Damals versuchten Teile des türkischen Militärs, die Macht mit einem Putsch gegen die Regierung des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, zu übernehmen. Diese schicksalsträchtige Nacht rekonstruiert die Doku «Kampf auf der Bosporus-Brücke – Die Türkei und der gescheiterte Putschversuch». Erstmals ist diese am Freitag den 22. Januar um 20:15 Uhr bei ZDFinfo. Autor und Regisseur des Films ist der im deutschen Exil lebende türkische Journalist Can Dündar. Vor dreieinhalb Wochen wurde er in der Türkei zu mehr als 27 Jahren Haft verurteilt, weil er vor fünf Jahren in einem Artikel über illegale Waffenlieferungen der Türkei nach Syrien berichtet hatte.
Mit Zeugenaussagen, gerichtlichen Protokollen und exklusiven Videoaufnahmen schildert die Dokumentation Ablauf und Eskalation des gescheiterten Putschversuchs. Zudem wurden unter anderem Interviews mit der Familie eines jungen Soldaten geführt, der in der Nacht vom 15. auf den 16. Juli 2016 auf der Bosporus-Brücke starb. Im Film erinnert sich Burak Dinlers Schwester Fadime Yeltepe an die letzten Nachrichten, die sie mit ihrem Bruder austauschte, bevor er in der Putsch-Nacht zu Tode kam. Außerdem kommt auch einer der Bürger zu Wort, die seinerzeit Erdogans Aufruf folgten und in der Nacht zur Brücke zogen: Eyüp Karaman, Angestellter eines Teehauses in Istanbul, hat die Gewalt in der Nacht vor Ort erlebt und erzählt aus erster Hand, was auf der Brücke geschah. Auch der damalige deutsche Botschafter in der Türkei Martin Erdman kommt im Film zu Wort.
ZDFinfo sendet die Doku «Kampf auf der Bosporus-Brücke – Die Türkei und der gescheiterte Putschversuch» erneut am Mittwoch den 27. Januar um 13:30 Uhr und steht ab Donnerstag den 21. Januar um 21:00 Uhr ein Jahr lang in der ZDFmediathek zur Verfügung. Der Film ist eine Kooperation von ZDFinfo mit dem ZDF-Politmagazin «Frontal 21».
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