Die Sprecherin der zuständigen Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) bestätigte dem IT-News-Portal ‚Golem‘. auf Anfrage, dass Amazon bei der BLM eine Rundfunklizenz für das Fernsehprogramm Prime Video Live beantragt hat. Der Antrag sei am 24. November 2020 bei der Landeszentrale gestellt worden. Demnach will die BLM schon in Kürze darüber entscheiden. Das könnte bereits am 11. Februar 2021 der Fall sein.
Eigentlich ist bei einer Live-Sendung unter bestimmten Bedingungen keine Rundfunklizenz von Nöten. Werden dagegen Kommentare eingesprochen, verschiedene Kameraperspektiven geboten oder aus redaktionellen Gründen gezoomt, ist eine redaktionelle Bearbeitung gegeben, welche die Lizenz erfordert. Wird über einen Kanal regelmäßig oder immer zu bestimmten Zeiten gestreamt, liegt eine regelmäßige Wiederholung vor und das Kriterium einer Rundfunklizenz ist erfüllt. Die Kosten einer Rundfunklizenz liegen je nach wirtschaftlichem Erfolg des Angebots zwischen 100 und 10.000 Euro.
"Ich kann bestätigen, dass Amazon bei der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien eine Rundfunklizenz für das Angebot Prime Live Sports in Deutschland beantragt hat. Dabei geht es um die Live-Übertragung unseres Sportangebots für Prime-Mitglieder ohne Zusatzkosten bei Prime Video, wie die UEFA Champions League ab Herbst 2021.", sagte Amazon-Sprecher Michael Ostermeier der Golem-Redaktion. Die UEFA Champions League wird aber der kommenden Saison beim Streamingportal DAZN und Amazon Prime Video zu sehen sein. Dabei zeigt die Plattform des Versandhandelunternehmens das jeweilige Topspiel am Dienstagabend sowie zwei Playoff-Spiele. DAZN überträgt die restlichen 121 der 137 Partien exklusiv. Pay-TV-Sender Sky erwarb keine Rechte für die kommenden Spielzeiten. Das Endspiel kehrt dagegen ins Free-TV zurück. Das ZDF zeigt die drei Endspiele 2022, 2023 und 2024 parallel zu DAZN.
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