Stoiber aber auch ein leichtes Spiel. Keine Ahnung, weshalb die Union damals ein bzw. zwei Duelle wollte.



Jetzt haben die Kandidaten eh nichts zu melden, allein schon, weil es außer Scholz auch keinen offiziellen gibt. Heißt, dass die Häuser das verhandeln. Man wird sich wahrscheinlich wieder mehr an den USA orientieren und mehrere Duelle bzw. Trielle veranstalten. Sonst kommt man mit einzelnen Themengebieten doch gar nicht durch.
kauai
12.01.2021 21:43 Uhr 6

Ich halte es auch für sinnlos, eine Partei einzuladen, die in aktuellen Umfragen bei 14% rumdümpelt und damit keine Chance haben wird, den Kanzler zu stellen.
Neo
12.01.2021 21:57 Uhr 7
Naja, das ist 1. Verhandlungssache und 2. weiß man doch gar nicht, wie sich das dieses Jahr entwickelt*. Die Grünen waren die letzten Monate auch eher unter den 20% und im Falle von R2G/GR2 ist es gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass die SPD an den 20% kratzt und eventuell die Grünen überholt. Irgendwohin müssen schließlich auch die Merkel-Wähler. Ansich hat man bei diesem Triell am Ende ohnehin zwei Parteien, die an der Regierungsbildung beteiligt sein werden. Allein deshalb ists schon interessant, weil sich da herausstellen wird, was am besten passt.

*Mutige Prognose, aber ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass die AfD die absolute Mehrheit bekommt und doch noch regiert. Und andere Parteien werden nach Thüringen auch nicht drauf eingehen bzw. die Union würde sich dann spalten. Deshalb ist die Forderung durch und durch läppisch und das Triell sinnvoll.
second-k
12.01.2021 22:16 Uhr 8
Etwas anderes wäre es, wenn die AfD auf die Idee käme, auch einen Kanzlerkandidaten aufzustellen. Halte ich im Moment für unwahrscheinlich (1. wegen der Aussichtslosigkeit, 2. weil man sich bei der momentanen Zerissenheit nicht mit überzeugender Mehrheit auf einen Kandidaten einigen könnte). Nur wenn es so käme, könnte man nicht nur im Westerwelle-Style darauf bestehen, an so einer Fernsehdiskussion teilzunehmen, sondern könnte vor allem auch auf die Grünen verweisen, die mit dabei sind. Das wäre 'ne knifflige Situation!
Hingucker
14.01.2021 12:48 Uhr 9
RTL und Politikdebatten - zwei Welten treffen aufeinander.



Die meisten Zuschauer informieren sich beim Thema Politik seit Jahren fast nur noch bei ARD und ZDF. Das zeigen auch die Quoten der letzten Wahlen.



Aber versuchen können die es in Köln ja trotzdem...

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